Eine Gruppe besonders betroffen:Urlaub für viele momentan nicht bezahlbar
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Viele Menschen in Deutschland können eine Woche Urlaub nicht bezahlen. Offenbar ist mehr als jeder fünfte dazu nicht in der Lage. Eine Gruppe trifft es besonders stark.
Viele Deutsche hatten im vergangenen Jahr nicht genug Geld, um in den Urlaub fahren zu können.
Quelle: dpa
Mehr als jeder fünfte Deutsche kann es sich nicht leisten, eine Woche in den Urlaub zu fahren. Das geht aus Daten des Statistikamtes der Europäischen Union (Eurostat) hervor, die die Linksfraktion im Bundestag erfragt hat und aus denen die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) zitieren.
Demnach hatten im vergangenen Jahr 21,9 Prozent der Bevölkerung zu wenig Geld, um sich eine einwöchige Urlaubsreise leisten zu können.
Die Buchungen für den Osterurlaub sind nicht so gut wie vor Corona. Preissteigerungen von fast 20 Prozent trafen viele Urlauber dieses Jahr hart. 08.04.2023 | 4:40 min
Mehr als 40 Prozent der Alleinerziehenden betroffen
Wie die Daten laut den RND-Zeitungen zeigen, ist dieser Wert gegenüber 2021 angestiegen, damals waren es zwei Prozentpunkte weniger (19,9 Prozent). Am häufigsten trifft es den Daten zufolge Alleinerziehende.
In der Kategorie "Alleinstehende Person mit abhängigen Kindern" sind demnach 42 Prozent nicht in der Lage, eine Woche in den Urlaub zu fahren. Auch insgesamt sind Haushalte mit Kindern häufiger betroffen (23,4 Prozent) als Haushalte ohne Kinder (20,7 Prozent).
Aber auch Rentnerinnen und Rentner sind betroffen. In der Kategorie "Ein Erwachsener 65 Jahre und mehr" konnten sich den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 28,7 Prozent keine Woche Urlaub leisten. Im Jahr zuvor waren es 27,3 Prozent.
Linken-Fraktionschef Bartsch fordert "Urlaub für alle"
Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, sprach von einem "traurigen Befund". "Diese Zahlen zeigen, wie tief Deutschland sozial gespalten ist", sagte er den RND-Zeitungen und ergänzte:
Die Linke fordere "Urlaub für alle", betonte der Fraktionschef und fügte als Forderung an die Ampel-Koalition hinzu: "Dafür braucht es höhere Löhne, auskömmliche Renten, eine konsequente Anti-Inflationspolitik und eine armutsfeste Kindergrundsicherung in Deutschland."