München: Eisbachwelle: Surferin nach Unfall gestorben

München:Eisbachwelle: Surferin nach Unfall gestorben

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Eine Woche nach dem Unglück an der Eisbachwelle in München ist eine 33-jährige Surferin im Krankenhaus an ihren Verletzungen gestorben. Der genaue Unfallhergang wird untersucht.

Blumen zum Gedenken der tödlich verunglückten Surferin.
Nach dem schweren Surfunfall erwägen die Behörden, die Münchner Eisbachwelle zeitweise abzusenken, um die Unglücksursache zu ermitteln.
Quelle: SVEN SIMON

Eine Woche nach ihrem schweren Unfall an der bekannten Eisbachwelle in München ist eine Surferin gestorben. Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei.
Die 33-Jährige war in der vergangenen Woche in dem reißenden Bach im Englischen Garten verunglückt. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte zuerst über den Tod berichtet. Die Frau starb laut Polizei am Mittwochabend.

Feuerwehrkräfte befreiten Surferin aus Eisbach

Beim Sturz vom Board am späten Mittwoch vergangener Woche hatte sich die am Knöchel der Surferin befestigte Sicherheitsleine am Grund des Eisbachs verhakt. Die Frau konnte sich nicht selbst befreien. Andere Surfer versuchten, sie von dem Surfboard zu trennen, scheiterten aber wegen der starken Strömung.
Erst der Feuerwehr gelang es, die Frau zunächst aus den eisigen Fluten zu retten. Sie kam in kritischem Zustand in eine Klinik, zwischenzeitlich schien sich ihr Zustand zu verbessern.
Erste Hilfe leisten am Unfallort
Dr. Lüder Warnken zeigt lebensrettende Maßnahmen für den Notfall.27.09.2024 | 8:23 min

Eisbachwelle bis auf Weiteres gesperrt

Die Eisbachwelle ist seither gesperrt. Die Stadt hat per neuer Allgemeinverfügung mit Datum vom Mittwoch das Surfen dort "bis auf Weiteres verboten". Damit wird das zuvor bereits von der Feuerwehr ausgesprochene Verbot auf eine rechtliche Grundlage gestellt. Ein Verstoß werde mit bis zu 50.000 Euro geahndet, sagte eine Sprecherin des Referats für Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt auf Anfrage.  Die Unglücksstelle wurde nach dem Unfall mit Gittern abgeriegelt
Unter anderem soll jetzt die Ursache des Unfalls untersucht werden. Offen ist, ob und wann dazu das Wasser des Eisbachs abgesenkt wird, um den Grund auf Hindernisse zu prüfen, an denen sich die Leine verfangen haben könnte.
Für die wasserrechtliche Erlaubnis der Absenkung ist das Referat für Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt zuständig. Allerdings liege bisher kein entsprechender Antrag der ermittelnden Behörden vor, sagte eine Sprecherin der Referentin.
Ein Schild mit der Aufschrift "Betreten verboten! Achtung Lebensgefahr!" hängt an einer Absperrung vor der künstliche Welle am Eisbach.
Seit dem Unglück ist die Eisbachwelle mit Gittern abgesperrt.
Quelle: dpa

Ermittlungen zur Unfall-Ursache

Die Eisbachwelle wird von Surfern zu allen Jahreszeiten genutzt. Das Surfen auf eigene Gefahr war seit 2010 offiziell per Allgemeinverfügung der Stadt München erlaubt, Schwimmen und Baden sind dort verboten. Die Welle ist allerdings nur für erfahrene Sportler geeignet.
Der Lebensgefährte der Verunglückten hatte laut Staatsanwaltschaft München I bereits vor dem Tod der Frau Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung erstattet. Die Behörde kläre, ob es Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten gebe, hatte eine Sprecherin dazu auf Anfrage erläutert.
Die Ermittlungen richteten sich nicht gegen konkrete Personen. Art und Umfang der Ermittlungen werden aktuell mit der Polizei abgestimmt.

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Quelle: dpa

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Quelle: dpa

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