Sie sind hier:

Männer und Gesundheit

Mann beim Arzt

Männer und Ärzte – das ist ein schwieriges Thema. Dabei hätte es „Mann“ durchaus nötig, öfter mal zum Arzt zu gehen. Vor allem Herz-Kreislauferkrankungen machen ihnen zu schaffen.

Datum:
03.11.2017
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Männer sterben früher als Frauen: Während Frauen durchschnittlich 83 Jahre leben, sind es beim Mann nur 78. Die häufigste Todesursache sind Herz-Kreislauferkrankungen. Auf das Konto von Herzinfarkt, Schlaganfall und Co. gehen 39 Prozent aller Sterbefälle. Mit 57 Prozent trifft es Männer besonders oft.

Männer erkranken öfter an koronarer Herzkrankheit und werden deutlich häufiger wegen eines Herzinfarktes behandelt als Frauen. Experten gehen davon aus, dass bis zu 80 Prozent der Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindert werden könnten, wenn Risikofaktoren wie Übergewicht und Rauchen frühzeitig vermieden würden. Mehr als zwei Drittel der Männer sind übergewichtig, bei den Frauen ist es rund die Hälfte.

 Insgesamt sterben mehr Männer als Frauen an Krebs (54 Prozent), jedoch sind dem Robert Koch Institut (RKI) zufolge die Krebssterberaten seit dem Jahr 1998 für Männer und Frauen ähnlich rückläufig. Die Entwicklung von steigenden Erkrankungs- und fallenden Ster­beraten bei den Männern kennzeichnet vor allem die Situation beim Prostatakrebs, zu der eine früh­zeitigere Diagnosestellung beigetragen haben dürfte, so das RKI.

Prostatakrebs: Umstrittener PSA-Test

Den PSA-Test zur Früherkennung bei Prostatakrebs gibt es schon lange als freiwillige IGeL-Leistung. „Der Test ist umstritten“, sagt Medizinjournalist Dr. Christoph Specht. „PSA ist ein Eiweiß, das von der Prostatadrüse hergestellt wird. Ein erhöhter Wert kann einen Hinweis auf ein Prostatakarzinom geben.“ Das Problem sei aber, dass es viele andere Ursachen für einen erhöhten Wert gebe, wie etwa sexuelle Aktivität oder Radfahren, so der Experte. „Umstritten ist, ob der PSA-Test als Früherkennungsuntersuchung die Sterberate wegen Prostatakrebs senkt. Studien haben dies bislang nicht eindeutig belegt, bzw. waren widersprüchlich.“ Allerdings, so führt Specht aus, habe man damit begonnen, die Studien an sich in Frage zu stellen und anders zu lesen. Dann ergebe sich durchaus ein positiver Effekt.

Dr. Christoph Specht rät Männern abzuwägen, ob man sich einem PSA-Test unterziehen möchte oder nicht: „Neben der möglicherweise hohen psychischen Belastung ist die große Gefahr, dass einem erhöhten PSA-Wert kontraproduktiver Aktionismus folgt, dass also zu früh und zu oft operiert wird.“ Prostatakarzinome seien in der Regel langsam wachsende Krebsarten, die man in vielen Fällen besser erst beobachtet und nicht gleich operiere, so Specht. Schließlich stellten Operationen an sich auch ein Risiko dar. Auf die Spitze getrieben: „Einen 80-jährigen Mann an der Prostata zu operieren kann eher schaden. Viele Männer sterben mit dem Prostatakrebs, nicht am Krebs selbst.“

Wichtige Darmkrebsvorsorge

Zur Darmkrebsvorsorge solle man unbedingt gehen, sagt Christoph Specht. „Der Clou dabei ist, dass man in der gleichen Untersuchung, der Darmspiegelung, die eventuell gefundene Krebsvorstufe sofort entfernen kann“, sagt Specht. Als Alternative zur Darmspiegelung komme ein immunologischer Stuhltest infrage. „Gerade wurde als Kassenleistung ein neuer Test eingeführt, der sehr gute Erkennungsraten hat. Trotzdem bleibt die Darmspiegelung unangefochten die beste Früherkennungsuntersuchung für Darmkrebs“, so der Experte. Auch das Hautkrebs-Screening solle man wahrnehmen, am besten nicht beim Allgemeinarzt, sondern bei einem Hautarzt, so Specht: „Hier spielt die Erfahrung eine wichtige Rolle.“

Dr. Spechts Tipps

„Ein Teil der fünf Jahre, die Männer statistisch gesehen kürzer leben als Frauen, ist sicherlich der männlichen Hormonlage und Konstitution zuzuschreiben“, so Specht. Bis zu den Wechseljahren seien Frauen da besser geschützt. „Ein ganz großer Teil ist aber hausgemacht.“

Man kann viel für die eigene Gesundheit tun:

  • Mehr Bewegung, mehr Gesundheitssport
  • Übermäßigen Ehrgeiz beim Sport vermeiden: Männer überanstrengen sich gerne, wenn sie Sport treiben. Besser ist es, an der frischen Luft zu Walken, als im Fitnessstudio exzessiv Gewichte zu stemmen.
  • Auf die Ernährung achten: Frisch kochen, viel Gemüse und Obst sowie gute Fette essen.
  • Den Alkoholkonsum im Blick behalten.
  • Aufhören zu rauchen.
  • Work-Life-Balance beachten: Muss man wirklich so viel arbeiten?
  • Spaß haben: Glückliche Menschen leben nicht unbedingt länger, in jedem Fall aber besser.

Mit Material von ZDF, RKI

Weitere Gesundheitsthemen

Weitere Themen

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.