Hinter solchen Beschwerden steckt oft das sogenannte „Reizdarmsyndrom“. Darunter versteht man ein körperliches Krankheitsbild, das verschiedene Ausdrucksformen kennt: Funktionsstörungen, Unverträglichkeitsreaktionen, Veränderungen des Immunsystems, zum Beispiel nach einer Infektion oder Begleitreaktionen allergischer Erkrankungen. Veränderungen in der Darm-Flora kommen meist hinzu.
Diese Vielfalt macht die Diagnose so schwer. Im Grunde können die Experten nur nach dem Ausschluss-Prinzip arbeiten. Denn weder ist der Darm entzündet noch ist er verstopft – aber er sendet Schmerzsignale aus oder sorgt für ständigen Stuhlgang oder für schmerzhafte Verstopfung. Die Ursache kann ein lange zurückliegendes Schockerlebnis sein, ausgelöst wird das Reizdarmsyndrom unter Umständen erst Jahrzehnte später.
Zusammenarbeit ist wichtig!
Der Gastroenterologe Prof. Martin Raithel vom Waldkrankenhaus in Erlangen weist darauf hin, dass Diagnostik und Therapie eine enge Abstimmung zwischen mehreren medizinische Teildisziplinen und dem Patienten erfordert.