"Air Defender": Welche Rechte bei Ausfällen und Verspätung?
FAQ
Recht bei Ausfall und Verspätung:Was "Air Defender" für Flugreisende bedeutet
von Nils Metzger
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Das Groß-Manöver "Air Defender 23" könnte ab Montag Flugpläne durcheinander wirbeln. Was steht Reisenden bei Ausfällen und Verspätungen zu? Entschädigungen wird es nicht geben.
Es ist das größte Luftwaffen-Manöver seit Gründung der Nato. Am Montag startet "Air Defender 23" mit Hunderten Kampfflugzeugen über Deutschland. Zwei Wochen lang üben 25 Nationen eine große Bandbreite an Einsätzen. Davon könnte auch der zivile Luftverkehr betroffen sein. Die wichtigsten Antworten im Überblick.
Welche Regionen sind betroffen?
Die Bundeswehr hat drei Sektoren benannt, in denen Übungen stattfinden können. Es handelt sich dabei um Gebiete, in denen die deutsche Luftwaffe auch sonst Übungen fliegt.
Das Übungsgebiet Nord liegt primär über der Nordsee, das Übungsgebiet Süd ist ein Streifen vom Militärflughafen Lechfeld in Bayern bis nach Rheinland-Pfalz und ins Saarland. Der Übungsluftraum Ost erstreckt sich über weite Teile Ostdeutschlands, von Sachsen bis an die Ostsee.
Diese Gebiete sind jedoch nicht durchgehend von Einschränkungen betroffen. Geplant ist, die Übungen je nach Korridor in festgelegten Zeitfenstern von wenigen Stunden zwischen 10 und 20 Uhr stattfinden zu lassen. Am Wochenende sollen keine Übungen geflogen werden. Die Bundeswehr wies jedoch darauf hin, dass etwa die Wetterlage zu kurzfristigen Veränderungen im Flugplan führen könne.
Karte der Übungsgebiete bei "Air Defender 23"
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Welche Einschränkungen kann es für Passagiere geben?
Das Ausmaß möglicher Einschränkungen ist derzeit noch unklar. Ein Lufthansa-Sprecher teilte ZDFheute mit, dass man weiterhin hoffe, den kommunizierten Flugplan einhalten zu können. Die Bundeswehr selbst hält Verspätungen und Ausfälle jedoch durchaus für möglich:
Während Flugverbindungen am frühen Morgen wahrscheinlich nicht betroffen sein werden, könnten sich die Auswirkungen der Einschränkungen bis zum Abend aufstauen. Um die Auswirkungen des Manövers möglichst gering zu halten, wurden darum für mehrere Flughäfen Sondergenehmigungen erteilt, um Starts und Landungen auch während der anderweitig geltenden Nachtflugverbote durchführen zu können.
Auch für zivile Luftsportclubs oder Drohnen-Piloten gelten Einschränkungen. Hier hat die Bundeswehr vorab bereits Kontakt mit Vereinen aufgenommen, um sie über die geltenden Regeln zu informieren. Die Deutsche Flugsicherung beobachtet den zivilen Luftraum und achtet darauf, dass sich militärische und zivile Maschinen während der nächsten zwei Wochen nicht in die Quere kommen.
Welche Rechte hat man bei Verspätungen oder Ausfällen?
Sollte es doch zu Verspätungen und Ausfällen kommen, haben Flugpassagiere EU-weit gültige Rechte. Sie greifen also bei jedem Start von einem Flughafen innerhalb der Europäischen Union, unabhängig davon, um welche Airline oder um welches Reiseziel es sich handelt.
Bei den Fluggastrechten spielt die Dauer der Verspätung eine zentrale Rolle – auch das ist unabhängig vom aktuellen Militärmanöver. Ab zwei Stunden Verspätung steht Verpflegung (Essen und Getränke) zu, findet der Flug erst am nächsten Tag statt, kann ein Hotelzimmer verlangt werden. Bei einer Abflugverspätung von mehr als fünf Stunden kann man sein Ticket zurückgeben und den Kaufpreis zurückerhalten.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) warnt gegenüber ZDFheute, dass ein zentrales Fluggastrecht bei Air-Defender-Verspätungen nicht greift: die je nach Reisedistanz geltenden Kompensationszahlungen in Höhe von bis zu 600 Euro. "Es handelt sich bei Air Defender um einen außergewöhnlichen Umstand, da greift diese Regelung nicht", so ein BDL-Sprecher.
Wo kann man sich zu seinem Flug informieren?
Ankunfts- und Abflugszeiten können bei jedem Flughafen online eingesehen werden, inklusive möglicher Verspätungen oder Annullierungen. Ist das der Fall, sind die Service-Angebote der Fluggesellschaften der beste Ansprechpartner - etwa mit Blick auf Ersatzbeförderung oder eine Unterbringung im Hotel.
Die Bundeswehr wird während des gesamten Manöverzeitraums über die sozialen Medien zu "Air Defender 23" berichten.
Es ist die größte Luftübung: die Air-Defender-Übung ab Montag. Seit 2018 wird sie geplant. Vom Ukraine-Krieg war da noch keine Rede - trotzdem ist sie eine Machtdemonstration.