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Wie groß sind Putins Reserven?

Während Kiew eine Wehrdienstreform billigt, attackiert Russland massiv weitere zivile Ziele in der Ukraine. Militärökonom Marcus Keupp schätzt Putins verbleibende Reserven ein.

Videolänge:
34 min
Datum:
11.04.2024
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 11.04.2025

Wie groß sind Putins Reserven?

Russland setzt seinen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit aller Härte fort. Nach einem Raketenangriff auf die südukrainische Stadt Mykolajiw ist die Zahl der Todesopfer auf vier gestiegen. Fünf weitere Menschen sollen verletzt worden sein.

Russland greift die Ukraine außerdem immer wieder mit Hyperschallraketen an und ist vor allem auf die Zerstörung der Infrastruktur aus. Die große Frage: Wie stark sind die russischen Reserven an solchen Hyperschallraketen oder auch Gleitbomben? Darüber spricht Philip Wortmann bei ZDFheute live um 19:30 mit dem Militärökonomen Marcus Keupp.

Die Ukraine hat nach mehr als zwei Jahren Krieg immer größere Probleme, neue Soldaten zu rekrutieren. Nach langer Diskussion ist ein umstrittenes Gesetz zur Mobilmachung verabschiedet worden. Verschärft wurde vor allem die Erfassung von Wehrfähigen: alle Männer zwischen 18 und 60 Jahren müssen beispielsweise ihren Wehrpass bei sich führen und ihre Daten aktuell halten. Es drohen Geldstrafen oder der Entzug des Führerscheins. Wie sehen die Menschen in der Ukraine das neue Gesetz? Darüber berichtet ZDF-Reporter Henner Hebestreit aus der Ukraine.

Gezielte Angriffe auf die Stromversorgung

Seit mehreren Wochen starten russische Einheiten wiederholt Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. Dabei ist vor allem die Stromversorgung rund um Charkiw betroffen. In Folge dessen kommt es zu großflächigen Stromausfällen und Zusammenbrüchen der empfindlichen Infrastruktur. Besonders kritisch sind Angriffe auf ein Wasserkraftwerk an der Grenze zur Republik Moldau. Sollte der dazugehörige Staudamm zerstört werden, könnte die Flutwelle nicht nur in der Ukraine, sondern auch im Nachbarland Schäden anrichten.

Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko erklärte, hunderte Rettungskräfte seien nach dem "massiven Beschuss" im ganzen Land im Einsatz.

Mehrere Stunden lang hat das russische Militär fünf Regionen der Ukraine angegriffen und dabei kritische Infrastrukturen getroffen
Ihor Klymenko, Innenminister der Ukraine

ZDF-Reporter Henner Hebestreit berichtet von rund 100 Drohnen und Raketen, die in den letzten Wochen auf Ziele der Infrastruktur in der Ukraine abgefeuert wurden. Ein Großteil konnte durch die ukrainische Luftabwehr abgefangen werden. Sorge bereite den Menschen in den betroffenen Gebieten vor allem die Präzision und damit die gewaltige Zerstörungskraft der Geschosse.

Reform zur Mobilisierung von Soldaten

Das neue Gesetz soll regeln, wie das Land künftig neue Rekruten einzieht, die es im Krieg gegen Russland so dringend braucht. Unter anderem werden die Befugnisse für ukrainische Behörden ausgebaut, Einberufungsbefehle über ein elektronisches System auszustellen.

Egal, wie viel Hilfe wir bekommen, egal, wie viele Waffen wir haben, uns fehlen die Menschen! Die Ausrüstung fährt nicht von selbst, die Waffe schießt nicht von selbst, und die Drohne fliegt nicht von selbst.
Olexander Pawljuk, Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen

Präsident Selenskyj hatte erst kürzlich ein Gesetz in Kraft gesetzt, das das Alter für Reservisten von 27 auf 25 Jahre absenkt. Damit können Männer zwischen 25 und 60 Jahren zum Kriegsdienst eingezogen werden. Frauen können sich in der Ukraine freiwillig zum Wehrdienst melden. 

Mit Material von: AFP, AP, dpa und Reuters

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