Deutsche Autorin Jenny Erpenbeck gewinnt Booker Prize

    Britischer Literaturpreis:Erste Deutsche gewinnt Booker Prize

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    Als erste Deutsche erhält die Autorin Jenny Erpenbeck den International Booker Prize. Ihr Roman "Kairos" erzählt eine vertrackte Liebesgeschichte in der zusammenbrechenden DDR.

    21.05.2024, Großbritannien, London: Jenny Erpenbeck, Autorin von "Kairos", hält die Trophäe nach dem Gewinn des International Booker Prize in London.
    Jenny Erpenbeck ist mit dem International Booker Prize ausgezeichnet worden. Ihr Roman "Kairos" erzählt eine verhängnisvolle Liebesgeschichte in der zusammenbrechenden DDR. 22.05.2024 | 2:46 min
    Die Schriftstellerin Jenny Erpenbeck ist als erste Deutsche mit dem renommierten International Booker Prize ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung erhielt die 57-Jährige am Dienstagabend für ihren Roman "Kairos", der sich um eine Amour fou - eine vertrackte und verhängnisvolle Liebschaft - in den letzten Jahren der DDR dreht.
    Den Preis teilt sich die Autorin aus Ostberlin mit Michael Hofmann, der ihr Werk ins Englische übersetzte.
    Jenny Erpenbeck
    Jenny Epenbecks Roman "Kairos" galt schon im Vorfeld als Favorit bei der Vergabe des International Booker Prize. 16.05.2024 | 3:13 min

    Britischer Literaturpreis für fremdsprachige Werke

    Mit dem britischen Man Booker Prize international wird alljährlich ein fremdsprachiger Roman ausgezeichnet, der ins Englische übersetzt und im Vereinigten Königreich oder Irland verlegt wurde.
    Er gilt als Pendant zum Man Booker Prize für englischsprachige Literatur und ist mit 50.000 Pfund (rund 57.000 Euro) dotiert.
    Archiv: Schriftstellerin Thea Dorn, 02.03.2017, Berlin.
    "Kairos" ist eine große Gefühlsoper und gleichzeitig eine genaue Innenschau der zusammenbrechenden DDR. 27.08.2021 | 1:37 min

    Roman spielt in den letzten Jahren der DDR

    Mit "Kairos" setzte sich Erpenbeck gegen Werke von fünf anderen Finalisten durch, die aus 149 eingereichten Romanen ausgewählt worden waren.
    Die kanadische Autorin und Radiomoderatorin Eleanor Wachtel, die der fünfköpfigen Jury vorstand, erklärte, Erpenbecks Roman über die Beziehung zwischen einer jungen Studentin und einem älteren Schriftsteller sei "eine reichhaltig strukturierte Beschwörung einer quälenden Liebesaffäre, der Verstrickung von persönlichen und nationalen Wandlungen".
    "Kairos" spielt in den letzten Jahren der DDR, in der Zeit bis zum Fall der Berliner Mauer. "Wie die DDR beginnt (das Buch) mit Optimismus und Zutrauen, dann zerbröckelt es so furchtbar", erklärte Wachtel. Sie würdigte auch die Übersetzung durch Hofmann. Seine Arbeit fange die "Eloquenz und Exzentrizitäten" von Erpenbecks Prosa ein.
    Quelle: AP, dpa, AFP

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