Nicht nur Forscher, eigentlich alle Menschen träumen davon: den Krebs schon im Blut erkennen zu können, noch bevor die Krankheit im Körper ausbricht.
So wurde das Testverfahren entwickelt
Wissenschaftler in Baltimore sind diesem Traum etwas näher gekommen. Das funktioniert mittels der neuartigen Technik der "Flüssigbiopsie" (Liquid Biopsy). Der daraus entwickelte Test namens "CancerSEEK" soll acht häufige Krebsarten mit nur einer Blutprobe frühzeitig entdecken können: Lungenkrebs, Darmkrebs, Brustkrebs, Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Speiseröhren-, Leber- und Eierstockkrebs.
Zur Entwicklung dieses Testverfahrens haben die Forscher bei Krebspatienten eine Kombination aus im Blut zirkulierenden Tumorproteinen und Erbmaterial der Tumore (ctDNA) analysiert und interpretiert. Der Test soll dabei nicht nur auf die reine Aufspüren der Tumoren mit hoher Genauigkeit begrenzt sein. Auch Rückschlüsse auf deren Ort im Körper (Eierstock, Leber, Magen, Bauchspeicheldrüse, Speiseröhre, Dick- und Enddarm, Lunge oder Brust) soll der Bluttest zulassen. In einer Studie legten sie ihre Erkenntnisse dar.
Ergebnisse der Studie stimmen optimistisch
An der Studie, die im Fachjournal Science veröffentlicht wurde, nahmen 1817 Menschen teil. Rund 1000 von ihnen waren bereits an Krebs erkrankt, die weiteren Probanden waren gesund. Bei durchschnittlich 70% der Fälle lieferte der Test ein richtiges Ergebnis. Die größte Trefferquote hatte er bei Eierstockkrebs mit 98% und bei Leberkrebs. Wesentlich schlechter wurde Brustkrebs im Frühstadium erkannt, hier waren es nur 33%. Zur Früherkennung von Brustkrebs gibt es einen weiteren neuen Test, das sogenannte "Angelina-Jolie-Screening". Dabei handelt es sich ebenfalls um einen Bluttest, der sechs Risiko-Gene von Brustkrebs erkennen soll.
Bisher wird im Verdachtsfall häufig eine Biopsie durchgeführt. Den Patienten wird dabei eine Gewebeprobe entnommen, was aufwändig und schmerzhaft ist. Oft erfolgt eine Biopsie erst, wenn der Krebs bereits fortgeschritten ist.
Der neue Test dagegen könnte eine vereinfachte Frühdiagnose ermöglichen. Doch wäre er tatsächlich eine Alternative zu gängigen Methoden? Und ab wann können Ärzte mit ihm arbeiten?
Vor einem praktischen Einsatz sind zunächst weitere klinische Studien nötig, um die Wirksamkeit der Methode an symptomfreien Probanden zu belegen. Wissenschaftler und Menschen mit Krebsrisiko setzen jedenfalls große Hoffnung in ihn, wenn der Blick in die Zukunft auch zum jetzigen Zeitpunkt ungewiß ist.
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Auch im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) suchen über 1000 Wissenschaftler nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken.
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