Das Gute zum Wochenende: Vorsprung durch Bäume

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    Das Gute zum Wochenende:Vorsprung durch Bäume

    Christian Dezer
    von Christian Dezer
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    ZDFheute Good News

    Guten Morgen,

    Hitze, Dürre, Trockenheit: Europa stöhnt und staubt, egal wohin man schaut. Ernten, Wälder und Grundwasserreserven sind in Gefahr. Die gute Nachricht ist: Es gibt wirksame Lösungen - sogar für die trockensten Äcker.
    Hilfe für die Natur könnte von der Agroforstwirtschaft kommen. Kurz gesagt: Man pflanzt Bäume auf die Felder, die dort zu wahren Wunderwaffen im Kampf gegen den Klimawandel werden: Sie spenden Schatten, kühlen die Umgebungsluft und holen Wasser aus tieferen Bodenschichten.
    Durch den Schatten der Bäume haben die Nutzpflanzen weniger Hitzestress, die Böden trocknen langsamer aus. Untersuchungen zeigen, dass die Verdunstung auf Agroforst-Ackerflächen um bis zu 25 Prozent niedriger liegt als auf benachbarten Flächen ohne Baumbestand. Auch die Winde und Verwirbelungen gehen um bis zu 90 Prozent zurück.
    Nach Erkenntnissen der Schweizer Beratungsstelle AGRIDEA, die Landwirte bei der Planung von Agroforstwirtschaft begleitet, gibt es nur wenige Kombinationen aus Bäumen und Nutzpflanzen, die nicht funktionieren.
    Ein Erfolg versprechendes Modell ist zum Beispiel die sogenannte "Alleen-Pflanzung" - dabei werden Reihen, etwa von Walnussbäumen, in Weizenfelder gepflanzt. Das wirkt sich positiv auf die Umwelt aus und bringt Landwirten gleich einen dreifachen Ertrag: Weizen, Walnüsse und nach einigen Jahren auch Walnussholz.
    Experten, wie Wolfgang Zehlius-Eckert, Mitbegründer des Deutschen Fachverbandes für Agroforstwirtschaft (DeFAF), sehen in dieser Art der landwirtschaftlichen Nutzung ein entscheidendes Mittel, um das Artensterben zu stoppen und den Klimawandel auszubremsen.

    Auf der einen Seite hilft das, schädliche Treibhausgase zu speichern, und bringt andererseits Vorteile für die Landwirtschaft unter den neuen Klimabedingungen.

    Wolfgang Zehlius-Eckert, Deutscher Fachverband für Agroforstwirtschaft

    Berechnungen zeigen, dass beispielsweise ein Obstbaum in einem Agroforstsystem in seinem Leben eine Tonne Kohlenstoff speichert.
    Dass Agroforstwirtschaft eine echte Alternative darstellt, begreifen immer mehr Länder und Landwirte. Frankreich ist führend, aber auch in der Schweiz und in Österreich nimmt die Zahl der Agroforstbetriebe zu.
    In Deutschland gibt es bereits 105 Agroforstsysteme. Es könnten wahrscheinlich noch mehr sein, wäre der Umstieg für Landwirte nicht noch zu teuer. Denn die Förderung auf Bundes- und EU-Ebene bietet derzeit wenig Anreize. Angesichts der extremen Hitze- und Dürreperioden dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich daran etwas ändert.
    Ich wünsche Ihnen ein gutes Wochenende und viel Spaß beim Weiterlesen.
    Ihr Christian Dezer, Redaktionsleiter plan b

    Was noch gut war diese Woche

    Medikament gegen Alzheimer: Ein neues Alzheimer-Medikament kann nach neuesten Studienergebnissen das Voranschreiten der Krankheit maßgeblich verlangsamen. An der Studie waren mehrere Universitäten beteiligt. Über ein Drittel der 1.700 Teilnehmenden zeigte weniger kognitive Beeinträchtigungen als eine Vergleichsgruppe, die Placebos erhielt. Experten sehen in dem Medikament einen entscheidenden Wendepunkt in der Behandlung der Krankheit.
    Bio-Drohnen nach Gurkenvorbild: Forschende für Nachhaltigkeitsrobotik des Forschungsinstituts Empa haben eine Drohne entwickelt, die aus Kartoffelstärke besteht und die Form von Gurkensamen hat. Die rund 14 Zentimeter großen Gleiter haben ein Gewicht von nur 1,5 Gramm und sind mit einem Sensor zur Datenerfassung ausgerüstet. Die biologisch abbaubare Drohne ist geeignet, um in besonders empfindlichen und schwer zugänglichen Ökosystemen Daten zu sammeln.
    Verkehrsberuhigung kann bewegen: Je attraktiver Fuß- und Radwege sind, desto häufiger nutzen Menschen sie. Diese Erkenntnis ist das Ergebnis einer Studie, die Verkehrsberuhigungsversuche in 30 europäischen Städten untersucht hat, auch in Hamburg und Bremen. Dabei stellte das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) auch fest, dass der Autoverkehr nicht einfach auf Nebenstraßen ausweicht, und dort für mehr Verkehrsverdichte sorgt, sondern das Verkehrsaufkommen insgesamt deutlich geringer wird.

    Ihre Portion Konstruktives am Wochenende

    Seit Wochen leiden Millionen Menschen wieder über brennende Augen, triefende Nasen, Atembeschwerden und Niesattacken. Allergien gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. Die neueste Dokumentation von "plan b" zeigt, wie mit neuesten Behandlungsmethoden und mit Prävention und Vorhersagen Allergikern geholfen werden kann.
    Eine Frau niest wegen einer Allergie
    05.07.2024 | 29:35 min
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    Zusammengestellt von Christian Dezer und Greta-Carlotta Lenhartz
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