Fernando Botero mit 91 gestorben:Der "Picasso Lateinamerikas" ist tot
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Er galt als "Picasso Lateinamerikas" - und war einer der bekanntesten Künstler seiner Heimat: Nun ist der Kolumbianer Fernando Botero im Alter von 91 Jahren gestorben.
Der kolumbianische Bildhauer und Maler Fernando Botero ist tot.
Quelle: Reuters
Seine rundlichen und oft überdimensionierten Menschen- und Tierfiguren haben ihm Weltruhm verschafft: Der kolumbianische Bildhauer und Maler Fernando Botero ist im Alter von 91 Jahren verstorben. Dies teilte der Präsident des südamerikanischen Landes, Gustavo Petro, mit.
Petro würdigte den Künstler im Onlinedienst X, ehemals Twitter, als "Maler unserer Traditionen und Fehler, Maler unserer Tugenden, unserer Gewalt und unseres Friedens".
Botero gilt einer der größten bildenden Künstler Lateinamerikas. Seine Werke werden in Museen und an öffentlichen Orten rund um den Globus gezeigt, darunter in Berlin, Paris, Jerusalem und Singapur.
Statue namens "Frau mit Spiegel" auf dem Botero-Platz in Medellin, Kolumbien. Überzeichnungen und Deformationen menschlicher Proportionen zeichnen Boteros Stil aus.
Quelle: Imago
Botero, der "Picasso Lateinamerikas"
Botero wird wegen seiner überbordenden Kreativität auch der "Picasso Lateinamerikas" genannt. Sein Werk umfasst mehr als 2.000 Gemälde, 3.000 Zeichnungen und 100 Skulpturen. Fleißig blieb er bis ins hohe Alter: Auch in seinen späten Lebensjahren arbeitete er nach eigener Schilderung zehn Stunden am Tag.
Und am liebsten hätte er immer weiter gemacht mit seiner Kunst. Der AFP sagte er zu seinem 80. Geburtstag:
"Sein Leben ist das Zeugnis eines Mannes, der sich schon in jungen Jahren dazu entschloss, seiner Berufung nachzugehen und einen Stil zu schaffen, der bereits Teil der Kunstgeschichte ist", schrieb Kulturminister Juan David Correa im Netzwerk X, das früher als Nachrichtendienst Twitter bekannt war.
Boteros überproportionale Skulpturen sind weltberühmt
Seit den späten 50er Jahren entwickelte Botero den Stil, der zu seinem Markenzeichen wurde: stark rundliche und oft überdimensionierte Figuren. Vor allem seine üppigen Menschen- und Tierbilder verschafften ihm Berühmtheit.
Seine monumentalen Skulpturen stellte er auch in Paris, New York oder Washington aus - und auch in Deutschland, in Eltville und Bamberg.
Fernando Botero 2018 bei der Präsentation seines Buches "Boteros Frauen" in Madrid.
Quelle: epa
Großzügige Spenden an seine Heimat
Botero war auch kommerziell überaus erfolgreich. Kein lateinamerikanischer Künstler erzielte zu Lebzeiten so hohe Preise für seine Werke wie er. 2022 wurde seine Skulptur "Mann auf Pferd" vom Auktionshaus Christie's für 4,3 Millionen Dollar (nach heutiger Umrechnung: vier Millionen Euro) verkauft.
Zugleich war Botero ein wichtiger Mäzen. Seine Spenden werden auf einen Gesamtwert von mehr als 200 Millionen Dollar geschätzt. Museen in Medellín und Bogotá schenkte er viele seiner Werke.
Fernando Botero: Kunst als roter Faden im Leben
Botero wurde 1932 in einfachen Verhältnissen in Medellín geboren. Schon als Kind begann er zu malen, fand bald Arbeit als Illustrator bei der Zeitung "El Colombiano" und gewann einen Kunstpreis in der Hauptstadt Bogotá. Später reiste er nach Europa und nach Mexiko, um Kunst zu studieren.
Zuletzt lebte er vor allem in Monte Carlo und im norditalienischen Pietrasanta. Im Mai war seine dritte Frau, die griechische Künstlerin Sophia Vari, gestorben.