Die "Saxonz" sind aus Dresden, Leipzig und Chemnitz. Rossi, Lehmi und Kelox haben die mehrfach preisgekrönte Crew gegründet und tanzen seit 2013 zusammen. Mit über 30 fragen sie sich allerdings manchmal, wie lange ihr Körper das Breaken noch schaffen wird.
Die Tänzer sind stolz darauf, aus dem Osten Deutschlands, genauer, aus Sachsen zu kommen. Sie wollen für ein positives Image sorgen und ihr Bundesland gut vertreten. Bei der großen "30 Jahre Sachsen"-Feier im Stadion in Aue haben sie einen Live-Auftritt. Es ist eine Auszeichnung und gleichzeitig eine Anerkennung ihrer Tanzkunst, dass sie zu diesem Festakt eingeladen sind. Begleitet von Christian Thielemann und der Sächsischen Staatskapelle tanzen sie zur Musik von Dvořák. Es ist optisch und musikalisch ein besonderer Moment, wenn der moderne Tanz auf die klassische Musik trifft.
Verletzungen fast an der Tagesordnung
Rossis Familie, die in einem kleinen Dorf im Osten lebt, kann seine Begeisterung für das Breaken nicht so recht verstehen. Wie will er davon seinen Lebensunterhalt bestreiten? Die Eltern sind froh, dass Rossi seine Ausbildung als Physiotherapeut hat und in diesem Beruf arbeitet. Sein berufliches Wissen über den Körper hilft ihm auch als Tänzer. Die genauen Kenntnisse von Muskeln, Knochen, Bewegungsabläufen waren wohl auch seine Rettung, als er vor einigen Jahren einen Unfall hatte, der das Ende seiner Karriere hätte bedeuten können. Was war passiert?
Bei einer England-Tournee 2013 reißt ein Muskel in Rossis Schulter; er tanzt trotzdem erst einmal weiter, weil er die Crew nicht im Stich lassen will. Aber plötzlich geht gar nichts mehr. Die Ärzte machen ihm kaum Hoffnung, in der Schulter und im Arm je wieder beweglich zu werden. Durch gezieltes Training hat er es nach vielen Monaten geschafft und kann wieder breaken. Fast ein kleines Wunder! Seit dieser Verletzung gibt es für Rossi kein Training, keinen Auftritt ohne starke Schmerzen.
Endspurt zur Masterarbeit
Kelox absolviert die letzte Probe für seine Masterarbeit. Er ist hoch konzentriert und weiß, dass er in wenigen Tagen vor Zuschauer*innen performen muss. Die Masterarbeit wird als öffentliche Aufführung vor den Professor*innen der Palucca, aber auch vor Freund*innen und Familie stattfinden. Hoffentlich klappt alles so, wie er es sich erhofft. Er will als Choreograf arbeiten. Die Prüfung soll ihn auf diesem Weg weiterbringen.
Welche Perspektiven haben die "Saxonz" für ihre Zukunft? Lehmi, Rossi und Kelox, die älteren Mitglieder der Crew, spüren schon jetzt deutlich ihre Grenzen. Ihre Körper werden die extreme Belastung des Breakens nicht mehr lange mitmachen. Was dann? Auch deshalb bauen die "Saxonz" in Chemnitz, Dresden und Leipzig Tanzschulen auf. Hier soll der Nachwuchs gezielt gefördert und damit der Fortbestand der Gruppe gesichert werden. Die Tanzschulen sind aber auch ihre Chance, als Crew weiter verbunden zu bleiben. Darauf setzen sie ihre ganze Hoffnung.