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Das Gute zum Wochenende:Friede, Freude, Fraternité
von Annette Hoth
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Guten Morgen,
für viele Menschen heißt Wochenende - neben Einkaufen und Putzen - vor allem eins: Freunde, Freundinnen und Familie treffen. Auch auf die Gefahr hin, pathetisch zu klingen, sage ich ganz unverblümt, dass ich den Besuch von Emmanuel Macron in diesem Licht sehe. Morgen empfängt Bundespräsident Steinmeier den französischen Präsidenten, um 60 Jahre Élysée-Vertrag zu feiern.
Sechs Jahrzehnte, in denen ehemalige Kriegsgegner sich um Versöhnung und Freundschaft bemühen - wie gut diese Nachricht ist, begreifen viele von uns wahrscheinlich erst, seit wir Kriegsleid mitverfolgen, ganz nah, jeden Abend in den Nachrichten. Ohne das enge deutsch-französische Miteinander läuft in der Europäischen Union wenig.
Dieser oft zitierte "deutsch-französische Motor" beziehe seinen Antrieb, so Olaf Scholz, nicht "aus süßem Schmus und leerer Symbolik, sondern aus unserem festen Willen, Kontroversen und Interessensunterschiede immer wieder in gleichgerichtetes Handeln umzuwandeln." So funktioniert Frieden.
Und der wächst im Kleinen, ganz bestimmt auch mit dem neuen deutsch-französischen Freundschaftspass - gültig ab heute. Damit können 18- bis 27-Jährige einen Monat lang das jeweilige Nachbarland bereisen. Jeweils 30.000 Fahrkarten wurden auf deutscher und französischer Seite vergeben. Fast sowas wie Interrail, aber für umme. Über verbindende Begegnungen auf solch einer Zugreise berichtet die plan b-Reportage "Europa in Bewegung".
Ein gutes Zeichen wird heute in Amsterdam erwartet: eine Entschuldigung von König Willem-Alexander für die Versklavung von Menschen in den niederländischen Kolonien. Klar, nur eine Geste, aber eine bewegende und bedeutungsvolle, die Wunden heilen kann.
Bis heute zeugen die prachtvollen Häuser entlang der niederländischen Grachten von Wohlstand und Macht der Kaufleute, die in vergangenen Jahrhunderten den Handel über die Weltmeere für sich zu vergolden wussten - durch ein brutales System der Ausbeutung. Die Abschaffung der Sklaverei vor 150 Jahren, am 1. Juli 1863, feiert die Hauptstadt mit einem großen Festival.
Ein friedliches Wochenende wünscht
Ihre Annette Hoth, Redakteurin plan b
Was noch gut war diese Woche
Handel will Lebensmittelabfälle halbieren: Künftig sollen deutlich weniger Lebensmittel im Müll landen. Die großen deutschen Supermarktketten Aldi, Lidl, Edeka und Rewe haben sich dazu verpflichtet, bereits bis 2025 die Lebensmittelabfälle um 30 Prozent und bis 2030 dann um 50 Prozent zu reduzieren. Der Pakt gegen Lebensmittelverschwendung sieht vor, dass die Händler verstärkt Lebensmittel weitergeben, etwa an die Tafeln oder andere soziale Einrichtungen. Außerdem sollen Logistik- und Kühlketten optimiert werden.
Zahl der Ehescheidungen geht weiter zurück: Im vergangenen Jahr gab es so wenig Scheidungen wie seit 30 Jahren nicht mehr. So wurden 2022 rund 137.400 Ehen geschieden, das sind 3,8 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Paare waren durchschnittlich 15 Jahre und einen Monat verheiratet, bevor ein Gericht die Scheidung aussprach. Mit Ausnahme des Jahres 2019 sank die Zahl damit seit 2012 kontinuierlich.
Schluss mit Tierleid: Kanada ist das 44. Land, das Tierversuche für kosmetische Produkte verbietet. Das kanadische Parlament verabschiedete ein entsprechendes Gesetz, das im Dezember in Kraft tritt. Außerdem dürfen künftig auch keine neuen kosmetischen Produkte mehr verkauft werden, für die anderswo Tierversuche unternommen wurden.
Ihre Portion Konstruktives am Wochenende
Balkone, Gärten und Parks sind oft prachtvoll bepflanzt. Doch das ist nicht automatisch gut für die Umwelt. Naturnahes Gärtnern schafft mehr biologische Vielfalt für Mensch, Tier und Klima. Wie das geht, zeigt die neueste plan b-Doku: "Genial Gärtnern - Nachhaltige Ideen für Balkon, Garten und Stadt".
plan b: Genial Gärtnern06.07.2023 | 29:43 min
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Zusammengestellt von Annette Hoth.
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