Nach einer Bombendrohung hat die Polizei die Hochschule der Bundesagentur für Arbeit geräumt.
Quelle: dpa
In verschiedenen Bundesländern meldete die Polizei am Freitagmorgen erneut
Bombendrohungen, die meist per Mail bei Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen eingingen.
Die Gebäude wurden geräumt und durchsucht, Spürhunde waren vielerorts im Einsatz. Zunächst konnte in keinem der Fälle eine reale Bedrohungslage bestätigt werden.
Thüringen
In Erfurt war am Freitagmorgen das Rathaus wegen einer Bombendrohung zwischenzeitlich abgesperrt worden. Es war ein Spürhund im Einsatz, um das Gebäude abzusuchen, wie eine Sprecherin der Erfurter Polizei sagte. Die Drohung sei per E-Mail eingegangen, ob es ein politisches Motiv gibt, wollte die Sprecherin zunächst nicht sagen. Mitarbeiter seien gebeten worden, das Gebäude zu verlassen oder zu Hause zu bleiben. Den Angaben nach waren von der Sperrung teilweise auch Bereiche um das Rathaus betroffen - etwa eine Bankfiliale.
Der MDR berichtete zudem von Bombendrohungen an Schulen in Erfurt und Neudietendorf (Landkreis Gotha). Auf der Homepage des Erfurter Gymnasiums Albert Schweitzer stand am Freitag, dass wegen einer Bombendrohung alle Schüler und Lehrer zu Hause bleiben müssen. Eine Sprecherin der Polizei Gotha sagte, an der Schule in Neudietendorf sei die Polizei vor Ort. Den Angaben nach gab es auch Drohschreiben an einer Schule im Ilm-Kreis und in einem Busunternehmen im Landkreis Gotha. Es werde geprüft, ob es Zusammenhänge zu anderen regionalen und überregionalen Bedrohungslagen gebe, hieß es von der Polizei.
Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg hat die Polizei am Freitagmorgen fünf Schulen und eine Hochschule geräumt. Zunächst ging eine Bombendrohung in Schorndorf ein, später auch in Fellbach, Waiblingen (alle drei im Rems-Murr-Kreis) und Stuttgart-Vaihingen. Auch bei einer Schule in Göppingen ging vor Schulbeginn eine Drohmail ein. Alle Schulen wurden nach verdächtigen Gegenständen abgesucht, die Umgebung abgesperrt. Die Einsatzkräfte konnten allerdings nichts finden.
In
Mannheim wurde wegen einer Drohmail zudem die Hochschule der Bundesagentur für Arbeit geräumt. 150 Studierende hätten am Morgen das Gebäude verlassen müssen, bestätigte ein Polizeisprecher. Die Maßnahmen seien aber mittlerweile abgeschlossen, es bestehe keine Gefährdung mehr. Das Innenministerium Baden-Württemberg berichtete auf Nachfrage, dass bislang alle Polizeipräsidien autark an den Fällen arbeiteten. Man habe das noch nicht zusammengezogen, weil sich bisher die Ernsthaftigkeit der Drohungen nicht bestätigt habe, sagte eine Sprecherin. Es werde aber jedes Mal geprüft, ob die Fälle zusammengezogen werden sollten. Man nehme jede Drohung ernst. Bezüge zum Konflikt im
Nahen Osten konnte die Sprecherin nicht bestätigen.
Bayern und Nordrhein-Westfalen
Auch in Bayern und Nordrhein-Westfalen kam es am Freitagmorgen zu Schulräumungen infolge von Drohschreiben. In Augsburg wurde ein Gymnasium gesperrt und mit Spürhunden durchsucht, die Ermittler gingen allerdings nach Polizeiangaben von einer geringen Gefährdungslage aus.
In Holzwickede östlich von Dortmund musste der Unterricht ebenfalls ausfallen. Vor Ort laufe ein größerer Polizeieinsatz, Hinweise auf Gefahr für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler bestand nach Stand am Morgen aber nicht, wie die Polizei mitteilte.
Bombendrohungen vor allem in Schulen
In den vergangenen Tagen wurden in ganz Deutschland immer wieder Bombendrohungen bekannt. Besonders im Fokus sind Schulen. Die Urheber sind unbekannt, die Hintergründe unklar.
Erneut sind Bombendrohungen an mehreren Schulen eingegangen: Betroffen waren etwa Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt. Eine Evakuierung war in keinem der Fälle notwendig.
Quelle: dpa