Rossi, Lehmi und Kelox haben die Crew "The Saxonz" 2013 gegründet. Seither trainieren sie fast täglich bis an die Schmerzgrenze und oft darüber hinaus. Was verbindet die Crew?
Wir begleiten sechs Tänzer*innen im Alltag, bei ihren Auftritten und dem harten Training: Lehmi (33), der schon länger damit experimentiert, welche Bewegungen seinem kaputten Rücken guttun; Rossi (32), der immer noch fast brachial und ohne Rücksicht auf seinen Körper breakt, während Joanna (21) sich beim Tanzen noch auf einer Entdeckungsreise befindet. Kelox (31) war der Erste in der Gruppe, der früh mit anderen Tanzstilen experimentiert hat. Dennis (25) tanzt eher emotional, und Anton (22) sucht nach Wegen, sich selbst möglichst authentisch auszudrücken.
Lehmi muss sich damit abfinden, dass körperlich vieles einfach nicht mehr geht, dass er jeden Tag mit Schmerzen aufwacht. Er hat sich über die Jahre zu viel zugemutet. Das ist ihm schon länger klar. Früher gab es kein Schonen, er hat sich nur über das Tanzen definiert. Jetzt definiert er den Tanz und findet neue Ausdrucksformen, die seinen Körper nicht noch weiter schädigen. Es ist ein großer Schritt für ihn, die Dinge so betrachten zu können und das Breaken nicht auf Kosten seiner Gesundheit einfach durchzuziehen. Für ihn ist die Crew Heimat und sein persönlicher Reichtum. Er liebt es, mit den Menschen zusammen zu sein, die ihm so viel bedeuten. Ohne sie kann er sich sein Leben nicht vorstellen.
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Eine Ausbildung neben dem Tanzen
Rossi, Joanna und Rossis Tochter Feenja (5) haben endlich eine Wohnung gefunden, der Umzug ist mit viel Arbeit verbunden. Renovieren, Küche einbauen, alles machen sie selbst. Dabei stehen parallel Joannas Prüfungen an. Ihr ist es wichtig, ihr Psychologie-Studium gut zu meistern, auch weil sie ihre Eltern nicht enttäuschen will. Nur zu breaken, das ist nichts für sie.
Kelox' Eltern kommen aus Kasachstan. Vor allem seiner Mutter ist es wichtig, dass ihr Sohn studiert und einen seriösen Beruf ergreift. Er soll es in Deutschland zu etwas bringen. Nach dem Realschulabschluss hat er den Master in Kommunikationsdesign an der Bauhaus-Uni gemacht. Sein Choreografie-Studium sieht die Mutter eher skeptisch. Das sei nichts für die Zukunft, das Tanzen mache den Körper kaputt, davon könne ihr Sohn nicht leben, glaubt sie. Kelox lässt sich nicht abbringen von seiner Liebe zum Tanzen. Bei den Proben zu seiner Masterarbeit zeigt sich aber, dass er körperlich an seine Grenzen kommt.
Anton war sechs Jahre alt, als er mit dem Breaken angefangen hat. Schon damals war es sein Traum, beim großen "BC One" mitzumachen. 2019 hat er es endlich geschafft und muss sich in 1vs1 Battles beweisen. Anton tanzt bei diesem Wettbewerb nicht nur für sich, sondern für seine Crew. Wie behauptet er sich gegen die Konkurrenz? Schafft er es vielleicht sogar ins Finale? Wenn er nur in eine der Endrunden käme!