Filmfestspiele in Venedig:Goldener Löwe für Märchen "Poor Things"
|
Bei den Filmfestspielen in Venedig geht der Goldene Löwe an den griechischen Regisseur Giorgos Lanthimos. Sein groteskes Märchen "Poor Things" überzeugte die Jury.
Der Goldene Löwe des Filmfestivals Venedig geht an den Film "Poor Things" des griechischen Regisseurs Giorgos Lanthimos. Das gab die Jury am Samstagabend bekannt.
"Poor Things" ist eine experimentelle Variation der Frankenstein-Geschichte mit der US-Schauspielerin Emma Stone in der Hauptrolle. Weitere Rollen sind mit Willem Dafoe und Mark Ruffalo besetzt - und auch die deutsche Schauspielerin Hanna Schygulla ist kurz zu sehen.
"Poor Things" ist groteskes Märchen
Der 50-jährige Regisseur Lanthimos ist bekannt für Filme wie "The Favourite - Intrigen und Irrsinn", "The Lobster" oder "The Killing of a Sacred Deer".
In dem grotesken Märchen "Poor Things" spielt Stone eine schwangere Frau, die sich auf der Flucht vor dem Missbrauch ihres Mannes umbringt.
Der Wissenschaftler Godwin Baxter (Willem Dafoe) findet ihre Leiche, setzt ihr das Gehirn ihres ungeborenen Kindes ein und wiederbelebt sie. Sie wird nun Bella genannt und hat das geistige Alter eines Kindes, entwickelt sich aber stetig weiter.
"Poor Things" ist eine fantastische Story, in der Oscarpreisträgerin Emma Stone die Hauptrolle spielt - eine Art weiblicher Frankenstein, von einem waghalsigen Mediziner wiederbelebt.02.09.2023 | 2:27 min
Das Publikum folgt Bella dabei, wie sie lernt sich zu bewegen und zu sprechen. Schließlich flüchtet sie aus der Enge von Baxters Haus und lernt auf ihren Reisen das Leben kennen. Ihr Umfeld ist von ihrer vorurteilsfreien und sexuell freizügigen Art gleichsam irritiert und fasziniert.
Spaeny beste Schauspielerin, Sarsgaard bester Schauspieler
Weitere wichtige Preise der Filmfestspiele gingen an die US-Amerikanerin Cailee Spaeny für ihre Rolle in "Priscilla" (beste Schauspielerin), den US-Amerikaner Peter Sarsgaard für seinen Part in "Memory" (bester Schauspieler) sowie den japanischen Regisseur Ryusuke Hamaguchi, der für seinen Film "Evil Does Not Exist" (japanisch: "Aku wa sonzai shinai") den Großen Preis der Jury erhielt.
- Goldener Löwe für den besten Film: "Poor Things" von Giorgos Lanthimos
- Großer Preis der Jury: Ryusuke Hamaguchi für "Evil Does Not Exist" (japanisch: "Aku wa sonzai shinai")
- Silberner Löwe für die beste Regie: Matteo Garrone für "Io capitano"
- Spezialpreis der Jury: "Zielona Granica" von Agnieszka Holland
- Preis für das beste Drehbuch: Pablo Larraín und Guillermo Calderón für "El Conde"
- Preis für die beste Schauspielerin: Cailee Spaeny für "Priscilla" von Sofia Coppola
- Preis für den besten Schauspieler: Peter Sarsgaard für "Memory" von Michel Franco- Marcello
- Mastroianni-Preis für den besten Jungdarsteller: Seydou Sarr in "Io capitano"
Die Filmfestspiele Venedig, die am 30. August begonnen hatten, zählen neben den Filmfestspielen in Cannes und der Berlinale zu den drei bedeutendsten der Welt. Im diesjährigen Wettbewerb hatten 23 Werke um die Preise konkurriert.
Die Auszeichnungen wurden von einer internationalen Jury verliehen. Ihr Vorsitzender war der US-amerikanische Regisseur Damien Chazelle.
Wegen der Streiks der amerikanischen Schauspielergewerkschaft sind viele Überseeproduktionen samt Stars diesmal nicht nach Venedig gekommen.04.09.2023 | 2:12 min
Quelle: dpa
Mehr zum Thema Kultur
mit Video