Trotz stockender Ukraine-Hilfe: Wo Militärökonom Keupp Russland im Nachteil sieht | ZDFheute live
Russische und ukrainische Quellen berichten weiter über Auswirkungen der schwierigen Wetterbedingungen an der gesamten Front. Auch wenn die gemeldeten frostigen und schneereichen Winterbedingungen im Osten des Landes die Aussicht auf bessere Bedingungen für Manöver bieten.
Die Analysten des Institute for the Study of War (ISW) erklären, dass die russischen Streitkräfte sich wahrscheinlich zu offensiven Operationen in mehreren Frontabschnitten verpflichtet haben. So wollen sie vor den russischen Präsidentschaftswahlen im März 2024 die Initiative ergreifen und behalten während die ukrainischen Streitkräfte Verteidigungspositionen aufbauen und konsolidieren, um Personal und Ressourcen für künftige Offensivbemühungen zu sparen.
Zahlreiche russische Verluste in der Ukraine
Aktuelle Zahlen von US-Geheimdiensten, die ihre zuvor geheime Einschätzung der Lage am Montag dem Kongress vorgelegt haben, geben zudem einen Eindruck über russische Verluste in der Ukraine. Demnach soll Russland 87 Prozent aller aktiven Bodentruppen verloren haben, die noch zu Beginn der Invasion in der Ukraine zur Verfügung standen. Zudem sollen knapp zwei Drittel der Panzer zerstört worden sein.
Russlands Präsident Wladimir Putin behauptete dagegen, dass die russische Truppengruppierung in der Ukraine weitaus größer sei, als selbst russische Offizielle angegeben hätten. Experten sehen darin einen möglichen Versuch, sowohl den anhaltenden russischen Bedenken über eine neue Mobilisierungswelle zu begegnen als auch den Westen und die Ukraine zu demoralisieren.
Massive russische Angriffe aus der Luft
Russland greift die Ukraine seit Tagen mit Raketen und Kampfdrohnen intensiv aus der Luft an. Am Donnerstag feuerten russische Kampfflugzeuge Militärangaben zufolge drei Hyperschallraketen vom Typ Kinschal auf Ziele in der Ukraine ab. Eine der hochmodernen Waffen sei über dem Gebiet Kiew abgefangen worden.
Was ist tatsächlich über die russischen Verluste bekannt? Wie ist die aktuelle Lage an der Front? Kann die Ukraine den russischen Angriffen weiter standhalten? Darüber spricht ZDFheute live mit dem Militärökonomen Marcus Keupp und ZDF-Reporter Timm Kröger in der Ukraine. Seid dabei, diskutiert mit und stellt eure Fragen
Keine neue EU-Finanzhilfen für die Ukraine
Beim EU-Gipfel in Brüssel ist eine Einigung der Staats- und Regierungschefs auf neue Finanzhilfen für die Ukraine am Widerstand des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban gescheitert. Die Gipfelteilnehmer hatten für die kommenden Jahre ein Hilfspaket für die Ukraine im Umfang von 50 Milliarden Euro beschließen wollen. Die Mittel sollen dem von Russland attackierten Land helfen, sich wirtschaftlich auf den Beinen zu halten.
Orban, der nach wie vor gute Beziehungen zu Putin pflegt, hat sich für ein sofortiges Ende der Kämpfe ausgesprochen und dringt auf Friedensgespräche zwischen Moskau und Kiew. Dabei lässt er offen, welche Folgen das für die territoriale Integrität der Ukraine hätte.
Russland hat die Blockade neuer EU-Hilfen für die Ukraine durch Orban begrüßt und die Entscheidung für EU-Beitrittsverhandlungen mit Kiew kritisiert. Ein neues Mitglied, wie die Ukraine, könne die EU destabilisieren, so Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Putin hält an seiner militärischen Zielsetzung fest
Die Ziele des Einsatzes in der Ukraine seien unverändert, erklärte Putin am Donnerstag in seiner Jahrespressekonferenz: "Entnazifizierung, Entmilitarisierung und ein neutraler Status" des Landes.
Mit Material von AP, AFP, dpa, Reuters, ZDF
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