Hoffnung, Trauer, Wut: Ihre Eindrücke nach dieser Woche
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von Jan Schneider
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Eine Eilmeldung jagte die nächste in dieser Woche der US-Wahl und des Ampel-Endes. Wir haben gefragt, wie es Ihnen damit geht - das sind (einige der) Antworten.
Eine Woche voller großer Nachrichten.
Quelle: imago
In unserem Update am Abend haben wir gefragt, wie es unseren Leserinnen und Lesern nach der US-Wahl und dem Ende der Ampel-Koalition geht. Viele haben diese Gelegenheit genutzt und sehr offen über ihre Gefühle, Ängste und Hoffnungen geschrieben - vom 87-jährigen SPD-Anhänger bis zum 16-Jährigen, der Angst hat, irgendwann als Soldat gegen Russland in den Krieg ziehen zu müssen. Vielen Dank dafür an dieser Stelle.
Ein Blick auf die Stimmung an der Basis nach dem Ampel-Aus: Mit Bier und Schmalzbroten diskutiert die Basis der SPD in Dortmund die Zukunft. Während die FDP in Ratingen verunsichert ist, sehen die Oberhausener Grünen eine Chance für einen konzentrierten Wahlkampf.08.11.2024 | 2:34 min
Die Mehrheit der Zuschriften spiegelt Besorgnis und Verunsicherung wider, besonders im Hinblick auf die Kombination aus Trumps Wiederwahl und der innenpolitischen Situation in Deutschland. Es gibt aber auch durchaus Momente der Hoffnung, dass sich - nach drei Jahren Streit in der Ampel - nun etwas Positives entwickeln kann.
Wir möchten hier einige Auszüge teilen, die uns erreicht haben:
In Kontakt bleiben in schwierigen Zeiten
Da ist zum Beispiel die Studentin Lea Schneider, die auf dem Weg ist, Grundschullehrerin zu werden. Die Ereignisse der letzten Tage beschäftigt sie nicht nur im Hinblick auf ihre eigene Zukunft, sondern auch wegen der nächsten Generation, die sie einmal unterrichten wird.
Seit den frühen Morgenstunden am Mittwoch fühle ich einen tiefen Weltschmerz und trage ein schweres Herz.
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Lea Schneider, Studentin
Lea beunruhigen die politischen Entwicklungen in Deutschland und den USA zutiefst. Sie habe die letzte Amtszeit von Donald Trump selbst miterlebt, da sie von 2019 bis 2021 in Connecticut gelebt habe. Leas Botschaft ist jedoch klar: In schwierigen Zeiten sei es wichtig, Kontakt zu halten, das Handy zur Seite zu legen, Mut zu fassen und selbst aktiv zu werden. Nur so könne man gemeinsam eine hoffnungsvollere Zukunft gestalten.
Auf den Wahlsieg von Trump reagieren viele Hauptstädte geschockt. In Europa heißt es zusammenhalten, in Peking heißt es "China first".06.11.2024 | 2:17 min
Zum Ampel-Aus...
Mehr noch als die Wahl in den USA beschäftigt die Menschen das Ende der Ampel-Koalition. Ein Leser ist Ex-Finanzminister Christian Lindner dankbar, dass er und die FDP "dieser Regierung aus rot-grünen Dilettanten den Stecker gezogen haben". Der Großteil der Zuschriften spiegelt dagegen eher Unverständnis für Lindners Blockadehaltung wider und ist nun froh, "dass Lindners destruktives Verhalten ein Ende hat."
Christian Lindner hat es meiner Meinung nach darauf angelegt, dass diese Koalition zerbricht und versucht nun, die Schuld weg zu schieben.
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Zuschrift eines Update-Lesers
Der Ärger richtet sich aber auch gegen den Rest der Bundesregierung. Es besteht das Gefühl, die Koalition habe "völlig außer Acht gelassen, dass sie das Beste für unser Land und die Bevölkerung erreichen sollte. Dafür wurden die gewählt."
Die Ampel-Regierung ist zerbrochen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat Finanzminister Christian Lindner entlassen. Wie es mit dem FDP-Chef und seiner Partei weitergeht.07.11.2024 | 20:20 min
In vielen Zuschriften wird der Wunsch nach schnellen, aber nicht überstürzten Neuwahlen geäußert. Oft gepaart mit einer Hoffnung auf Besserung:
Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Es ist selbstverständlich nicht sicher, dass die politische Konstellation 'besser' wird, aber es besteht zumindest die Hoffnung.
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Zuschrift einer Update-Leserin
Gleichzeitig teilen viele die Sorge, dass durch die Krise extreme Parteien weiteren Zulauf bekommen, meist wird dabei die AfD genannt.
Zur Trump-Wiederwahl ...
Der neue alte Präsident in den USA hat ebenfalls viele bewegt: "Die Ergebnisse der Wahl in den USA haben bei mir persönlich den 'Stecker gezogen' und mich sprachlos zurückgelassen", schreibt eine Leserin. "Ich war voller Hoffnung, dass Kamala Harris zur 47. Präsidentin der USA gewählt wird. Und aufgewacht bin ich in einer ganz anderen Welt", erzählt eine andere.
Doch abseits der Person Trump gehen einige von ihnen die Situation schon pragmatisch an:
Ich bin kein Trump-Fan. Absolut nicht. Aber ich bin inzwischen froh, dass er gewählt worden ist. Denn nun wird Europa endlich aktiv und übernimmt Eigenverantwortung.
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Olaf Jacobsen, sehr treuer Update-Leser
Diese Eigenverantwortung ist vielen vor allem bei der Unterstützung der Ukraine wichtig - auch in Bezug auf Waffenlieferungen aus Deutschland.
Was Trump plant und die Reaktionen der Demokraten.08.11.2024 | 2:12 min
Was tun gegen das Krisen-Gefühl?
Es gibt viele Ratschläge, was wir gegen das Gefühl der Überforderung und Ohnmacht tun können, wenn die Welt sich an manchen Tagen schneller zu drehen scheint, als wir es verarbeiten können. Studentin Barbara macht sich dabei vor allem wegen der "Politikverdrossenheit" in ihrem Umfeld Sorgen.
Ich habe gerade jetzt das Gefühl, mit niemandem wirklich über politische Dinge sprechen und meine Emotionen teilen zu können. Ich stürze mich in Fakten und Nachrichten, ich will möglichst alles verstehen und aufsaugen. Ich glaube, ich kann aus diesem Loch gar nicht mehr hinaus.
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Barbara, Update-Leserin
Ein anderer Leser baut als Mittel gegen die Ohnmacht auf mehr Gelassenheit - von dem auch wir Medien uns hin und wieder eine Scheibe abschneiden könnten.
Ich finde, wir sollten alle mal bis drei zählen und tief durchatmen. In anderen Ländern gibt es auch Minderheitsregierungen und die Welt geht nicht unter. Wir müssen wegkommen vom Dramatisieren!
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Zuschrift eines Update-Lesers
Andere versuchen, sich mehr auf das zu konzentrieren, was sie selbst beeinflussen können. Sei es ein Hobby, ein Haustier, der örtliche Musikverein oder die eigene Gesundheit.
Das Handy wegzulegen ist sicherlich auch ein guter Rat - hin und wieder lohnt sich aber immer ein Blick in die ZDFheute-App!
Krieg, Messerangriffe, Pandemie, Klimawandel, Inflation: Gefühlte Dauerkrisen machen Angst. Wie können wir lernen, damit umzugehen? Gibt es eine wissenschaftliche Antwort darauf?02.09.2024 | 26:50 min
Quelle: dpa
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von Denise Dismer, Anni Brück und Caroline Niebisch
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