Tötungsdelikt in Bayern nach 45 Jahren aufgeklärt

    Ermittlungserfolg in Bayern:Tötungsdelikt nach 45 Jahren aufgeklärt

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    Eine junge Frau aus Bayern wird 1978 gewaltsam getötet, der Fall bleibt 45 Jahre ungeklärt. Mittels neuer Kriminaltechniken ist es der Polizei nun gelungen, den Täter zu finden.

    Ein Polizeiauto steht mit Blaulicht vor einem Hochhaus in Berlin-Schöneberg, in dem es gebrannt hat.
    Durch eine DNA-Analyse konnte der Täter überführt werden
    Quelle: pa/dpa-Bildfunk

    Spektakulärer Ermittlungserfolg der unterfränkischen Polizei: 45 Jahre nach dem gewaltsamen Tod einer jungen Frau aus Kolitzheim im Landkreis Schweinfurt sei es gelungen, den Täter ausfindig zu machen.
    Ein mittlerweile 69 Jahre alter Mann sei in den USA festgenommen worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in Schweinfurt mit. Der Mann war damals als Soldat der US-Streitkräfte in Unterfranken stationiert. Zuerst hatte die "Main-Post" über den Ermittlungserfolg berichtet.

    Stichverletzungen im Rücken- und Nackenbereich

    Im April 1978 war auf einer Anhöhe nahe einer Ortsverbindungsstraße bei Kolitzheim die Leiche einer 18 Jahre alten Frau gefunden worden. Die Leiche der Studentin hatte zahlreiche Messerstiche im Rücken und im Nackenbereich aufgewiesen.
    Der Verdacht, der Täter könnte aus dem Kreis der US-Streitkräfte kommen, bestand früh, nachdem eine Zeugin in der Nähe des Fundortes ein Fahrzeug mit grünem US-Kennzeichen gesehen hatte. Dennoch blieb der Fall jahrzehntelang ungelöst.

    Täter bereits 1996 im Fokus der Ermittler

    Auf den jetzt Festgenommenen waren die Ermittler bereits 1996 gekommen. Der damals 24-Jährige soll eine Beziehung mit seinem Opfer gehabt haben. Er habe jedoch die Tat in seinen Vernehmungen stets bestritten. Die Hinweise reichten lange Zeit nicht aus, ihn dingfest zu machen.
    Im Jahr 2001 mussten die Ermittlungen vorläufig eingestellt werden. Die Akten wurden jedoch nie vollständig zugeklappt. Nach Informationen der "Main-Post" soll die Frau von dem US-Soldaten schwanger gewesen sein. Er soll die Tat seiner Ehefrau in den USA gestanden haben.

    DNA-Analyse führt zu Täter

    Experten des Landeskriminalamtes sei es nun aufgrund fortgeschrittener Entwicklungen in der Kriminaltechnik gelungen, DNA-Spuren an der Kleidung des Opfers zu isolieren.
    Der Mann sei auf der Grundlage eines internationalen Haftbefehls im US-Bundesstaat Nebraska verhaftet worden und warte nun auf seine Auslieferung nach Deutschland. Die Ermittlungen dauerten an.
    Quelle: dpa

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