Symptome und Ursachen
Bei einer Bindehautentzündung ist der Augapfel gerötet. Daneben kommt es häufig zu starkem Juckreiz oder Brennen und zu einer Schwellung des Auges, das besonders nach dem Schlafen oft verklebt ist oder tränt. Auch eitriges Sekret kann aus dem betroffenen Auge laufen. Unter Umständen ist die Blendungsempfindlichkeit erhöht und helles Licht wird als unangenehm empfunden. Außerdem verspüren einige Betroffene ein Fremdkörpergefühl oder Druck um das Auge herum. Schmerzen verursacht eine Bindehautentzündung eher selten. In einigen Fällen klagen Betroffene aber über ein schmerzhaftes Reiben beim Lidschlag oder Kopfschmerzen in Verbindung mit der Erkrankung.
Nichtinfektiöse Bindehautentzündungen können durch zahlreiche Umwelteinflüsse ausgelöst werden, zum Beispiel durch Zigarettenrauch, Zugluft, Staub, gechlortes Schwimmbadwasser oder Kälte. Auch eine starke UV-Strahlung, eine Überbelastung des Auges, Allergien und die Neigung zu trockenen Augen können eine Bindehautentzündung begünstigen. Infektiöse Bindehautentzündungen werden entweder von Bakterien, Pilzen oder Viren ausgelöst. Besonders die virale Bindehautentzündung ist dabei hochgradig ansteckend. Eine akute Bindehautentzündung kann unter Umständen einen hartnäckigen Krankheitsverlauf nehmen und sich auch zu einer chronischen Bindehautentzündung entwickeln.
Diagnose
Wer unter den Symptomen einer Bindehautentzündung leidet, sollte, wenn die Beschwerden länger als drei Tage anhalten, einen Augenarzt aufsuchen, um eine exakte Diagnose zu erhalten. Außerdem können die Symptome auch Vorboten oder Begleiterscheinungen einer ernsthafteren Augenerkrankung sein. Die Diagnose wird meist mithilfe einer Spaltlampe gestellt. Zur genaueren Betrachtung der Bindehaut wird außerdem das Augenlid umgeklappt. Bei Verdacht auf eine Infektion wird zusätzlich ein Bindehautabstrich gemacht.
Allergien können mit Haut- oder Provokationstests erkannt werden. Da das Sehen in einigen Fällen beeinträchtigt ist, wird in der Regel vom Augenarzt auch ein Sehtest durchgeführt. Eine weitere Maßnahme beim Augenarzt ist eine Messung zur Kontrolle eines möglicherweise parallel erhöhten Augeninnendrucks.
Therapie
In den meisten Fällen verläuft eine Bindehautentzündung ohne Komplikationen und heilt innerhalb von maximal zwei Wochen ab. Bei leichten Reizungen helfen Augentropfen, die die erweiterten Gefäße im Auge zusammenziehen. Sind trockene Augen die Ursache der Bindehautentzündung, hilft eine Tränenersatzflüssigkeit. Diese sogenannten künstlichen Tränen und kalte Kompressen helfen auch, die Symptome einer allergisch bedingten Bindehautentzündung abzumildern. Allerdings muss hier in der Regel zusätzlich eine Behandlung mit antiallergischen Medikamenten erfolgen. In schweren Fällen einer Allergie können kortisonhaltige Augentropfen helfen.
Bei einer infektiösen Bindehautentzündung, die durch Bakterien oder Pilze ausgelöst wurde, werden Antibiotika bzw. Antimykotika in Form von Augentropfen oder Augensalben verordnet. Bei einer viralen Bindehautentzündung kann der Arzt mitunter auch virostatische Medikamente, wie zum Beispiel beim Herpes zoster ophthalmicus, einsetzen. Kortisonhaltige Augentropfen wirken zusätzlich entzündungshemmend.
Vorbeugung und Selbsthilfe
Schädlichen Umweltreizen kann mit einer Brille (zum Beispiel Sonnenbrille, Schutzbrille, Skibrille oder Schwimmbrille) vorgebeugt werden. Außerdem sollten die Augen nicht überbelastet werden. Eine gute Beleuchtung ist wichtig. Allergiker sollten den Kontakt mit allergenen Substanzen möglichst meiden. Zur Prävention der ansteckenden bakteriellen oder viralen Bindehautentzündung sind Hygienemaßnahmen wichtig. Vor allem die Hände sollten regelmäßig und gründlich gewaschen werden. In der Familie sollten alle Personen ihren eigenen Waschlappen und ihre eigenen Handtücher benutzen.
Betroffene, die unter einer Bindehautentzündung leiden, sollten sich in keinem Fall ständig die Augen reiben. Das verstärkt nur die Symptome und birgt im Falle einer infektiösen Erkrankung die Gefahr einer Übertragung der Erreger auf das andere Auge. Über Schmierinfektion, zum Beispiel einen Händedruck, können Bakterien oder Viren leicht an andere Personen weitergegeben werden. Hausmittel wie Augentrost, Kompressen mit Kamille oder Fenchel können zwar entzündungshemmend wirken und Linderung verschaffen, sie sind aber nur zur Behandlung von leichten Verläufen der Erkrankung geeignet.