Erschöpft, überlastet, ausgebrannt: Burn-out
Quelle: dpa
In Deutschland halten sich einer Studie zufolge 61 Prozent der Arbeitnehmer selbst für Burn-out-gefährdet. So stufen 21 Prozent der Befragten die Möglichkeit eines
Burnouts für sich als hoch ein, 40 Prozent immerhin noch als mäßig, wie aus einer Umfrage der Krankenkasse Pronova BKK hervorgeht.
Gegenüber einer Umfrage aus dem Jahr 2018, vor der
Corona-Pandemie, sei dies ein Anstieg um elf Prozentpunkte.
Überstunden, Termindruck, permanente Erreichbarkeit
Hauptursachen für den Stress sind laut Umfrage vor allem Überstunden (34 Prozent) und ständiger Termindruck (32 Prozent). Dass es im Arbeitsalltag zu stressauslösenden Situationen kommt, führten 35 Prozent auf eine ungleiche Verteilung der Arbeitslast, 27 Prozent auf permanente Erreichbarkeit sowie 26 Prozent auf zu viel Bürokratie zurück.
Immer mehr Burn-out-Fälle - aber was lässt uns ausbrennen?10.03.2023 | 5:05 min
Auch die Vielzahl an modernen Kommunikationsprogrammen und Technikprobleme gaben jeweils 21 Prozent als Stressfaktoren an. Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) berichtete zudem von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz wie
Mobbing. Jeder Fünfte war von "Quiet Firing" betroffen, bei dem der Arbeitgeber einen Mitarbeiter mit Absicht schlecht behandelt, damit dieser kündigt.
Deutlich weniger verbreitet sind demnach Unterforderung und Langeweile am Arbeitsplatz. So geben nur elf Prozent der Befragten an, bereits eine sogenannte Bore-out-Erfahrung im Beruf gemacht zu haben.
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Junge Menschen überdurchschnittlich belastet
Die Ergebnisse unterscheiden sich vor allem in Bezug auf das Alter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wie es weiter heißt. So fühlten sich junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren überdurchschnittlich am Arbeitsplatz belastet.
Für die Umfrage
"Arbeiten 2023" befragte die Pronova BKK den Angaben zufolge im November 2023 repräsentativ insgesamt 1.204 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab 18 Jahre online.
Grenzen setzen für mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz: Wieso es vielen so schwer fällt, aber doch so wichtig ist. Tipps von Wirtschaftsmediatorin und Coach Kirstin Nickelsen.
von Julia Güth
Quelle: KNA, dpa