Zerstörtes Gotteshaus in Sachsen:Großröhrsdorf bekommt nach Brand neue Kirche
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Anfang August ist die evangelische Stadtkirche in Großröhrsdorf ausgebrannt. Mittlerweile ist klar, wer das Feuer gelegt hat - und dass das Gotteshaus neu aufgebaut werden soll.
Anfang August ist die Kirche in Großröhrsdorf durch ein Feuer zerstört worden.
Quelle: dpa/ Sebastian Kahnert
Die Gemeinde der vom Feuer großteils zerstörten Stadtkirche im sächsischen Großröhrsdorf wird an der gleichen Stelle ein neues Gotteshaus errichten. Das habe der Kirchenvorstand beschlossen, sagte der Pfarrer der evangelischen Kirchgemeinde Kleinröhrsdorf-Großröhrsdorf, Stefan Schwarzenberg, der Deutschen Presse-Agentur.
Ob Neu- oder Wiederaufbau, darüber werde entschieden, wenn klar sei, was von der alten Kirche übrig sei und einbezogen werden könne.
Kirche durch Feuer zerstört
In der Nacht zum 4. August war die protestantische Kirche in Großröhrsdorf zum großen Teil ausgebrannt. Die Flammen vernichteten den Dachstuhl des Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert, vom Kirchenschiff stehen nur noch die Außenmauern, der einst 50 Meter hohe, weithin in der Landschaft sichtbare Glockenturm ist gekappt. Viele der historischen Kunstschätze sowie Teile der Architektur aus Holz sind verloren.
40-Jähriger gesteht Brandstiftung in Großröhrsdorf
Eine Woche nach dem Brand war klar, dass das Feuer gelegt wurde. Ein Mann aus der Umgebung der Kleinstadt, rund 25 Kilometer östlich von Dresden, befindet sich in Untersuchungshaft wegen schwerer Brandstiftung. Der 40-Jährige hat die Tat gestanden, Angaben zu Hergang und Motiv machen die Behörden bisher nicht unter Verweis auf die anhaltenden Ermittlungen.
Die Ruine steht unterdessen vor der Enttrümmerung. Eine Firma sei damit beauftragt und könne sofort anfangen, wenn die Polizei den Brandort freigibt.
Die evangelische Kirche Großröhrsdorf vor dem Brand. (Archivbild)
Quelle: Von Wissenslustiger - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0
Fast eine Viertelmillion Euro Spenden für Kirchengemeinde
Die Grundsatzentscheidung des Kirchenvorstandes sei ein Signal, "wir schauen nach vorn, nachdem wir durch ein Tal der Tränen gehen", sagt Schwarzenberg.
Hilfsbereitschaft und Solidarität mit der Gemeinde reißen nach wie vor nicht ab. Ihr Spendenkonto füllt sich weiter, inzwischen gingen fast eine Viertelmillion Euro ein.
Quelle: dpa