Das Land Kamerun bildet den Übergang von West- nach Zentralafrika. Die Hauptstadt heißt Jaunde. Nigeria, das zu Westafrika zählt, ist Kameruns westlicher Nachbar. Im Osten liegen die zentralafrikanischen Staaten Tschad und Zentralafrikanische Republik. Kamerun liegt also zwischen West- und Zentralafrika und wird mal zum einen, mal zum anderen gezählt. Im Süden grenzt Kamerun an Äquatorialguinea, Gabun und die Republik Kongo. Es gibt also sechs Nachbarländer.
In Kamerun werden mehr als 230 verschiedene Sprachen gesprochen. Die offiziellen Sprachen sind Französisch und Englisch. Das liegt daran, dass von 1916 bis 1960 Franzosen und Briten in Kamerun regiert haben. Das Land war eine Kolonie.
Das Land hat seinen Namen durch die Portugiesen bekommen. Im 15. Jahrhundert kamen sie als erste Europäer in das Land. Sie entdeckten einen Fluss voller Krabben und nannten ihn "Rio de Camarões". Das bedeutet "Fluss der Krabben". Später veränderte sich der Name und übertrug sich auf das ganze Land. Der Krabbenfluss heißt heute übrigens Wouri.
In Kamerun leben viele verschiedene Völker, die für ihr Kunsthandwerk bekannt sind. Zum Beispiel das Volk der Bamileke. Sie leben im sogenannten Kameruner Grasland und sprechen die afrikanische Sprache Bantu.
Elefanten: Zeichen von Macht und Reichtum
Bamileke verehren Elefanten wegen ihrer Größe, Kraft und Intelligenz. Sie sind ein Zeichen für Macht und Reichtum. Darum stellen die Bamileke beeindruckende Elefantenmasken her. Bei Bestattungen oder auch bei Erntedankfesten treten Tänzer mit diesen Masken auf.
Das Tierreservat Dja ist ein Nationalpark im Norden von Kamerun. Der Park ist einer der größten und am besten erhaltenen Regenwälder von Afrika. Dort gibt es riesige Bäume, die bis zu 60 Meter hoch sind. Viele Affenarten leben in dem Reservat: unter anderem Schimpansen, Flachlandgorillas und Stummelaffen. Auch viele andere Tiere fühlen sich dort wohl, zum Beispiel kleinwüchsige Waldelefanten, Meerkatzen und Stumpfkrokodile.
Auch Pygmäen leben im Nationalpark
Der Nationalpark ist auch die Heimat von einigen Tausend Pygmäen, einer Volksgruppe, die es dort schon sehr lange gibt. Sie leben dort auf sehr traditionelle Weise: als Jäger und Sammler. Das Reservat ist ein guter Rückzugsort für die Pygmäen, denn der Regenwald wird in vielen anderen Teilen von Kamerun abgeholzt.
Im Nordwesten von Kamerun streckt sich der Kamerunberg 4.095 Meter in die Höhe. Er ist der höchste Berg Westafrikas und ein Vulkan, der sogar noch aktiv ist. Weil es in dem Gebiet viel regnet und die vulkanischen Böden sehr fruchtbar sind, können die Menschen dort Kaffee- und Bananenpflanzen anbauen.
Lobé-Wasserfälle
An der Küste von Kamerun liegen die Lobé-Wasserfälle. Sie gehören zu den wenigen Wasserfällen auf der Erde, die direkt ins Meer führen. Aus einer Höhe von 20 Metern stürzt das Wasser des Flusses Lobé in den Golf von Guinea. Für die Pygmäen hat der Wasserfall eine ganz besondere Bedeutung. Die Wunderheiler der Pygmäen tauchen kranke Menschen unter das herabstürzende Wasser. Das soll ein Zeichen der Reinigung sein.