Magnetschwebebahn in Berlin: CDU mit Idee - SPD irritiert

    CDU-Idee zu U-Bahn-Alternative:Berlin will Magnetschwebebahn - SPD irritiert

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    In der Bundeshauptstadt könnte die Magnetschwebebahn ein Comeback feiern. Die CDU kündigte ein entsprechendes Pilotprojekt. Koalitionspartner SPD weiß davon aber offenbar nichts.

    Magnetbahn in Berlin am Kemperplatz 1988.
    Zwischen 1989 und 1991 wurde in Berlin die Magnetbahn im Passagierbetrieb eingesetzt (Archivfoto).
    Quelle: imago/Gerhard Leber

    Berlin will den Einsatz einer Magnetschwebebahn in der Hauptstadt auf einer gut fünf Kilometer langen Pilotstrecke testen. Das kündigte der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Dirk Stettner, an. Er sei auch ein Befürworter des U-Bahnnetzes, sehe aber auch die Vorteile der Magnetschwebebahn. Bei ihr falle vor allem ins Gewicht, dass die Strecken deutlich schneller und günstiger gebaut werden könnten als neue U-Bahnlinien.

    Kosten der Teststrecke: Bis zu 85 Millionen Euro

    Ein weiterer Vorteil, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), sei, dass die Magnetschwebebahn fahrerlos unterwegs sei. Zuvor hatten unter anderem der "Tagesspiegel" und die "Berliner Morgenpost" darüber berichtet. Es gibt demnach eine Verständigung der CDU mit dem Koalitionspartner SPD.
    Als Kosten für die Teststrecke nannte Stettner die Summe von 80 bis 85 Millionen Euro. Im neuen Doppelhaushalt ist dafür allerdings kein Posten zu finden.

    SPD-Sprecher überrascht von Stettners Vorstoß

    "Der Vorschlag überrascht mich", sagt der SPD-Sprecher für Mobilität und Verkehr, Tino Schopf, gegenüber ZDFheute. Weder bei den Koalitionsverhandlungen im Frühjahr dieses Jahres noch bei den jüngsten Haushaltberatungen sei die Idee einer Magnetschwebebahn Inhalt der Diskussionen gewesen.
    Schopf nannte den CDU-Vorstoß "irritierend". Ihm fehle die Fantasie, wie man ein solches Projekt umsetzen solle. Der SPD-Politiker betonte, er habe nichts gegen neue Mobilitätsformen, forderte aber, man solle sich auf Themen wie den Ausbau der Infrastruktur oder autonomes Fahren konzentrieren.
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    Schwebebahn: Route und Baubeginn noch unklar

    Finanziert werden soll das Pilotprojekt aus dem Sondervermögen Klimaschutz, für das zunächst fünf Milliarden Euro vorgesehen sind und aus dem die schwarz-rote Regierungskoalition Klimaschutzmaßnahmen bezahlen will, mit denen Berlin noch vor 2045 klimaneutral werden soll.
    Angaben dazu, wo die Pilotstrecke durch die Stadt führen könnte, machte Stettner nicht. Auch wann mit dem Bau begonnen werden soll, steht noch nicht fest.

    Vorwiegend Kritik aus der Opposition

    Die Opposition kritisiert die jüngsten CDU-Pläne. Statt "auf naheliegende Lösungen zu setzen wie den Ausbau des Straßenbahnnetzes oder auch bei der U-Bahn die Automatisierung des Betriebs voranzutreiben", setze die CDU auf "Luftschlösser", teilte Kristian Ronneburg, verkehrspolitischer Sprecher der Linken in Berlin, auf ZDFheute-Anfrage mit.
    Die CDU habe "ideologische Vorbehalte gegen die Straßenbahn, weil sie dem Auto Platz wegnimmt". Ronneburg merkte an, dass auch eine Schwebebahn "Jahre durch ein Planungsverfahren gehen" müsse.
    Auch die Grünen sprechen von "fernen Luftschlössern", auf die die CDU zeige. Auf ZDFheute-Anfrage heißt es von der verkehrspolitischen Sprecherin Oda Hassepaß:

    Aus fachlicher Sicht ist klar: Während die Magnetschwebebahn für Innenstädte teure Zukunftsmusik ist - und vielleicht nicht einmal das, bietet die Tram den Menschen jetzt und heute günstige Lösungen, um die Mobilitäts- und Klimaziele zu erreichen.

    Oda Hassepaß, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen in Berlin

    AfD begrüßt CDU-Vorstoß

    Die AfD dagegen begrüßt den CDU-Vorstoß. Zwar sei der Platz in der Berliner City zu eng bemessen für eine Magnetbahn-Trasse, außerhalb böten sich aber viele Einsatzmöglichkeiten - etwa beim äußeren Ring. Rolf Wiedenhaupt erklärt auf Anfrage:

    Es ist erfreulich, dass der Senat in Verkehrsfragen endlich weiterdenkt als es seine Vorgänger getan haben. Eine Magnetbahn ist im Vergleich zur U-Bahn wesentlich günstiger zu errichten und gegenüber der Straßenbahn erheblich schneller und leistungsfähiger.

    Rolf Wiedenhaupt, AfD in Berlin

    CDU brachte Magnetschwebebahn mehrfach ins Gespräch

    Die Idee, eine Magnetschwebebahn durch Berlin schweben zu lassen, ist derweil nicht neu. Die CDU hatte das Thema mehrfach ins Gespräch gebracht. In der Diskussion war auch eine Strecke vom Stadtrand bis zum Hauptstadtflughafen BER.
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    Verkehrssenatorin Manja Schreiner hat sich im Juni allerdings zurückhaltend dazu geäußert und darauf hingewiesen, dass es aus ihrer Sicht bereits eine gute Anbindung des BER gebe, die sich etwa durch die Fertigstellung der Eisenbahnstrecke Dresdner Bahn noch verbessern werde.
    Schon ab 1984 hatte es in Berlin eine M-Bahn (Magnetbahn) gegeben, zunächst im Test-, für kurze Zeit auch im regulären Betrieb, der nach der Wiedervereinigung 1991 allerdings beendet wurde.
    Quelle: dpa, ZDF

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