Nicht bei jedem Ei lässt sich nachvollziehen, woher es stammt: Für
gefärbte Eier und verarbeitete Produkte wie Gebäck oder Nudeln gibt es keine Kennzeichnungspflicht. Bei rohen Eiern hingegen steht die Haltungsform auf der Verpackung. Wer genauer wissen möchte, woher sie kommen, kann sich den Code anschauen:
Die Bodenhaltung ist mit einem Anteil von knapp 60 Prozent am häufigsten in Deutschland. 21,5 Prozent der Eier kommen aus Freilandhaltung, aus ökologischer Erzeugung 13,8 Prozent. Fünf Prozent stammen aus der Kleingruppenhaltung, die ab 1. Januar 2026 in Deutschland verboten ist.
So wenig Platz haben die Legehennen bei den verschiedenen Haltungsformen:
Mahi Klosterhalfen, Geschäftsführer der Albert-Schweitzer-Stiftung für unsere Mitwelt, kritisiert an allen Haltungsformen, dass die Anzahl der Tiere zu hoch ist. "Hühner können sich bis zu 50 Artgenossen merken. Sie kommen natürlich durcheinander, wenn das dann Tausende sind." Die Folge: gegenseitiges Picken und Kämpfe.
In einer artgerechten Haltung haben Hühner weitaus mehr Platz:
Doch nicht nur der Platz ist entscheidend, sondern auch dessen Gestaltung. Außer gutem Zugang zu Futter und Wasser brauchen Hühner Einstreu zum Scharren und Picken, Staubbäder und Beschäftigungsmöglichkeiten wie Strohballen. Im Auslauf sollten Unterstände wie Bäume und Büsche stehen. "So fühlen sie sich sicher vor Greifvögeln", erklärt Klosterhalfen.
Auf das Verhalten der Tiere müsse individuell reagiert werden, sagt Lars Schrader, Leiter des Instituts für Tierschutz und Tierhaltung im Friedrich-Löffler-Institut: "So kann das Tierwohl auch gewährleistet sein bei weniger Platz." Dazu gehöre, kranke Tiere aus der Gruppe zu nehmen und gesund zu pflegen und bei Problemverhalten den Stall zeitweise abzudunkeln.
Diese Gütesiegel gibt es für Eier
Das KAT-Siegel zeigt, dass die Haltungsbedingungen regelmäßig kontrolliert werden. Mit dem Siegel "Für mehr Tierschutz" verpflichten sich die Betriebe zu einer artgerechteren Haltung und dürfen die Schnäbel der Hühner nicht kürzen. Allerdings gibt Klosterhalfen zu bedenken: "Kein Siegel zieht das ganze Tierwohl in Betracht, sondern es werden immer Kompromisse eingegangen."
Darauf können Sie beim Eierkauf achten
Manche Supermärkte verkaufen Eier aus mobilen Ställen, die immer wieder ein Stück versetzt werden, damit die Hühner auf der Weide leben können. Auch der Wochenmarkt sei ein guter Anlaufpunkt, sagt Schrader. "Das Beste ist, jedoch wenn man den Betrieb, wo man die Eier kauft, tatsächlich kennt."