Heinrich Schliemann wurde 1822 im mecklenburgischen Neubukow als Dorfpfarrerssohn geboren. Bis zu seinem Tod 1890 machte er eine erstaunliche Karriere: Er arbeitet sich vom verarmten Krämergehilfen ohne Abitur zum erfolgreichen Kaufmann und „schlauestem Fuchs an der Börse“ hoch. 1852 gelangte er über Hamburg, Holland und Russland in den kalifornischen Goldrausch und gründet seine erste Bank in Sacramento. Nur ein Jahr später reist er mit einem Koffer voller Gold ins russische Sankt Petersburg weiter. Dort wird er in fast 20 Jahren zum Multimillionär, vor allem mit dem Handel von Salpeter und Schwefel im Krimkrieg.
Doch immer wieder wechselt er Metiers, Milieus und ihm nahestehende Menschen. Auf Frau und Familie in Russland folgt nach kurzer Reiseschriftstellerei in Paris 1867 eine erneute Heirat in Athen. Projektgebunden: Mit der 30 Jahren jüngeren Sophia will sich Schliemann die griechische Kultur „mit Haut und Haaren“ einverleiben, vor allem aber sein Kapital in Ruhm ummünzen. Auf der Jagd nach Gold und Mythen gelingt ihm das mehrfach. Trotz umstrittener Grabungsmethoden und unlauterer PR-Tricks kann der ruhelose Schliemann am Ende seines Lebens als Entdecker bis dahin völlig unbekannter Hochkulturen gelten, die viel älter als die Antike sind.
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