Studie zu Mobbing: Jedes sechste Schulkind betroffen

    Techniker Krankenkasse:Studie: Jedes sechste Schulkind wird gemobbt

    |

    Fast jedes sechste Schulkind erlebt laut einer Studie der Techniker Krankenkasse Mobbing - knapp jedes zehnte hat schon selbst gemobbt. Präventive Angebote könnten dagegen helfen.

    Junges Mädchen mit Handy an ihrem Schreibtisch
    Auch im Internet lauern für Kinder Gefahren wie Mobbing, Cybergrooming und die Konfrontation mit pornografischen Inhalten. (Symbolbild)
    Quelle: imago/ingimage

    Fast jedes sechste Schulkind ist von Mobbing betroffen - und fast jedes zehnte gibt an, selbst schon einmal andere gemobbt zu haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung im Auftrag der Techniker Krankenkasse. Viele Betroffene litten noch Jahre später unter entsprechenden Erfahrungen, warnte der Vorstandsvorsitzende Jens Baas zum Safer Internet Day.
    Vorbeugende Angebote könnten nachweislich gegen Mobbing helfen, betonte Baas. So erklärten 90 Prozent derjenigen, die am Programm "Gemeinsam Klasse sein" teilgenommen hätten, ihre Bildung zu Mobbing und Cybermobbing gesteigert zu haben. 88 Prozent würden demnach eher versuchen, einer betroffenen Person zu helfen.

    Beratungsstelle: Programme stärken Anti-Mobbing-Kompetenzen

    Das Projekt bietet die Krankenkasse den Angaben zufolge in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle Gewaltprävention der Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg an.
    Durch das Programm fühlten sich auch Lehrkräfte gestärkt, fügte Kaj Buchhofer von der Beratungsstelle hinzu. Sie stellten etwa klare Regeln auf, zum Beispiel für Klassenchats. Zudem vertrauten sich Schülerinnen und Schüler eher Lehrkräften an, wenn sie Hoffnung hätten, dass diese entsprechend handeln könnten.

    Studie: Knapp ein Viertel der befragten Kinder mit Pornos konfrontiert

    Ungewollt kommen Kinder laut einer aktuellen Studie zudem mit pornografischen Inhalten in Kontakt. 23 Prozent der Befragten der JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) waren kurz vor der Erhebung damit konfrontiert gewesen, wie die Initiative klicksafe.de mitteilte. Im Schnitt waren sie demnach zwölf Jahre alt, als sie das erste Mal pornografische Inhalte sahen.
    Eltern wünschen sich laut der Studie vor allem Unterstützung durch die Schule (65 Prozent) und Medienkompetenz-Initiativen (45 Prozent). Die Hälfte der befragten Erziehungsberechtigten gab an, zu wissen oder zu vermuten, dass ihr Kind mit pornografischen Inhalten online in Kontakt gekommen ist. Über verstörende oder beängstigende Inhalte müsse offen gesprochen werden, sagte Martin Drechsler, Geschäftsführer der Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter.

    Kinderschutzbund: Cybergrooming als Gefahr im Netz

    Eine andere Gefahr im Netz ist das sogenannte Cybergrooming, das nach Einschätzung des Kinderschutzbundes viel zu wenigen Menschen ein Begriff ist. Entsprechende Risiken "nehmen leider zu", sagte der Vizepräsident der Organisation, Joachim Türk.
    Die Spur: Ende der privaten Chats
    Ob WhatsApp-Chat, Signal- oder Facebook-Nachricht: Ein Plan der EU-Kommission sieht vor, dass sämtliche Chats im Netz auf Darstellungen von Kindesmissbrauch gescannt werden.24.01.2024 | 29:10 min
    Dabei geben sich erwachsene Männer etwa in Online-Spielen oder auf Social-Media-Plattformen als Gleichaltrige aus, um Kontakt zu Kindern aufzunehmen. Sie "bauen eine Beziehung auf und lassen sich schließlich explizite Fotos schicken, mit denen sie anschließend die Betroffenen unter Druck setzen". Nicht selten würden auch Treffen vereinbart - mitunter komme es gewalttätigen Übergriffen.
    Quelle: KNA

    Mehr zu Schule und Bildung