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Verschiebt Israel die Macht in Nahost?

Nach dem Tod des Hisbollah-Chefs geht Israel weiter gegen die Terrormiliz im Libanon vor. Wie reagiert Iran auf die mögliche Machtverschiebung? ZDFheute live analysiert.

Videolänge:
32 min
Datum:
30.09.2024
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 30.09.2025

Wie weit geht Israel im Libanon?

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat angedeutet, dass sich Israel auf eine Bodenoffensive im Libanon vorbereite. Bei einer Rede vor Truppen an der nördlichen Grenze Israels sagte Galant, der Tod des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah sei ein wichtiger Schritt gewesen, aber nicht alles. "Wir werden alle Möglichkeiten nutzen, die wir haben", kündigte er an.

Die gepanzerten Truppen seien dabei "Teil der Anstrengung". Er sei zuversichtlich, dass sie "alles umsetzen" könnten. Ziel sei weiterhin die Rückkehr von 60.000 Israelis, die durch die Hisbollah-Angriffe aus Gebieten entlang der Grenze vertrieben wurden. Man sei bereit, dafür "jede Anstrengung zu unternehmen" und Truppen in der Luft, von See aus und am Boden einzusetzen.

Zu einem Bericht des "Wall Street Journal", demzufolge israelische Spezialkräfte bereits kleine, gezielte Vorstöße in den Süden des Libanons unternommen haben sollen, äußerte die Armee sich bisher nicht. Ziel der Vorstöße sollte es laut dem unbestätigten Bericht sein, eine mögliche Bodenoffensive vorzubereiten, vielleicht schon in dieser Woche.

Was macht Iran?

Iran will nach eigenen Angaben keine Soldaten dorthin oder in den Gazastreifen schicken. "Es ist nicht nötig, zusätzliche oder freiwillige Kräfte der Islamischen Republik Iran zu schicken", sagte der iranische Außenamtssprecher Nasser Kanani.

Der Libanon und die Kämpfer in den Palästinensergebieten hätten "die Fähigkeit und Stärke, sich selbst gegen die Aggression zu verteidigen". Zugleich kündigte er Vergeltung für Angriffe der israelischen Armee auf Iraner an.

Hisbollah will Kampf fortsetzen

Die Hisbollah will nach der Tötung ihres Anführers Nasrallah den Kampf gegen Israel fortsetzen. "Wir wissen, dass der Kampf lang dauern könnte, und wir sind auf alle Möglichkeiten vorbereitet", sagte der stellvertretende Hisbollah-Chef Naim Kassim in einer im Fernsehen übertragenen Rede. "Wenn Israel sich dafür entscheidet, eine Bodenoffensive zu starten, wir sind bereit."

Wie verschiebt sich die Macht in Nahost? Wie realistisch ist eine israelische Bodenoffensive? Wie reagiert Iran? Darüber spricht ZDFheute live mit Nahost-Experte Fabian Hinz, ZDF-Reporterin Susana Santina in Beirut und ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf in Tel Aviv.

Hisbollah-Chef von Israels Armee getötet

Die Hisbollah bestätigte am Samstag den Tod ihres langjährigen Anführers Hassan Nasrallah. Der 64-Jährige wurde am Freitag bei einem israelischen Luftangriff auf den Süden von Beirut getötet. Bei dem Angriff wurden laut Militär auch der Hisbollah-Kommandeur Ali Karki und weitere Kommandeure der Miliz getötet.

Israels Militär griff nach eigener Darstellung am Freitag das Hauptquartier der Hisbollah an, das sich demnach unter Wohngebäuden befunden haben soll.

Mit Material von dpa, AP und AFP

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