Flüchtende aus der Ukraine werden mit offenen Armen empfangen. Wohlwollend Menschen zu akzeptieren, die uns fremd sind – das geht! Wie gelingt es mit anderen gesellschaftlichen Minderheiten? Wie wächst Toleranz? Schulen, Medien, ganze Orte und Länder machen es vor.
"Unsere kulturelle, religiöse und sprachliche Vielfalt ist Kanadas Stärke", sagt Premier Justin Trudeau. In dem Land, in dem über 20 Prozent der Bevölkerung im Ausland geboren wurden, werden Geflüchtete "Neuankömmlinge" genannt und ihr Potenzial betont. Sie gelten als Bereicherung – nicht als Belastung. Das schafft Vertrauen und Chancen.
Etwa für Familie Hadhad, die in Syrien ausgebombt wurde. Sie bewarb sich aus einem Flüchtlingscamp im Libanon bei 19 Ländern um Aufnahme, auch in Deutschland. Keines wollte sie – bis auf Kanada. In kürzester Zeit gründet die syrische Chocolatier-Familie in ihrem neuen Heimatstädtchen Antigonish eine neue Schokoladen-Firma. Sie nennt ihre Marke "Peace by Chocolate" – Ausdruck ihrer Mission: Schokoladenstück für Schokoladenstück gesellschaftlichen Frieden zu stärken – für Vielfalt, gegen Ausgrenzung. Ein guter Zweck, den zu fördern sich lohnt.
Veuve Noire trägt ein Pailletten-Top und farbenfrohes Make-up. Die Dragqueen von der Reeperbahn besucht Neuntklässler der Gemeinschaftsschule in Neumünster. Als homosexueller Mann, der sich gern als Frau zurechtmacht, stellt sich Veuve ihren Fragen. "Wenn Du mal pinkeln musst, gehst Du auf die Männer- oder Frauentoilette?", will eine Schülerin wissen. "Da, wo mehr los ist", antwortet Henrik Schmidt alias Veuve Noire. Früher wurde die Dragqueen oft gemobbt, gemieden und geschlagen, weil sie ist, wie sie ist. Heute setzt sie sich dafür ein, dass andere nicht das Gleiche erleben müssen. Sie ist Botschafterin des Projektes "Olivia macht Schule", initiiert von Olivia Jones, Deutschlands berühmtester Dragqueen. Die Initiative will Vorurteilen zuvorkommen und sie gar nicht erst entstehen lassen.
Die beiden Wiener Models Baldrich und Billy passen nicht in Standardmaße. Sie sind cool, kreativ – und Rollstuhlfahrer. Damit gehören sie zu den Millionen von Menschen, die von der Mainstream-Modeindustrie so gut wie ignoriert werden. Doch Kleider machen Leute, bestimmen mit, wie man in der Gesellschaft wahrgenommen wird. Deswegen hat Josefine Thom das Modelabel MOB gegründet. Das steht für Mode ohne Barrieren, Mode für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Motto: "Was praktisch ist, muss auch schön sein." Ihre Modelle zeichnen sich durch klug mitgedachte Details wie Magnetverschlüsse aus. "Weil sich damit Jacken leichter öffnen und schließen lassen, bedeutet dies deutlich mehr Selbstbestimmung und weniger Assistenz. Und damit eine große Erleichterung", sagt Josefine Thom. Mode ist mehr als nur Kleidung. Sie ist essenziell für die Teilhabe in einer Gesellschaft. Auch Baldrich und Billy wollen mit Mode ihre Persönlichkeit in den Vordergrund stellen und nicht ihre Einschränkungen.
Die beiden Wiener Models Baldrich und Billy passen nicht in Standardmaße. Sie sind cool, kreativ - und Rollstuhlfahrer. Damit gehören sie zu den Millionen von Menschen, die von der Mainstream-Modeindustrie so gut wie ignoriert werden. Doch Kleider machen Leute, bestimmen mit, wie man in der Gesellschaft wahrgenommen wird. Deswegen hat Josefine Thom das Modelabel MOB gegründet. Das steht für Mode ohne Barrieren, Mode für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Motto: "Was praktisch ist, muss auch schön sein." Ihre Modelle zeichnen sich durch klug mitgedachte Details wie Magnetverschlüsse aus. "Weil sich damit Jacken leichter öffnen und schließen lassen, bedeutet dies deutlich mehr Selbstbestimmung und weniger Assistenz. Und damit eine große Erleichterung", sagt Josefine Thom. Mode ist mehr als nur Kleidung. Sie ist essenziell für die Teilhabe in einer Gesellschaft. Auch Baldrich und Billy wollen mit Mode ihre Persönlichkeit in den Vordergrund stellen und nicht ihre Einschränkungen.
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Autorin und Regisseurin
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Regisseurin und Autorin