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Was ist Glück?

So entsteht es und so kann man es beeinflussen

Das Streben nach Glück machen wir uns zur Lebensaufgabe. Manchmal gelingt es, manchmal scheitern wir daran. Vielleicht wird die Suche nach dem Glück leichter, wenn man weiß, was genau in unserem Körper passiert, wenn wir Glück empfinden?

Videolänge:
5 min
Datum:
20.03.2019

Ist Glück beeinflussbar? Gibt es Menschen, die von Natur aus glücklich sind? Die Antwort lautet: Ja und Nein. Denn die Fähigkeit, Glück zu empfinden, ist zu 50 Prozent genetisch bedingt. Das bedeutet also, dass wir unser Glück zur Hälfte beeinflussen können. Aber was genau beeinflussen wir? Was bedeutet es eigentlich genau, glücklich zu sein? Was ist der Maßstab, die Definition? Was ist Glück?

Botenstoffe transportieren das Glück

Das Gehirn verfügt über ein sogenanntes Belohnungssystem. Im Belohnungszentrum des Gehirns werden Neurotransmitter wie Dopamin ausgeschüttet. Sie gelangen entlang bestimmter Bahnen zum Hypothalamus. Dieser wandelt die Neurotransmitter in Neurohormone um und schickt sie weiter an die Hypophyse, die Hirnanhangdrüse. Die schwemmt die Hormone ins Blut und von dort in alle Körperregionen – das allumfassende Glücksgefühl durchströmt uns.

Dieses Glücksgefühl wirkt auf uns Menschen suchtähnlich, wir wollen mehr davon. Am liebsten möchte man es dauerhaft spüren. Daher streben wir dauernd nach Glück. Und verlieren es dabei immer wieder. Denn Glück ist flüchtig. Dafür gibt es einen Grund. Es gibt drei Formen des Glücks, die eng an unsere Entwicklung gekoppelt sind. Man kann also sagen: Im Laufe unseres Lebens ändert sich unser Empfinden von Glück. Daher müssen wir es uns auch immer wieder neu erarbeiten.

1. Hochmomentsglück

Von der Kindheit bis zum mittleren Erwachsenenalter bemühen wir uns um das Hochmomentsglück. Wir müssen dafür in Bewegung kommen und uns anstrengen, werden dafür aber auch wunderbar belohnt. Tritt der sogenannte "Kick", "Thrill", die "Extase" ein, sendet unser Gehirn den Impuls "Merke Dir das" an den Körper. Eine positive Erfahrung wird abgespeichert, der Mensch hat gelernt.

2. Erleichterungsglück

Im mittleren Lebensalter kommt die Ernüchterung. Statt Hochmomentsglück herrscht jetzt Erleichterungsglück vor. Das lässt sich durch ein Beispiel aus dem Alltag beschreiben. Jeder kennt das Gefühl, von einem stressigen Arbeitstag nach Hause zu kommen und einfach auf das Sofa zu sinken. Erleichterung stellt sich ein. Den Druck des Alltags vergessen. Experten nennen diese Phase im Leben auch das "Tal der Tränen". Aber auch dieses Tal hat einen Sinn: Das Erleichterungsglück, aus dem Tal immer wieder rauszukommen, bereitet uns auf die dritte Glücksphase vor.

3. Zufriedenheit

Das Gefühl, endlich angekommen zu sein, tritt erst in höherem Alter ein. Die innere Zufriedenheit ist auch wieder verbunden mit bestimmten Botenstoffen, z.B. Oxytocin. Dieses signalisiert starke Verbundenheit.

Zufriedenheit ist also das große Ziel unserer lebenslangen Glückssuche. Der Mensch ist biologisch so angelegt, dass er diese drei Phasen durchläuft. Die Belohnungsstoffe für die Zufriedenheit werden im Körper erst produziert, wenn man die vorherige Phase durchlaufen ist. Es ist ein Reifungsprozess.

Standbild:Das Versprechen vom Glück

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Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir uns glücklich fühlen? Ein Blick auf die Neurobiologie des Glücks.

Dauerglück - ein erstrebenswertes Ziel?

Wie schon ein Experiment des US-amerikanischen Psychologen James Olds 1954 zeigte, ist ein Zustand des Dauerglücks nicht gesund. Ratten hatten durch Betätigung eines Schalters die Möglichkeit, sich selbst in einen Glückszustand zu versetzen. Sie betätigten den Schalter dauerhaft und hörten auf zu trinken, zu essen und sich fortzupflanzen. Was das für die Menschheit bedeuten würde, kann man ableiten. Biologisch ist es also richtig, dass Glücksphasen immer wieder unterbrochen werden. Andernfalls läge die Welt im Stillstand.

Aber wie können wir uns selbst gezielt Glücksmomente bescheren? Rauschmittel überfluten das Gehirn und sind der Grund, dass "echtes" Glück nicht mehr als solches wahrgenommen wird. Auch der Einfluss materieller Güter auf das Glück des Menschen ist durch Studien widerlegt.

Resilienz - das persönliche Glückslevel des Menschen

Jeder Mensch hat sein persönliches Glückslevel. Ein eher unglücklicher Mensch wird durch ein sehr positives Ereignis auch nur bedingt glücklicher. Ein eher glücklicher Mensch dagegen rappelt sich nach Rückschlägen eher wieder auf. Das Glückslevel eines Menschen nennt man auch Resilienz. 2014 eröffnete in Mainz das Deutsche Resilienz-Zentrum (DRZ), es ist ein noch junges Forschungsgebiet.

Die Resilienz hat eine genetische Grundkomponente, doch ist sie auch zum Teil erlernbar. Es gibt Möglichkeiten, Stress abzubauen: Meditation, Sport, das Abwägen, wie lebensbedrohlich eine Problemsituation wirklich ist. Es gibt für Glück also kein Grundrezept und keine Garantie. Aber man kann es trainieren.

Ein Wissenschaftler erklärt uns das Glück

Professor Tobias Esch ist Gesundheitswissenschaftler und kennt sich mit Glück aus. Im Interview gibt er uns Antworten.

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Was ist Glück eigentlich und woher kommt es? Viel spannender noch: Wie lässt es sich beeinflussen? Prof. Tobias Esch erklärt uns das Glück.

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