Die Tracheomalazie ist eine seltene Erkrankung der Luftröhre. Nicht selten tritt sie zusammen mit einer Bronchomalazie (Instabilität des Bronchialsystems) auf und wird dann Tracheobronchomalazie genannt.
Fachärzte sind der Meinung, dass die Luftröhrenkrankheit unterdiagnostiziert sei und daher eigentlich gar nicht so selten auftrete wie allgemein angenommen. In der Realität käme sie öfter vor, doch Ärzte erkennen sie nicht und diagnostizieren stattdessen andere Krankheiten wie Asthma.
Was passiert bei der Tracheomalazie?
Die Krankheit kommt einem Kollabieren der Luftröhre gleich. Die großen Atemwege werden durch die Knorpelspangen und eine muskuläre Membran gespannt. Wenn die Membran ihre Festigkeit verliert, erweichen die Knorpelspangen der Luftröhre (auch genannt: Trachea) und die Luftröhre fällt sozusagen zusammen. Den Druckschwankungen des Ein- und Ausatmens kann nicht mehr entgegengewirkt werden.
Atemnot entsteht dann, wenn sich die Atemwege durch größeren Druck, etwa durch Husten oder Anstrengung, durch diese Fehlentwicklung verschließen.
Häufige Symptome
Symptome, die eindeutig auf die Luftröhrenkrankheit hinweisen, gibt es nicht, jedoch kommen bestimmte Symptome im Zusammenhang häufig vor:
1. Quälender Husten, bei dem der Patient das Gefühl hat, dass sich Sekret im Brustkasten festsetzt - kann bis zum Bewusstseinsverlust führen.
2. Krankhafte Atemgeräusche
3. Atemnot tritt nur bei Belastung auf; in Ruhephasen hat der Patient keine Beschwerden.
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Komplizierte Diagnose
Pneumologische Abteilungen in Krankenhäusern sind auf Atemwegserkrankungen spezialisiert. Hier kann man eine Diagnose am ehesten erwarten. Bei Verdacht auf die Erkrankung wird neben Lungenfunktionstests auch eine Lungenspiegelung gemacht. Hierbei kann der Pneumologe sehen, ob es zu einem Atemwegskollaps kommt.
Wenn das der Fall ist, wird ein Stent aus Silikon implantiert, der zur weiteren Diagnostik dient und nur vorübergehend eingesetzt wird. Er schient die Luftröhre und die beiden Hauptbronchien und hält sie somit offen. Wenn die Symptome sich deutlich verbessern, ist eine Operation an der Luftröhre möglich. Erfolgt durch den Einsatz des Stents keine Besserung, liegt das Problem in den kleinen Atemwegen und eine Operation wird nicht vorgenommen.
Wie verläuft die Operation?
Vergleichen kann man den Eingriff mit der Operation eines Bruchs. Die Thoraxchirurgen machen allerdings keinen Gips auf die Luftröhre, sondern ein Kunststoffnetz. Das wird auf die schlaffe Membran aufgenäht. Das Netz wächst ein, vernarbt und durch diese Vernarbungsreaktion kommt es zur Bildung einer stabilen Platte - die Luftröhre kann nicht mehr zusammenfallen.
Die Operation dauert fünf bis sechs Stunden, denn die Membran muss sorgfältig mit vielen Stichen eingenäht werden - je nach Größe der Luftröhre sind es um die 60 bis 80 Stiche. Danach muss der Patient noch einige Tage in der Klinik bleiben, zunächst auf der Intensivstation, dann auf einer normalen Station. Meist wird nach den ersten Wochen eine weiterführende Reha empfohlen. Zehn bis zwölf Wochen nach der Operation haben sich die Patienten in der Regel erholt und können wieder ein normales Leben führen.