Guten Morgen,
pünktlich zum Start der Skisaison wird auch in diesem Jahr wieder über das Für und Wider von Wintersport diskutiert. Denn natürlich nehmen die mehr als 14 Millionen Ski- und Snowboarder alleine aus Deutschland Einfluss auf die Umwelt. Die negativen Auswirkungen sind nicht von der Hand zu weisen, weshalb es viele gute rationale Gründe gegen so eine Art Urlaub gäbe …
… wären da nicht die Leidenschaft und Lebensfreude der Skifahrer. Natürlich ist den meisten Wintersportlern klar, dass Gondeln, Skilifte und Schneekanonen viel Energie und Wasser verbrauchen und einen Eingriff in die Natur darstellen. Deshalb suchen sie immer häufiger nach Lösungen, wie sie ihren Skiurlaub nachhaltiger gestalten können. Das beginnt schon bei ihrer Auswahl des Skigebietes. Mittlerweile gibt es Gemeinden, die einen umweltbewussteren Urlaub möglich machen. Sie verzichten auf künstlich präparierte Pisten, nutzen regenerative Energien und setzen auf
sanfte Mobilität. Es gibt Orte, die beispielsweise kostenfreie öffentliche Verkehrsmittel anbieten. Das Ziel: einen größtmöglichen Verzicht auf den Individualverkehr bei voller Mobilitätsgarantie für die Gäste.
Auch die Wahl der Unterkunft kann einen Unterschied machen. Anhand bestimmter Siegel lässt sich feststellen, ob Energie und Wasser gespart werden, oder ob es Maßnahme zur Abfallreduzierung oder zum Recycling gibt. Die Unterkünfte lassen sich von unabhängigen Institutionen wie etwa dem deutschen Viabono auf Umwelttauglichkeit prüfen. Klar ist, die bei Wintersportlern beliebte Sauna ist aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs natürlich nicht sonderlich nachhaltig.
Bei der An- und Abreise kann ebenfalls viel in Sachen Umweltschutz getan werden, denn dabei entstehen die meisten CO2-Emissionen. Über 80 Prozent der Urlaubsgäste reisen mit dem eigenen Pkw an. Nicht nur der Deutsche Skiverband rät deshalb zu einer verantwortungsbewussten Anreise. Stressfrei und ohne Stau kommt man am besten mit dem Zug in die Skigebiete. Nachtzugrouten werden immer beliebter. Sie ermöglichen es Wintersportlern aus dem Norden, abends in den Zug zu steigen, um morgens ausgeruht auf der Piste stehen zu können. "Im Nightjet zum Schnee" ist ein Angebot der Österreichischen Bundesbahnen, Wintersportziele lassen sich auch mit der
Deutschen Bahn erreichen. Einige Skiclubs bieten bei ihrem Fahrtenprogramm die Anreise per Bahn längst an.
Ein besserer ökologischer Fußabdruck kann auch bei der Wahl der Ausrüstung erzielt werden: Viele namhafte Hersteller bieten einen Reparaturservice an, um den Lebenszyklus ihrer Kleidung zu verlängern, andere setzen auf Secondhand. Kreative Köpfe arbeiten auch an Lösungen, wie die Materialien der Ski umweltfreundlicher werden können, etwa wie der Plastikabrieb verringert werden kann.
Mittlerweile hat auch beim Essen ein Umdenken eingesetzt. In immer mehr Hütten und Hotels wird vegetarische oder vegane Kost angeboten, auf der Zugspitze beispielsweise hat ein Restaurant alle Fleischgerichte von der Speisekarte verbannt - der Grund ist das gestiegene Interesse an nachhaltiger Ernährung.
Auch wenn dem ein oder anderen Ski- und Snowboardfahren nicht mehr ganz zeitgemäß erscheinen mag, so gibt es doch das irrationale Argument der Lebensfreude. Und das ist in der heutigen Zeit auch nicht ganz unerheblich…
Apropos Lebensfreude und Genuss: Mit Schokolade ist es ein bisschen so wie mit dem
Wintersport - für viele gehört sie zur Weihnachtszeit einfach dazu. Doch die Schokolade ist in Gefahr, die Erträge ihrer wichtigsten Zutat Kakao gehen zurück. Der
Klimawandel ist nur ein Grund dafür. Wie Schokolade eine Zukunft hat, zeigt die plan-b-Dokumentation "Rettung für die Schokolade":
Ich wünsche Ihnen ein gutes Wochenende und viel Spaß beim Weiterlesen.
Ihre Judith Beyermann, Redaktionsleiter plan b
Was noch gut war diese Woche
Die Spendenbereitschaft wächst: Die Menschen in Deutschland haben in diesem Jahr laut aktuellem Spendenmonitor 174 Euro pro Kopf gespendet, vier Euro mehr als im Vorjahr. Insgesamt spendeten Privatpersonen in Deutschland 2024 demnach rund sechs Milliarden Euro, 200 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Laut Spendenmonitor hat mit 50,2 Prozent die Hälfte der Bevölkerung Geld gespendet. Bei der sogenannten "Gen Y" - den zwischen 1980 und 1995 Geborenen - habe es sogar einen Anstieg von 46 Prozent im Jahr 2023 auf 52 Prozent in diesem Jahr gegeben.
Wiedereröffnung von Notre-Dame: Nach mehr als fünf Jahren des Wiederaufbaus wird am Wochenende die
Kathedrale Notre-Dame in Paris wiedereröffnet. Das über 850 Jahre alte Meisterwerk der Gotik war 2019 bei einem Großbrand stark beschädigt worden. Zur Rettung des symbolträchtigen Denkmals wurden über 840 Millionen Euro gesammelt. Die 350.000 Spender stammen aus 150 Ländern. Auch aus Deutschland kamen Gelder. In Form von Know-how steuerte auch die Dombauhütte in Köln ihren Beitrag bei: Vier Glasfenster wurden zu neuem Glanz gebracht.
Mehr als 2.000 Tage nach dem Brand wird Notre-Dame wieder für die Öffentlichkeit geöffnet. Erkunden Sie interaktiv den Wiederaufbau der Kathedrale in Paris.
Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel: Zum Schutz von Kindern ist Werbung für ungesunde Lebensmittel in
Großbritannien ab Oktober 2025 im Fernsehen tagsüber und im Internet ganz verboten. Lebensmittel mit hohem Fett-, Salz- und Zuckergehalt sind von dem Werbeverbot betroffen. Auf der Liste stehen neben Muffins auch Scones, Croissants, Schoko-Croissants, Pfannkuchen, Waffeln, Kekse und Müsliriegel. Die Regierung hofft darauf, mit der Maßnahme jedes Jahr 20.000 Fälle von Fettleibigkeit bei Kindern verhindern zu können. "Studien belegen einen klaren Zusammenhang zwischen Lebensmittelwerbung und Kalorienzufuhr", so die Regierung.
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