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Früherkennung von Brustkrebs

Jutta Hübner im Gespräch

Krebsfrüherkennung

MRT, Utraschall, Mammographie: Vielen Frauen entsteht bei diesen Begriffen ein Klos im Hals. Dass Früherkennungsmethoden für Brustkrebs wichtig sind, ist unbestritten. Aber auf welche davon kann man sich verlassen? Was bringt die Zukunft?

Datum:
01.02.2018
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Viele Frauen ängstigt der Gedanke an Brustkrebs. Bildgebende Verfahren können Brustkrebs zum Glück früh erkennen. Sie haben jedoch alle ihre Vor- und Nachteile. Die Krebsforschung arbeitet stets an neuen und besseren Methoden zur Früherkennung.

Magnetresonanztomographie (MRT)

Die Magnetresonanztomographie, kurz MRT, kann in speziellen Fällen gute Ergebnisse liefern. Für eine Reihenuntersuchung ist die Gefahr von unklaren Befunden jedoch zu hoch, außerdem ist sie recht zeitaufwendig und teuer.

Ultraschall

Der Ultraschall ist gut geeignet für Frauen mit dichtem Brustgewebe, oder um einen unklaren Röntgen-Mammographie-Befund abzuklären. Allerdings ist er für eine komplette Brustuntersuchung auf Tumoren  ebenfalls sehr zeitaufwendig.

Mammographie

Die Röntgen-Mammographie dauert nur wenige Minuten. Sie arbeitet mit Röntgenstrahlen. Die Belastung ist jedoch niedrig, vergleichbar der Strahlung bei einer Flugreise. Seit 2005 wird die Röntgen-Mammographie zum Brustkrebs-Screening eingesetzt. Diese Reihenuntersuchung wendet sich an Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. 75 Prozent der betroffenen Frauen erkranken in diesem Zeitraum. Ziel des Screenings ist es, Krebs so früh zu erkennen, dass er schonend therapiert werden und die Sterberate gesenkt werden kann.

Doch das Mammographie-Screening gerät auch immer wieder in die Kritik. Vor allem die Überdiagnostizierung ist ein Streitpunkt. Denn: Alle Frauen mit einer gesicherten Tumordiagnose werden zu Brustkrebspatientinnen. Ob der Tumor der Frau zu Lebzeiten je Probleme bereitet hätte, ob sie gar an ihm gestorben wäre – diese Fragen lassen sich nicht beantworten.

Jutta Hübner, Vorsitzende der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), beantwortet wichtige Fragen zur Brustkrebs-Früherkennung:

Liegt der Schlüssel zur optimalen Früherkennung im Blut?

Angelina Jolie
Hollywood-Schauspielerin Angelina Jolie gilt mittlerweile als Vorreiterin in der Brustkrebs-Prävention
Quelle: imago / ZUMA Press

Vielleicht liegt die Zukunft der Früherkennung aber woanders – im Blut. Zumindest für erblich bedingten Krebs. Ein Test kann die beiden häufigsten Brustkrebs-Gene BRCA1 und BRCA2 nachweisen, wie etwa bei der US-Schauspielerin Angelina Jolie. Sie ließ sich vorsorglich beide Brüste und die Eierstöcke entfernen. Nun geht die Forschung noch einen Schritt weiter: Ein neuer Bluttest soll sechs verschiedene Risikogene für Brustkrebs aufzeigen. So könnte man zukünftig Frauen mit 30 bereits auf Risikogene testen, anstatt sie mit 50 erst zur Mammographie zu schicken. Man nennt diesen Test, der speziell für Frauen entwickelt wurde, auch "Angelina-Jolie-Screening". Den Krebs also bereits entdecken, bevor er überhaupt gefährlich werden kann? Die britischen Forscher und Entwickler dieses Tests haben viele Vorteile dargelegt. Aus gesellschaftlicher Sicht wäre der Nutzen groß, da gerade bei jungen Frauen der Krebs oft sehr aggressiv auftritt. Berechnungen zufolge könne das "Angelina-Jolie-Screening" 12.300 Todesfälle verhindern. Auch wirtschaftlich gesehen gibt es Vorteile: Es bräuchten nur noch die Frauen zur Krebsvorsorge zu gehen, die die Risikogene in sich tragen. Hier gehts zu allen Infos rund um die Studie.

Neuer Test soll sogar acht Krebsarten erkennen

Forscher in Baltimore (USA) haben kürzlich einen ganz neuen Test zur Früherkennung von Krebs entwickelt. Praktikabel ist er noch nicht, aber er kann die Krebsforschung zukünftig ein gutes Stück weiterbringen. Mit nur einem Bluttest könnten die Krebsarten Lungen-, Darm-, Brust-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Speiseröhren-, Leber- und Eierstockkrebs frühzeitig entdeckt werden.

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