Zwei Verletzte, Schützin tot:Texas: Schüsse in Megakirche
|
Zwei Menschen sind verletzt, die Schützin ist tot: In der Lakewood Church in Houston hat eine Frau mit einem Gewehr das Feuer eröffnet. Das Motiv für die Tat ist noch unklar.
Die Schüsse fielen zwischen Gottesdiensten in der Lakewood Church, die jede Woche von rund 45.000 Menschen besucht wird.
Quelle: Reuters
Eine Frau hat in einer bekannten Megakirche im US-Bundesstaat Texas um sich geschossen und zwei Menschen verletzt, unter ihnen einen fünfjährigen Jungen.
Die Täterin wurde daraufhin von zwei zufällig anwesenden Polizisten erschossen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.
Frau kam mit Kind in die Kirche
Demnach hatte die Frau hatte die Kirche in Houston am Sonntagnachmittag (Ortszeit) in Begleitung eines Kindes betreten und mehrere Schüsse abgegeben. Ihr Motiv war zunächst unklar.
Das angeschossene Kind befand sich in einem lebensgefährlichen Zustand, wie Houstons Polizeichef Troy Finner mitteilte. Ein Erwachsener erlitt eine Schusswunde am Bein.
Waffengewalt ist ein großes Problem in den USA – auch unter Jugendlichen in Washington. 05.04.2022 | 33:52 min
Pastor Joel Osteen "am Boden zerstört"
Die Lakewood Church ist in einem ehemaligen Stadion untergebracht und mit rund 16.800 Sitzplätzen eine der größten religiösen Stätten in den USA. In der Megakirche predigt der populäre christliche Pastor und Bestsellerautor Joel Osteen, dessen Gottesdienste werden wöchentlich im Fernsehen übertragen werden und Millionen von Zuschauern haben. Laut Medienberichten nehmen 45.000 Menschen in Lakewood an den wöchentlichen Gottesdiensten teil.
Der Pastor zeigte sich nach dem Schusswaffenangriff "am Boden zerstört". Die Frau hatte nach seinen Angaben in einer Pause zwischen zwei Gottesdiensten das Feuer eröffnet. Die Folgen wären nach seinen Worten verheerender gewesen, wenn sie während eines Gottesdienstes um sich geschossen hätte. "Wir danken Gott dafür", dass der Vorfall sich nicht während des 11.00-Uhr-Gottesdienstes ereignet habe, sagte der 60-Jährige.
Immer wieder kommt es zu Amokläufen in den USA. Die Regierung scheint machtlos: Nur schleppend werden Verschärfungen am Waffengesetz durchgesetzt. Was steckt dahinter?30.06.2023 | 33:52 min
Viele Tote durch Amokläufe und Schießereien
In den USA gehören Amokläufe und tödliche Schießereien auf traurige Weise zum Alltag. Schusswaffen sind dort leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf. Regelmäßig erschüttern blutige Attacken mit vielen Opfern das Land - etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei großen Veranstaltungen.
Bei einem der schlimmsten Vorfälle in Kirchen hatte im November 2017 ein Angreifer während eines Gottesdienstes in einer Baptistenkirche im texanischen Sutherland Springs bei San Antonio 26 Menschen getötet.
Einige der tödlichsten Amokläufe an amerikanischen Schulen seit 1999:
Bei einem Anschlag auf die Grundschule in Nashville, Tennessee, wurden drei neun-jährige Kinder und drei Erwachsene erschossen. Die Täterin wurde von der Polizei erschossen, wie die Behörden mitteilten.
Ein 18-jähriger Angreifer erschoss in einer Grundschule in Uvalde, Texas, 19 Kinder und zwei Erwachsene. Der 18-jährige Angreifer wurde von den Sicherheitskräften getötet, wie die Behörden mitteilten.
Ein 17-Jähriger eröffnete das Feuer in einer High School in Houston, Texas, und tötete zehn Menschen, die meisten von ihnen Schüler. Der Verdächtige wurde wegen Mordes angeklagt.
Bei einem Anschlag auf die Schule in Parkland, Florida, wurden 14 Schüler und drei Mitarbeiter getötet und viele weitere verletzt. Der 20-jährige Verdächtige wurde wegen Mordes angeklagt.
Ein Mann tötete neun Menschen in der Schule in Roseburg, Oregon, und verletzte neun weitere, dann tötete er sich selbst.
Ein 19-Jähriger tötete seine Mutter in ihrem Haus in Newtown, Connecticut, und begab sich anschließend zur nahe gelegenen Sandy Hook Elementary School. Dort tötete er 20 Erstklässler und sechs Lehrkräfte. Er nahm sich selbst das Leben.
Ein 23-jähriger Student tötete auf dem Campus in Blacksburg, Virginia, 32 Menschen, mehr als zwei Dutzend weitere wurden verwundet. Der Schütze tötete sich anschließend selbst.
Ein 16-jähriger Schüler tötete seinen Großvater und dessen Lebensgefährtin in deren Haus in Minnesota und ging dann zur Red Lake High School, wo er fünf Schüler, einen Lehrer und einen Wachmann tötete, bevor er sich selbst erschoss.
Zwei Schüler töteten zwölf ihrer Mitschüler und einen Lehrer an der Schule in Littleton, Colorado, und verletzten viele andere, bevor sie sich selbst töteten.
Quelle: AP
Quelle: AP
Mächtige Waffenlobby verhindert Verbote
Nach jeder größeren Attacke gibt es neue Forderungen nach einer Verschärfung des Waffenrechts, etwa nach einem Verbot von Sturmgewehren, die regelmäßig bei Amokläufen zum Einsatz kommen. Die Forderungen laufen jedoch ins Leere, nicht zuletzt wegen Widerständen aus den Reihen der Republikaner und der mächtigen Waffenlobby.
Quelle: AFP, dpa
Thema