Nach Schlägereien:Berliner Columbiabad öffnet wieder
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Nach einer bundesweiten Debatte über die Sicherheit in Berliner Freibädern hat das Columbiabad seine Türen wieder geöffnet. Wer rein will, muss ab sofort seinen Ausweis zeigen.
Nach vermehrter Randale in Freibädern führt Berlin eine Ausweiskontrolle ein. Mehr Sicherheitspersonal und ein früherer Einlass-Stopp soll die Sicherheitslage in den Bädern zusätzlich steigern.17.07.2023 | 1:51 min
Mit einer Ausweispflicht und Taschenkontrollen am Eingang ist das Columbiabad in Neukölln wieder eröffnet worden. Sieben Tage war das beliebte Berliner Freibad nach Gewaltausbrüchen wegen des hohen Krankenstands der Mitarbeiter geschlossen.
Der Fall sorgte bundesweit für Schlagzeilen und Diskussionen. Die Berliner Landesregierung und die Bäder-Betriebe hatten daraufhin mit verschärften Sicherheitsvorkehrungen reagiert.
Prinzenbad in Berlin: Mann verliert Bewusstsein nach Faustschlag
Im wenige Kilometer entfernten Prinzenbad in Kreuzberg kam es am Sonntagabend dennoch zu einer Auseinandersetzung. Laut Polizei wurde ein 32-Jähriger im Prinzenbad verletzt, als er zwischen zwei Jugendlichen schlichten wollte. Er habe versucht, die zwei 15-Jährigen zu trennen. Einer der Jugendlichen habe dem Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen, teilte die Polizei mit.
Der 32-Jährige habe das Bewusstsein verloren und sei am Boden von zwei weiteren Menschen getreten und geschlagen worden. Er kam zur Behandlung ins Krankenhaus.
Laut Polizei wurde einer der Jugendlichen vor Ort vorübergehend festgenommen, ein weiterer identifiziert. Ein Dritter habe unerkannt flüchten können. Beteiligt an dem Einsatz waren nach Polizeiangaben Beamte der mobilen Polizei-Wache vor dem Prinzenbad.
Gewalt im Freibad - in vielen Bundesländern gibt es Probleme. Mehr dazu im Video:
Allein in Baden-Württemberg gab es vergangenen Sommer 1.174 erfasste Straftaten. Körperverletzungen haben deutlich zugenommen.13.07.2023 | 1:51 min
Mobile Polizeiwachen vor Berliner Bädern
Mit mobilen Wachen will die Polizei mehr Präsenz zeigen. Nach Angaben der Senatsinnenverwaltung sollen sie in den kommenden Wochen an den Freibädern in Kreuzberg, Neukölln sowie am Sommerbad am Insulaner in Steglitz und dem Sommerbad Pankow stehen.
Am Montag bezog die mobile Polizeiwache pünktlich zum frühen Nachmittag ihren Platz vor dem Columbiabad. Vier Polizisten waren zu sehen. Im Bad selbst waren mindestens sieben Bademeister unterwegs, darüber hinaus mehrere Sicherheitsleute. Bei etwa 25 Grad und Sonne-Wolken-Mix war das Columbiabad gut besucht, jedoch weit entfernt vom Andrang an Tagen mit großer Hitze.
Zuletzt in einigen Bädern wegen Gewaltausbrüchen von Besuchern gesperrte Rutschen und Sprungtürme konnten teilweise wieder genutzt werden - allerdings entscheide die Badleitung vor Ort, hieß es. Das gilt laut Bäder-Betriebe auch dafür, ob mehr Sicherheitspersonal angefordert werden muss und ob das Freibad zu voll ist, um weitere Besucherinnen und Besucher hinein zu lassen.
Berliner Bäder kündigen schärfere Kontrollen an
Die eingeführte Ausweispflicht stelle den ersten Schritt von einer Reihe von Veränderungen dar, mit denen die Sicherheit in den Berliner Freibädern verbessert werden solle.
Das werde sich nach einer Übergangsfrist von einigen Tagen jedoch ändern, betonten die Bäder-Betriebe.
"Ich möchte eine mobile Wache von der Polizei an den Brennpunktbädern, wo es immer wieder zu Ausschreitungen kommt", sagt der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner, CDU.13.07.2023 | 5:46 min
Vergangene Woche hatte Berlins Bürgermeister Kai Wegner (CDU) bereits neue Sicherheitsmaßnahmen angekündigt:
Maßnahmen zum Datenschutz sollen geprüft werden
Die Berliner Datenschutzbeauftragte Meike Kamp kündigte an, die neuen Sicherheitsvorkehrungen kritisch unter die Lupe zu nehmen. Sie werde die Ausweispflicht und die geplante Videoüberwachung an den Eingängen von Columbia- und Prinzenbad "datenschutzrechtlich prüfen", sagte Kamp am Montag.
Die Überprüfung betreffe unter anderem den konkreten Zweck und die Eignung der Maßnahme sowie die Art der Datenverarbeitung. "Grundsätzlich gilt, dass die Sicherheit in den Freibädern für alle Gäste zu gewährleisten ist, aber die Wahl der Mittel zur Gewährleistung dieser Sicherheit gesetzlich zulässig und verhältnismäßig sein muss", so Kamp.
Quelle: dpa