Wie kann die Ukraine dem russischen Druck standhalten? | Militärexperte Sauer bei ZDFheute live
Für die ukrainische Armee wird die Lage an der Front immer verzweifelter. Es fehlt an Munition, Raketen, Artillerie und Panzerabwehrwaffen. Außerdem können immer mehr russische Raketen nicht abgefangen werden, weil der Nachschub für die Flugabwehr ausbleibt. Erst kürzlich schlugen drei Raketen in der ukrainischen Stadt Tschernihiw ein, 18 Menschen starben. Auch zwei große Wärmekraftwerke wurden in den letzten Wochen von russischen Raketen zerstört.
Präsident Selenskyj spricht von einer prekären Lage und appelliert an die NATO zu handeln. Beim G7-Treffen der Außenminister in Italien plädieren Bundesaußenministerin Baerbock und EU-Außenbeauftragte Borrell für mehr Flugabwehrsysteme für die Ukraine. Der Außenminister der Ukraine Kuleba fordert explizit die Lieferung weiterer Patriot-Systeme. Auch der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Oleksij Makejew, formuliert im ZDF-Interview konkret die Hoffnung, "dass hier in Deutschland und überall auf der Welt jetzt begriffen wird, dass die Ukraine Waffen braucht, um sich vor Russland zu schützen."
Wie kann der Westen helfen? Was braucht die Ukraine jetzt, um dem russischen Druck standzuhalten? Darüber spricht Christina von Ungern-Sternberg bei ZDFheute live mit dem Militärexperten Frank Sauer von der Universität der Bundeswehr in München.
Nato-Krisentreffen am Freitag
Am Freitag werden sich die Nato-Verteidigungsminister erneut treffen und über weitere Unterstützung für die Ukraine beraten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird ebenfalls bei dem Treffen anwesend sein. Er hatte angesichts der prekären Lage in der Ukraine um eine Sitzung gebeten und fordert mehr Luftverteidigungssysteme für sein Land.
Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Republikaner in den USA seit Monaten weitere Hilfslieferungen blockieren und versprochene Munition aus Europa nicht rechtzeitig eintrifft, kann die Ukraine russischen Luftangriffen zunehmend schwerer standhalten. Was das Resultat des Krisentreffens sein wird und ob es der Ukraine weiterhelfen kann, bleibt offen.
Mit Material von ZDF, dpa, AFP
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