Smartphones sind aus dem Leben der meisten Kinder nicht mehr wegzudenken. Vielmehr noch: Das Gerät nimmt einen immer größeren Stellenwert ein. Doch im Schulalter fällt es schwer, dass richtige Maß zu finden. Eltern sollten aufmerksam werden, wenn sich ihr Kind verändert: wenn es sich immer seltener mit Freunden trifft, kaum noch aus dem Zimmer kommt, vergisst zu essen, sich total zurückzieht und nur noch gut drauf ist, wenn es „on“ ist. Das sind alarmierende Zeichen, die ernst genommen werden müssen. „Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung besagen, dass Mädchen anfälliger sind als Jungs“, klärt Medienpädagogin Kristin Langer auf. Im Alter zwischen 12 und 25 Jahren werde die exzessivste Nutzung beobachtet.
Problematisch können Kommunikationsplattformen werden, auf denen man chattet, weil dort das Gefühl entstehen kann, dass man immer antworten muss. Hinzu komme der Druck oder die Angst, dass man etwas verpassen könnte, so Langer. Genau so können Spiele zu einem Problem werden, bei denen man immer höhere Levels erreichen will und deshalb nicht aufhören kann. Der Videokanal Youtube übt ebenfalls eine große Faszination auf die Jugendlichen aus, da es dort immer etwas Neues zu entdecken gibt. „Tückisch wird das Smartphone, wenn man nicht mehr in der Lage ist, selbst zu bestimmen, wann Schluss ist“, meint Kristin Langer von der Initiative „SCHAU HIN! Was dein Kind mit Medien macht“.
Verantwortungsbewusster Umgang
Eltern sollten Vorbild sein und eine gesunde Balance bei der Smartphone-Nutzung vorleben. Mediencoach Kristin Langer: „Man sollte sich fragen: Wozu nutzt man selbst das Smartphone und kann man darauf auch ab und zu verzichten? Rufe ich mein Kind vielleicht sogar mit WhatsApp zum Essen?“. Eltern sollten mit ihren Kindern über sinnvolle Funktionen auf dem Smartphone sprechen, wie der Busfahrplan, Fahrkartenbuchungen oder Kalendereinträge.
Außerdem solle man dafür sorgen, dass das Kind sich mit den Kosten auskennt und sich nicht verführen lässt. Die Medienpädagogin resümiert: „In der Verantwortung der Eltern liegt es, dass Kinder den Prozess lernen, die Medien mit Freude zu nutzen – aber auch das richtige Maß durch Vereinbarungen und feste Regeln zu finden.“ Das Smartphone ist eben nur ein Gerät und ersetzt keine echten sozialen Kontakte.
Weitere Infos zum Thema gibt's auch hier