Rheinmetall-Chef Armin Papperger soll Ziel eines russischen Mordkomplotts gewesen sein. Das berichtet der US-Nachrichtensender CNN. Demnach konnte der geplante Anschlag bereits Anfang des Jahres von deutschen und amerikanischen Geheimdiensten verhindert werden.
Papperger soll ins Fadenkreuz Putins geraten sein, weil er gemeinsam mit seinem Rüstungskonzern das ukrainische Militär maßgeblich unterstützt. Im Juni hatte er angekündigt, die Zusammenarbeit mit der Ukraine auszuweiten und Lynx-Schützenpanzer liefern zu wollen. Im Zuge dessen hat das Unternehmen in der Ukraine außerdem eine Reparaturwerkstatt für Schützenpanzer aufgebaut.
Der geplante Mordanschlag soll Teil einer ganzen Serie von Tötungsversuchen gewesen sein. All diese richteten sich scheinbar gegen Manager aus der europäischen Rüstungsindustrie.
Moskau weist die Vorwurf des Mordkomplotts zurück. Die Berichte sein „Fake-News“.
Wie groß ist die Gefahr, die von möglichen russischen Attentaten, Hacker-Angriffen und Cyber-Armeen ausgeht? Welche Folgen hat die hybride Kriegsführung Russlands für Europa? Das bespricht Victoria Reichelt bei ZDFheute live mit Ex-BND-Mitarbeiter Gerhard Conrad und CDU-Geheimdienstexperte Roderich Kiesewetter. ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen berichtet, was über den möglichen Anschlagsplan bekannt ist
Rekorddeal für Rheinmetall
Rheinmetall ist Deutschlands größter Waffen-Produzent und stellt neben Munition auch Panzer, Militär-Lastwagen und Geschütze her. Der Konzern ist ein wichtiger Lieferant für die Ukraine, Deutschland und andere Nato-Staaten. 2023 stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent auf rund 7,2 Milliarden Euro. Für 2024 rechnet Rheinmetall mit einem Umsatz von etwa 10 Milliarden Euro.
Erst im Juni schloss das Rüstungsunternehmen den bisher größten Deal der Firmengeschichte ab. Der Rahmenvertrag mit der Bundeswehr sieht Munitionslieferungen im Wert von bis zu 8,5 Milliarden Euro vor. Die Auslieferung soll ab Anfang 2025 erfolgen. Ein Teil der Munition wird der Ukraine zur Verfügung gestellt.
Gegen Kritik an Rheinmetall-Lieferungen in die Ukraine verteidigt der Vorstandsvorsitzende Armin Papperger sein Unternehmen.
Russlands hybride Kriegsführung
Putin weitet seinen Krieg gegen die Ukraine mit Hilfe von Hacker-Gruppen auch in den digitalen Raum aus. Abhör-Skandale und Cyberangriffe sorgen in vielen europäischen Ländern schon länger für Unruhe. Die enorme Bedeutung von Cybersicherheit wurde nicht zuletzt durch den Abhör-Skandal rund um eine Gruppe von Bundeswehrgenerälen klar. Der Vorfall ist kein Einzelfall. Anfang 2023 griffen Hacker E-Mail-Konten des SPD-Parteivorstands an. Im März wurde die CDU zum Ziel der Hacker-Gruppe „Cozy Bear“. Mit Hilfe einer Phishing-Mail sollten deutsche Politiker ausspioniert werden. Kurz darauf wurden auch mehrere französische Behörden Opfer von Cyberattacken.
Diese Angriffe seien als Teil einer größeren Anstrengung Russlands zu verstehen, die Unterstützung europäischer Staaten für die Ukraine zu untergraben, so Dan Black, Analyst beim IT-Sicherheitsunternehmen Mandiant, gegenüber dem ZDF.
Quellen: ZDF, AFP
Poste hier deine Meinung: Wir freuen uns auf deine Beiträge! Melde dich mit einem an, um einen Kommentar zu schreiben.