Eine Panikattacke zeichnet sich nicht allein durch ein Gefühl der Angst oder Panik aus. Sie wird in der Regel von folgenden Symptomen begleitet: Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Atemnot, Erstickungsgefühle, Beklemmungsgefühle in der Brust, Übelkeit, Schwindel, Gefühl der Unwirklichkeit, Angst die Kontrolle zu verlieren, Todesangst, Taubheitsgefühlen, Hitzewallungen oder Kälteschauern.
Von einer Panikattacke kann man sprechen, wenn mindestens vier dieser Symptome abrupt auftreten und innerhalb von zehn Minuten ihren Höhepunkt erreichen. Ein weiterer Hinweis auf eine Panikattacke ist, wenn zu diesen Symptomen unrealistisch gesteigerte Befürchtungen kommen. Bei Höhenangst denken Betroffene beispielsweise, dass sie jederzeit in die Tiefe stürzen können, obwohl sie festen Boden unter den Füßen haben.
Konfrontation mit der Angst
Bei Panikstörungen werden vor allem Therapietechniken aus dem Bereich der Verhaltenstherapie eingesetzt. „Bewährt hat sich die sogenannte Konfrontationstherapie, um das mit der Panikstörung häufig verbundene Vermeidungsverhalten zu behandeln“, so Psychiater und Neurologe Prof. Borwin Bandelow. Hier wird der Patient schrittweise an Situationen herangeführt, die eine Panikattacke bei ihm auslösen. Unter Anleitung des Therapeuten kann er die aufkommenden Ängste und körperlichen Symptome während der Attacke bewusst durchleben und sich mit ihnen auseinandersetzen.
Alternativ können Ängste oder Phobien mittlerweile auch bequem im Labor mithilfe von Computersimulationen behandelt werden.
Virtuelle Realität als Therapie
Der Therapeut versetzt den Patienten mithilfe einer Spezialbrille mit integriertem Display in eine virtuelle Welt. Über ein Gamepad kann er sich wie in einem Computerspiel in der künstlichen Realität umsehen, bewegen und sogar auf Ereignisse reagieren. Der Betroffene sieht die Landschaft dreidimensional. Das heißt, mit der Spezialbrille kann er Tiefen und vor allem Höhen sehr realistisch wahrnehmen.
Ursprünglich kommt die Technologie aus dem Bereich der Computerspielindustrie. Erfahrungsgemäß empfinden die allermeisten Patienten die Computersimulationen als so echt, dass sie tatsächlich Angstzustände bekommen.
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Freunde und Familie
Angehörige sollten den Betroffenen darin bestärken, sich in Behandlung zu begeben und sich den Angstsituationen zu stellen. Keinesfalls sollte man ihn dabei unterstützen, die angstauslösenden Situationen zu vermeiden, indem man ihm Aufgaben abnimmt, vor denen er Angst hat. Auch sollte man ihm keinen Trost spenden, wenn er aus Angst etwas vermieden hat.
Medikamente und mehr
Wenn nötig, kann die Panikstörung – besonders bei akuten Fällen – auch mit Medikamenten unterstützend behandelt werden. Ergänzend ist es hilfreich, wenn der Arzt mit dem Patienten Erklärungsmodelle entwickelt für das, was sich in seinem Körper während einer Panikattacke abspielt. So kann der Betroffene im Idealfall lernen, wie er während einer Panikattacke Angst steigernde Gedanken vermeidet und Symptome besser kontrollieren kann.