Brüchige Stromkabel, Spraydosen, die zu nah am Heizkörper stehen oder defekte Elektrogeräte können ungeahnt zu Brandherden werden. Wir schauen zusammen mit einem Feuerwehrmann, wo die Gefahren lauern und wie man sie am besten vermeidet. Hier ein Überblick:
Sichere Elektrik im Haushalt
Es gibt bestimmte Standards und Normen, die Hersteller von Elektrogeräten einhalten müssen. Die schützen einen aber nur, wenn man die Geräte auch ordnungsgemäß verwendet und die Richtlinien aus der Gebrauchsanweisung befolgt.
Mehrfachsteckdosen
Wattstärken verschiedener angeschlossener Geräte addieren sich und schnell ist die Grenze überschritten. Dann kann sich die Steckerleiste überhitzen, das Plastik der Stecker schmilzt, Verformungen auch im Inneren der Mehrfachsteckdose führen zu einem Defekt oder Kurzschluss und zu einem Brand. Oft fangen dann auch benachbarte Geräte, Teppiche oder Vorhänge Feuer.
Achten Sie unbedingt auf die Kennzeichnung über die maximale Wattauslastung der Steckdosenleiste und überprüfen Sie dann die Watt-Stärken der angeschlossenen Geräte. Die Angaben befinden sich meist auf der Bodenseite.
Wäschetrockner
Geräte, die sich während des laufenden Betriebs deutlich erwärmen, wie Wäschetrockner stellen besondere Gefahren dar. Wenn sich in einem Raum hohe Wärme mit Feuchtigkeit verbindet, entsteht ein größeres Brandrisiko. Ein Kurzschluss oder ein überlastetes Stromnetz kann hier die Ursache für einen Brand sein. Gefährlich ist es auch, wenn die Luftzufuhr durch den Einbau stark eingeschränkt ist und sich zusätzlich noch Staub und Dreck angesammelt haben.
Experten raten, nicht aus dem Haus zu gehen, wenn der Wäschetrockner läuft, und ihn auch nicht vor dem Zubettgehen anzustellen.
Standby-Betrieb von Elektrogeräten
Diese Funktion ist grundsätzlich nur für kurze Unterbrechungen gedacht. Im Standby-Modus können Elektrogeräte überhitzen.
Schalten Sie vor allem den Fernseher immer komplett ab – egal ob nur über Nacht oder während eines Urlaubs.
Fernseher
Auch während des Fernsehens kann sich das Gerät überhitzen. Stellen Sie ihn mindestens 15 bis 20 Zentimeter entfernt von Möbelstücken, Heizkörpern oder Gardinen auf, damit die Betriebswärme entweichen kann. Zierdeckchen oder Zeitungen haben auf den Be- und Entlüftungsöffnungen des Gerätes nichts zu suchen.
Bei Gewitter oder längerer Abwesenheit ist es ratsam, den Fernseher nicht nur auszuschalten, sondern auch den Netz- und Antennenstecker herauszuziehen.
Achtsamkeit besonders in der Küche
Auch wenn die Elektrogeräte tadellos funktionieren - durch die eigene Unachtsamkeit ist schon so manchem etwas passiert. Wie sagt es die Statistik so schön: die meisten Unfälle passieren im Haushalt. Daher gilt besonders in der Küche: Augen auf!
Fett-Brandgefahr am Herd
Gerade Fettbrände in der Küche treten in Deutschland sehr häufig auf und verursachen hohe Schäden. Oberhalb von etwa 350 Grad Celsius entzündet sich Fett in der Pfanne oder im Topf spontan selbst. Dazu kann es nach Einschalten der Herdplatte bereits nach fünf Minuten kommen. Oft greift der Fettbrand dann auf die Dunstabzugshaube und die Küchenmöbel über.
Behalten Sie die Küche und den Herd im Auge, besonders wenn Sie Fett erhitzen. Entwickelt sich Rauch in der Pfanne oder im Topf, nehmen Sie sie sofort von der Platte, denn das bedeutet, dass das Fett kurz vor dem Entzünden ist. Wenn das Fett bereits brennt: Löschen Sie es nicht mit Wasser, sonst kommt es zu einer Fettexplosion. Ersticken Sie die Flamme mit einem Topfdeckel oder nicht entflammbaren Gegenstand.
Mikrowelle
Kunststoffbehälter sollten unbedingt mikrowellengeeignet sein. Ansonsten besteht Schmelzgefahr. Metall gehört grundsätzlich nicht in die Mikrowelle, es kann zum Funkenschlag kommen. Dazu gehören auch Aluschalen und -folien.
Trockene Speisen wie beispielsweise Knäckebrot eignen sich nicht, sie verbrennen sofort. Vorsicht ist auch bei Öl geboten, denn das kann in der Mikrowelle so heiß werden, dass es sich selbst entzündet. Fest verschlossene Behältnisse müssen auf jeden Fall geöffnet werden, denn sonst entsteht durch den Druck im Gefäß Explosionsgefahr.
Selbstentzündung von Ölen
Entsprechende Öle, die sich auf zusammengelegten oder -geknüllten Lappen befinden, neigen zur Selbstentzündung. Die Entzündung kann ohne entsprechende Vorkehrungen nach wenigen Stunden und je nach Umgebungsbedingungen auch noch nach einigen Tagen stattfinden.
Mit Öl benetzte Lappen sollten nach Gebrauch in einen Behälter mit Wasser gelegt werden. Lassen Sie sie niemals achtlos liegen!