Als am 14. Mai 1948 David Ben Gurion in Tel Aviv den Staat Israel ausruft, geht der Traum eines ganzen Volkes in Erfüllung. Die Geburt Israels wird jedoch von den Kriegen mit den arabischen Nachbarn überschattet. Denn kaum ist die Gründung des Staates Israel verkündet, greifen Ägypten, Jordanien, Syrien, der Irak und der Libanon an.
Der 29. November 1947 ist ein schicksalsträchtiger Tag für Israel: In New York kommt es in der Vollversammlung der Vereinten Nationen zur Abstimmung darüber, ob Palästina geteilt, und somit ein neuer Staat Israel geschaffen werden soll. Die Diskussionen verlaufen hitzig, am Ende steht fest: 33 Staaten stimmen für die Teilung, 13 dagegen und zehn enthalten sich. Damit ist die notwendige Zweidrittelmehrheit erreicht, die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat beschlossen. Jerusalem soll unter internationaler Beobachtung bleiben.
Feiern auf der Straße
In Palästina wird dieser Entschluss mit Begeisterung bei den jüdischen Einwohnern aufgenommen. Viele Menschen haben sich zusammengefunden, um die Abstimmung im Radio live mitzuverfolgen. Euphorisch feiern sie nun auf der Straße. Die Palästinenser und die arabischen Nachbarn hingegen lehnen die Teilung entrüstet ab. Bereits einen Tag nach dem UN-Beschluss beginnen arabische Extremisten mit Überfällen auf jüdische Einrichtungen.
Britische Soldaten, die bis zur Staatsgründung im Land bleiben sollen, um die Übergabe der Verwaltung an die Jewish Agency, der Vertretung der Juden in Palästina, zu koordinieren, werden ebenso zur Zielscheibe. Ein zermürbender Kleinkrieg mit Terroranschlägen und nächtlichen Überfällen beginnt. Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen, um die neue israelische Regierung zu bilden. Erste Fachbereiche werden verteilt, David Ben Gurion soll Ministerpräsident und Sicherheitsminister werden.
Die Briten verlassen Palästina
Am 14. Mai 1948 endet schließlich das britische Mandat. Die britischen Fahnen werden eingeholt, ein letztes Mal schreitet der britische Hochkommissar Alan Gordon Cunningham in Jerusalem eine Ehrenformation ab, um anschließend in Haifa ein Schiff gen Großbritannien zu besteigen.
Zur selben Zeit trifft sich der Nationalrat zu einer Sitzung im Museum in Tel Aviv. David Ben Gurion, der Vorsitzende des provisorischen Staatsrats, verkündet feierlich die Gründung des Staates Israels.
Annerkennung der Staatsgründung
Kurze Zeit später treffen erste Anerkennungsschreiben unter anderem aus den USA, Polen, Guatemala und Russland ein. "Das Land war vor Freude überwältigt", notiert Ben Gurion in seinem Tagebuch. Aber zum Feiern ist ihm nicht zumute: "Wie am 29. November enthielt ich mich der Freude. Der Staat war gegründet. Unser Schicksal liegt nun in den Händen der Verteidigungskräfte."
Denn die arabischen Nachbarstaaten drohen mit Krieg. Innerhalb weniger Stunden marschieren die Armeen von fünf arabischen Staaten in Israel ein - Ägypten, Jordanien, Syrien, der Irak und der Libanon wollten die Teilung von Palästina nicht hinnehmen.
Erster Unabhängigkeitskrieg
Doch gegen die scheinbare Übermacht der arabischen Staaten schlägt sich Israel gut: Bis Januar 1949 dauern die Kämpfe, dann kann Israel überraschend den Sieg erringen. Die israelische Streitmacht hat dabei das Land nicht nur verteidigt, sondern auch noch Gebiete dazu gewonnen. Im Juli 1949 wird Waffenstillstand geschlossen. Die Küstenebene, Galiläa und der gesamte Negev gehören nun zu Israel. Jerusalem wird in einen von Jordanien kontrollierten Ostteil und einen israelischen Westteil aufgeteilt.