Das Bundesamt für Strahlenschutz schätzt, dass es in etwa jedem zehnten Haus in Deutschland ein Radonproblem geben könnte. Es ist eine alltägliche Gefahr, die aus dem Boden kommt und gerade im Keller und Erdgeschoss zu einem ernsten Gesundheitsproblem werden kann
Radon ist ein Zerfallsprodukt von Uran, das in geringen Konzentrationen in verschiedenen Gesteinen in der Natur vorkommt. Das radioaktive Gas kann aus dem Boden aufsteigen und in Gebäude eindringen. Atmet man Radon beziehungsweise seine radioaktiven Zerfallsprodukte ein, können sie ins Lungengewebe eindringen und je nach Konzentration und Dauer das Krebsrisiko erhöhen.
Neue Messungen
Das Edelgas gibt es überall, allerdings in unterschiedlichen Konzentrationen. Die Karte des Bundesamtes für Strahlenschutz bietet eine Orientierung. Besonders hohe Konzentrationen findet man in Thüringen, Bayern und Sachsen. Allerdings stammen die Daten aus dem Jahr 2007. Wegen des Strahlenschutzgesetzes und der neuen Strahlenschutzverordnung (31.12.2018 in Kraft getreten) wird die Karte derzeit noch überarbeitet.
Außerdem wird es jetzt erstmals Regelungen zum Schutz vor dem radioaktiven Edelgas geben: Zwar zunächst nur für Arbeitsplatz und Aufenthaltsräume, aber auch zu Hause sollte man die unsichtbare Gefahr ernst nehmen. Erst nach Auswertung der Ergebnisse durch das Bundesamt für Strahlenschutz sollen dann verpflichtende Maßnahmen ergriffen werden.
Selbst aktiv werden
Im Wohnbereich können die Werte ebenfalls stark schwanken. Mit günstigen Geräten um die 50 Euro kann man selbst die Radonwerte im Haus überprüfen. Man kann aber auch einen Fachmann engagieren. Der neue Referenzwert im Innenbereich liegt bei 300 Becquerel pro Kubikmeter Luft. Doch laut WHO stellen schon 100 Becquerel eine Gefahr für die Gesundheit dar.