Suche bislang erfolglos: Zweijährige in Bingen vermisst

    Suche in BaWü bislang erfolglos:Zweijähriges Mädchen in Bingen vermisst

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    Im südlichen Baden-Württemberg wird fieberhaft nach einer Zweijährigen gesucht - bislang ohne Erfolg. Viele Fragen sind offen und die Hoffnung auf einen guten Ausgang schwindet.

    Einsatzkräfte suchen nach einem vermissten zweijährigen Mädchen
    Bei der Suche nach dem Kind kommen auch Drohnen, ein Hubschrauber und Spürhunde zum Einsatz.
    Quelle: dpa

    Es sind bange Stunden: Seit Sonntagabend ist in Bingen bei Sigmaringen am Fuße der Schwäbischen Alb ein zweijähriges Kind spurlos verschwunden.
    Fieberhaft suchten Einsatzkräfte bereits bis in die Nacht hinein nach dem Mädchen - vergeblich. Auch am heutigen Montag setzten Rettungskräfte die Suche fort.

    Taucher suchten in nahegelegenem Fluss

    Das zweijährige Mädchen hatte sein Elternhaus wahrscheinlich in einem unbeobachteten Moment am Sonntag zwischen 16 und 17 Uhr im Schlafanzug verlassen. Das teilte die Polizei mit.
    Das Wohnhaus der Familie befindet sich in Hitzkofen - einem Teilort von Bingen im baden-württembergischen Landkreis Sigmaringen - in unmittelbarer Nähe zum Fluss Lauchert. Dort hatten Taucher sofort am Sonntag gesucht - zunächst ohne Erfolg.
    Die Taucher waren auch an einem Wehr im Wasser. Das Wehr befindet sich zwischen Bingen und Sigmaringendorf, wo die Lauchert in die Donau mündet. "Wir haben keine Spur von dem vermissten Mädchen dort gefunden", sagte eine Polizeisprecherin.

    Hoffen auf guten Ausgang

    Die Lauchert sei normalerweise ein ruhiger Fluss, habe aber gerade Hochwasser, sagte Bürgermeister Jochen Fetzer (parteilos). "Das macht die Sache noch dramatischer." Es sei deutlich mehr Wasser im Fluss als üblich.
    Der Bürgermeister hofft ebenso wie Polizei und andere Einsatzkräfte, das Kind trotz aller Widrigkeiten wohlauf zu finden. Polizeisprecher Christian Sugg sagte:

    Wir hoffen auf einen glücklichen Ausgang.

    Christian Sugg, Polizeisprecher

    Die Gegebenheiten müssten aber realistisch im Blick behalten werden: Die Temperaturen in der vergangenen Nacht seien unter null gewesen. "Das Mädchen ist unseren Kenntnissen zufolge lediglich mit einem Schlafanzug bekleidet. Das sind die Rahmenbedingungen, die wir haben, die für eine solche Suche im Vermisstenfall nicht sonderlich förderlich sind."

    "Hier kennt jeder jeden"

    Bürgermeister Fetzer hofft, dass das vermisste Mädchen die Nacht irgendwo im Warmen verbracht hat. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei einer Temperatur von unter null dann noch große Hoffnung besteht."
    Die Stimmung im Ort sei betroffen, sagte Fetzer. Die Eltern des Mädchens seien bei Bekannten außerhalb der Gemeinde untergebracht. Die Familie wohne erst seit dem vergangenen Jahr im Ort. Hitzkofen zähle rund 400 Einwohner. "Hier kennt jeder jeden", sagte Fetzer.

    Polizei durchsuchte Elternhaus: Keine Anzeichen von Gewalt

    Die Zweijährige ist laut Beschreibung der Polizei altersgemäß groß und hat kurze, blonde Haare und blaue Augen. Sie trage lediglich einen Schlafanzug. Das Kriminalkommissariat Sigmaringen nahm die Ermittlungen auf und bittet um Hinweise zum Aufenthaltsort des Mädchens. Bis zu 100 Polizeibeamte sollten das ganze Gebiet rund um das Elternhaus am Montag durchkämmen. An der umfangreichen Suche seien Polizeihubschrauber und Mantrailer-Hunde beteiligt.
    Zudem habe das Kriminalkommissariat Sigmaringen weitere Ermittlungen "im persönlichen und örtlichen Umfeld der Wohnanschrift geführt, um mögliche neue Fahnungsansätze zu erlangen. Ein Polizeisprecher erklärte hinterher: "Es gibt keine Hinweise auf Spuren von Gewalt." Die Suche werde am Dienstag fortgesetzt. Dann sei unter anderem die Wasserschutzpolizei vor Ort.
    Quelle: dpa