Brustkreuz von totem Papst Benedikt aus Kirche gestohlen

    Aus Kirche in Traunstein:Brustkreuz von totem Papst Benedikt gestohlen

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    Der verstorbene emeritierte Papst Benedikt XVI. hatte seiner Heimatpfarrei sein Brustkreuz vermacht. Dieses wurde nun aus der Stadtkirche St. Oswald aus einer Vitrine entwendet.

    Ein Handout des bayerischen Landeskriminalamtes zeigt das gestohlene Brustkreuz des verstorbenen Papstes Benedikt XVI.
    Das Brustkreuz des gestorbenen Papstes Benedikt.
    Quelle: dpa

    Unbekannte haben das Brustkreuz des verstorbenen emeritierten Papstes Benedikt XVI. gestohlen. Der frühere Pontifex hatte das Brustkreuz seiner Heimatpfarrei im oberbayerischen Traunstein vermacht, wie das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) mitteilte. Dort sei das sogenannte päpstliche Pektorale aus der Stadtkirche St. Oswald entwendet worden.
    Die Täter hätten eine in die Wand eingelassene Ausstellungsvitrine aufgebrochen und das Brustkreuz gestohlen. Das Kreuz, das wahrscheinlich vergoldet war, trug auch einen Edelstein. Der materielle Wert war am Dienstag zunächst unbekannt.

    Kreuz häufig bei Papstmessen getragen

    "Der immaterielle Schaden für die Katholische Kirche ist natürlich enorm", sagte LKA-Sprecher Ludwig Waldinger. Jenseits des Wertes für die Kirche handele es sich bei dem Kreuz auch um ein herausragendes Kulturgut.
    Benedikt besaß als Papst mehrere Brustkreuze. Jenes, das nun aus der Kirche in Traunstein gestohlen wurde, trug er oft bei besonderen Anlässen, etwa Papstmessen im Petersdom oder wichtigen Audienzen und Empfängen.

    Proteste wegen Missbrauchsskandal in St. Oswald

    Der frühere Papst Joseph Ratzinger hatte mit seiner Familie einige Zeit in Tittmoning im Landkreis Traunstein gelebt, einen Teil seiner Jugend verbrachte er in Traunstein. Später war er als Kardinal Erzbischof von München und Freising. Der gebürtige Bayer war Ende des vergangenen Jahres mit 95 Jahren in seiner Residenz im Vatikan gestorben.
    Im Zuge mit dem Missbrauchsskandal in der Katholischen Kirche hatte es an seinen früheren Wirkungsorten Proteste gegeben - unter anderem an der Büste vor St. Oswald. Mehrfach wurde sie mit Farbe besprüht. Nach einem Gutachten von 2022, das auch Ratzinger Fehlverhalten in vier Fällen vorwarf, gab es weitere Aktionen.
    Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Diebstahl und Vorwürfen gegen den gestorbenen ehemaligen Papst gibt, ist allerdings offen. "Es wäre viel zu früh, etwas auszuschließen, aber es wäre auch völlig falsch, hier jetzt schon einen Schwerpunkt zu sehen", sagte Waldinger.
    Vor dem Landgericht Traunstein hat ein Prozess um die Zivilklage eines Missbrauchsbetroffenen begonnen:
    Quelle: dpa

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