Erneut Unfall in kasachischem Bergwerk: Mindestens 32 Tote

    Brand in Kohlemine:Kasachstan: Mindestens 32 Tote in Bergwerk

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    Bei einem Brand in einem kasachischen Kohlebergwerk sind mindestens 32 Menschen gestorben. Erneut wird Kritik an der Betreiberfirma laut.

    Bei dem schwersten Bergbauunglück seit Jahren in der zentralasiatischen Republik Kasachstan sind mindestens 32 Arbeiter ums Leben gekommen. Rettungskräfte sprachen von noch 14 Vermissten.
    In dem Kohlebergbauschacht Kostenko im Gebiet der Industriestadt Karaganda kam es am Morgen zu einer Methangasexplosion, als sich mehr als 250 Bergleute unter Tage aufhielten, wie der Betreiber Arcelormittal am Samstag mitteilte.
    Demnach waren mehr als 200 der 252 Arbeitern an die Oberfläche des Bergbauschachts gekommen. 18 von ihnen hätten medizinische Hilfe gebraucht.

    Kritik an Betreiber: Kasachischer Präsident will Partnerschaft beenden

    "Vor Ort arbeiten die Rettungskräfte", teilte Arcelormittal mit. Das Unternehmen sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus und sicherte Hilfe zu.
    Der internationale Stahlkonzern steht immer wieder wegen Verstößen gegen elementare Sicherheitsvorschriften in der Kritik. Laut Behörden erlitten viele Arbeiter eine Vergiftung durch ausgetretenes Grubengas. Die genaue Unglücksursache war zunächst unklar.
    Bereits im August war es demnach zu einem tödlichen Unglück in einem Bergwerk des Unternehmens gekommen, bei dem fünf Arbeiter starben. Auch in diesem Fall wurde von der Regierung eine Untersuchungskommission eingesetzt. Im Sommer hatte eine Kommission das Unternehmen damals für das Unglück verantwortlich gemacht.
    Präsident Kassym-Schomart Tokajew reiste zu dem Unglücksort und sprach den Angehörigen der Toten bei einer Versammlung in einem Saal sein Beileid aus. Er sicherte den Hinterbliebenen finanzielle Hilfe zu.
    Tokajew wies die Regierung nach dem neuen Vorfall an, die Investitionspartnerschaft mit Arcelormittal zu beenden. Er setzte einen neuen Unternehmensleiter ein. Demnach soll es auch zu einem Eigentümerwechsel kommen. Dem Unternehmen droht der Verlust seines Geschäfts in dem rohstoffreichen Land.

    Wiederholte Unfälle in Bergwerken des Konzerns

    In den Kohlegruben des Konzerns kam es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen. Kasachischen Medien zufolge gab es in den vergangenen rund 20 Jahren mehr als zwei Dutzend Unglücke. Dabei starben mehr als 100 Menschen.
    Auch im November 2021 war es unweit von Karaganda zu einem folgenschweren Unglück in einer Kohlegrube gekommen, die ebenfalls Arcelormittal gehört. Damals starben mehrere Arbeiter bei einer Methangas-Explosion. In dem Bergwerk in der Stadt Abai hatte es davor schon mehrere tödliche Unfälle gegeben.
    Das auch an Öl und Gas reiche Kasachstan ist wichtiger Rohstofflieferant für eine Vielzahl von Staaten. Deutschland etwa bezieht Öl aus der früheren Sowjetrepublik, das über das Transitland Russland nach Europa gelangt.
    Quelle: dpa

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