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Bei den 56. Solothurner Filmtagen (20. – 27. Januar 2021) wurde Andrea Štakas Film Mare mit dem Hauptpreis "Prix de Soleure" ausgezeichnet. Andrea Štaka erzählt in ihrem dritten Spielfilm, der bei der letztjährigen Berlinale uraufgeführt wurde, von einer 40-jährigen Frau, die am Rande des Flughafens von Dubrovnik mit ihrem Mann und drei Kindern lebt. Als eines Tages ein polnischer Bauarbeiter in das Nachbarhaus einzieht, wird ihr Leben durcheinanderwirbelt. Der Film, der Liebesgeschichte und Sozialdrama zugleich ist, und einen fast dokumentarisch anmutenden Blick in den Alltag ganz normaler Menschen vermittelt, wurde auch für den Schweizer Filmpreis 2021 in den Kategorien "Bester Spielfilm", "Bestes Drehbuch" und "Bester Ton" nominiert.
Mare entstand als schweizerisch-kroatische Koproduktion der Oko Film Productions und Dinardi Filmproduction mit ZDF/ARTE. Die Redaktion hat Alexander Bohr. Ein Sendetermin im ARTE-Programm steht noch nicht fest. -
Der Dokumentarfilm Jelnja – Stadt des Ruhms, eine ZDF/ARTE Koproduktion, wurde beim 32. Trieste Film Festival am 30. Januar 2021 mit dem Publikumspreis in der Sparrte Dokumentarfilm ausgezeichnet.
Im west-russischen Städtchen Jelnja ist nicht viel los. Die Jugend wird von den Erwachsenen mit patriotischen Liedern und Übungen an der Waffe bei Laune gehalten. Ein Mann sucht in der Umgebung nach rostigen Relikten aus dem Zweiten Weltkrieg und wird immer noch fündig. Hier hat die Rote Armee ihren ersten Sieg über Hitlers Truppen errungen. Das wird jedes Jahr vor dem Ehrendenkmal für die gefallenen Soldaten gefeiert. Immer noch entdeckt man Knochen und durchschossene Stahlhelme unter den Äckern. Die Gebeine werden feierlich bestattet. Doch die Menschen, die die Gräuel des Zweiten Weltkriegs selbst erlebt haben, werden weniger. Immer deutlicher tritt Glorifizierung des Heldentums an die Stelle leidvoller Erinnerung.
Die ZDF/ARTE Koproduktion Jelnja – Stadt des Ruhms (engl. "Town of Glory") des russischen Regisseurs Dmitry Bogolyubov (Redaktion: Sabine Bubeck-Paaz) erkundet bildstark, wie patriotische Propaganda besonders in der russischen Provinz zunehmend das Selbstbild der Menschen bestimmt.
Sendetermin auf ARTE ist der 14. April 2021 um 22:55 Uhr -
Die ZDF-Koproduktion Schlaf von Regisseur Michael Venus (Buch: Thomas Friedrich und Michel Venus) hat den Jurypreis beim 28. Festival des fantastischen Films in Géradmer/Frankreich gewonnen.
Mona lebt mit ihrer alleinstehenden Mutter Marlene zusammen in Hamburg. Marlene leidet unter wiederkehrenden Albträumen. In einer Zeitungsanzeige glaubt sie den realen Schauplatz ihrer Albträume entdeckt zu haben: das Hotel Sonnenhügel in Stainbach. Mona, die sich gewissenhaft um ihre labile Mutter kümmert, glaubt ihr nicht.
Heimlich reist Marlene in den idyllisch gelegenen Ort, wo sich ihre Befürchtungen bestätigen. Als sie erkennt, dass ihre Albträume in Verbindung mit drei Selbstmorden stehen, fällt sie in einen Stupor, eine extreme seelische und motorische Erstarrung und landet in der Psychiatrie.
Mona fühlt sich schuldig und will ihr helfen. Sie geht in Stainbach auf Spurensuche.
Otto, der mit unbeugsamem Optimismus versucht, das schlecht laufende Hotel Sonnenhügel in Schuss zu halten, unterstützt Monas Ermittlungen. Seine Frau Lore verhält sich hingegen sonderbar abweisend. In der ersten Nacht im Hotel wird Mona von einem Albtraum aufgewühlt, in dem sich ihr eine Unbekannte offenbart. Es ist der Auftakt einer Achterbahnfahrt in den verstörenden Abgrund von Monas ungeahnter Familiengeschichte. Traum und Wirklichkeit verschwimmen. Ein alter Fluch schöpft durch Mona frische Kraft.
Schlaf ist eine Koproduktion der Junafim UG und des ZDF/Redaktion Das kleine Fernsehspiel, gefördert von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, nordmedia, Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und Deutscher Filmförderfonds. Produzentin ist Verena Gräfe-Höft. Die Redaktion im ZDF hat Christian Cloos. Ein Sendetermin steht noch nicht fest. -
Die ZDF/ARTE Koproduktion Quo Vadis, Aïda? von Jasmila Žbanic hat bei den Filmfestivals in Rotterdam (01. – 07.02.2021) und Göteborg (29.01. – 08.02.2021) weitere bedeutende Preise gewonnen. Das Publikum in Rotterdam zeichnete den Film mit dem „Audience Award“ aus (der mit 5.000 Euro dotiert ist) während er in Göteborg den Preis als „Bester internationaler Film“ gewann.
Zuletzt hatte Quo Vadis, Aïda? Ende Dezember 2020 den “Kristall Bogen“, den Hauptpreis „Bester Film“ des 12. Filmfestivals im französischen Les Arcs gewonnen. Zudem gewann der Film auch den Publikumspreis in Les Arcs.
Quo Vadis, Aïda? erzählt aus der Sicht der Dolmetscherin Aïda vom Genozid an der muslimischen Bevölkerung in Srebrenica. Die Lehrerin Aïda arbeitet während des Bosnienkriegs 1995 für die Blauhelm-Soldaten als Dolmetscherin. Als die Truppen von General Mladic Srebrenica einnehmen, flüchtet sich die Zivilbevölkerung in die UN-Schutzzone, um sich vor den bosnisch-serbischen Milizen zu retten. Von den übergeordneten Entscheidungsträgern im Stich gelassen, erweisen sich die holländischen UN-Soldaten mit der Organisation des Abzugs der Flüchtlinge aus der völlig überfüllten UN-Schutzzone überfordert. Mladic und seine Männer diktieren die Konditionen und haben noch verschiedene Rechnungen offen. Verzweifelt versucht Aïda, ihren Mann und ihre Söhne zu retten.
Quo Vadis, Aïda? hat seit seiner Premiere im Wettbewerb des Filmfestivals von Venedig 2020 zahlreiche Preise gewonnen und ist von der nationalen Filmakademie Bosnien-Herzegowinas für den Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film nominiert worden. Die Redaktion für ZDF und ARTE hat Holger Stern. Ein Sendetermin für den Film steht noch nicht fest. -
Bei der 26. Verleihung der Prix Lumières am 19. Januar wurde Kaouther Ben Hanias zweiter Langspielfilm Der Mann, der seine Haut verkaufte („L'homme qui avait vendu sa peau“) zur „Besten internationalen Koproduktion“ gekürt. Damit gewann der Film in einer von 13 Kategorien, in denen die Académie des Lumières Filmpreise für die besten französischen Produktionen des Kinojahres 2020 vergeben hat. Die Preisträger der Veranstaltung werden von Vertretern ausländischer Medien ausgezeichnet, weshalb die Prix Lumières (auch: Trophées Lumières, bzw: Les Lumières de la presse internationale) auch als französisches Pendant zu den Golden Globe Awards gelten. In diesem Jahr waren 123 Pressevertreter aus 36 Ländern stimmberechtigt. In die Vorauswahl kamen 77 Filme, 35 Filme erhielten Nominierungen, darunter die hohe Anzahl von sieben internationalen Koproduktionen.
Die ZDF/ARTE-Koproduktion Der Mann, der seine Haut verkaufte hat seit ihrer preisgekrönten Weltpremiere beim Filmfestival von Venedig 2020 schon zahlreiche Preise gewonnen und wurde als tunesische Einreichung in die offizielle Shortlist der Kategorie „Bester internationaler Film“ zur anstehenden Oscar-Verleihung gewählt.
Der Film handelt vom Syrer Sam Ali, der den schwierigen Umständen in seiner Heimat entflieht und nach Europa zu gelangen versucht, zur Liebe seines Lebens. Als er einen Künstler seine Haut tätowieren lässt, merkt er, dass Kunstwerke in einer Welt der Flüchtlingsströme einfacher reisen als Menschen. Doch das Glück hat seinen Preis. Der stilistisch und dramaturgisch raffiniert gestaltete Film ist von wahren Begebenheiten inspiriert, von konkreten Absurditäten des internationalen Kunstbetriebes und den Auswirkungen der Weltpolitik auf das Leben des Einzelnen. Sam Ali reflektiert den Schweizer Tim Steiner, der 2012 im Pariser Louvre - wie auch in weiteren Ausstellungen andernorts - auf einem Stuhl saß und seinen von Künstler Wim Delvoye tätowierten Rücken als Kunstwerk "Tim (2006)" präsentierte. Ein Kunstobjekt, das Schlagzeilen machte, ebenso wie die ähnlich extravaganten tätowierten Schweinehäute vom selben Künstler. Sowohl Wim Delvoye selbst wie auch die echten, von ihm tätowierten Schweine tauchen im Film auf. Sam Ali wird verkörpert von Yahya Mahayni; an seiner Seite spielt ein glanzvolles internationales Ensemble mit Monica Bellucci, Koen De Bouw und Dea Liane.
Der Mann, der seine Haut verkaufte (internationaler Titel: „The Man Who Sold His Skin“) ist eine Koproduktion von Cinetelefilms (Tunesien), Tanit Films (Frankreich), Kwassa Films (Belgien), Laika Film & Television und Film i Väst (Schweden), Twenty Twenty Vision Filmproduktion GmbH (Deutschland), unter Beteiligung von ZDF/ARTE.
Die Redaktion hat Simon Ofenloch. Ein Sendetermin auf ARTE steht noch nicht fest. -
Die ZDF-Kinokoproduktion Fabian oder Der Gang vor die Hunde von Regisseur Dominik Graf ist einer der 14 Filme, die im Wettbewerb der 71. Berlinale um den Goldenen und Silbernen Bären konkurrieren. Der Film basiert auf Erich Kästners Roman "Der Gang vor die Hunde", auf dessen Grundlage Dominik Graf und Constantin Lieb das Drehbuch schrieben. In den Hauptrollen sind Tom Schilling als Fabian, Albrecht Schuch als Labude und Saskia Rosendahl als Cornelia zu sehen.
Frank Zervos, Leiter der Hauptredaktion Fernsehfilm/Serie I: "Die Geschichte eines jungen Moralisten im Berlin der untergehenden Weimarer Republik ist ein essenzielles Stück Literaturgeschichte und von einer bedrückenden Aktualität zugleich. Wir sind stolz und glücklich, dass der Film, der vom ZDF koproduziert wurde, in Zeiten geschlossener Filmtheater im Rahmen des ehrenvollen Wettbewerbs der Berlinale zeigen kann, wie lebendig und unverzichtbar das große Kino auf der Leinwand ist, und wie sehr wir es gerade jetzt brauchen."
Fabian oder Der Gang vor die Hunde ist eine Kinokoproduktion von Lupa Film (Felix von Boehm) mit dem ZDF (Redaktion: Daniel Blum), ARTE (Redaktion: Olaf Grunert, Andreas Schreitmüller) und in Kooperation mit Amilux Film und Studio Babelsberg.
Die Berlinale 2021 findet coronabedingt in zwei Stufen statt. Vom 1. bis 5. März 2021 gibt es ein digitales Industry Event für Fachpublikum und Presse, in dessen Rahmen die Preisträgerinnen und Preisträger bekanntgegeben werden. Die Preise selbst sollen später vor Publikum verliehen werden, während des Summer Specials, das vom 9. bis 20. Juni 2021 stattfinden soll. -
Am 22. Februar 2021 wurden die Preise der deutschen Filmkritik bekannt gegeben. Drei Auszeichnungen gehen an zwei ZDF-Produktionen: Berlin Alexanderplatz und Kokon.
Berlin Alexanderplatz wird mit zwei Preisen geehrt: Dascha Dauenhauer für die beste Musik und Philipp Thomas für die beste Montage. Regisseur Burhan Qurbani erzählt in Berlin Alexanderplatz die Geschichte von Francis (Welket Bungué). Auf der Flucht von Afrika nach Europa kentert er und rettet sich mit letzter Kraft an den Strand einer Mittelmeerküste. Dort schwört er bei Gott, dass er von nun an ein guter, ein anständiger Mensch sein will. Bald führt Francis' Weg nach Berlin, und jetzt ist es an ihm, seinen Schwur auch einzuhalten. Doch die Lebensumstände als staatenloser Flüchtling machen es ihm nicht leicht. Er trifft auf den zwielichtigen deutschen Drogendealer Reinhold (Albrecht Schuch), und die Leben der beiden Männer verbinden sich zu einer düsteren Schicksalsgemeinschaft. Er kommt bei Mieze (Jella Haase) unter. Die beiden werden ein Paar, aber Francis kann Reinholds Anziehungskraft nicht widerstehen.
Berlin Alexanderplatz ist eine Produktion von Sommerhaus Filmproduktion in Koproduktion mit Lemming Film und dem ZDF, in Zusammenarbeit mit ARTE. Die Redaktion haben Burkhard Althoff (ZDF) und Olaf Grunert (ZDF/ARTE).
Mit dem Preis für die beste Kamera wird Martin Neumeyer für seine Arbeit an Leonie Krippendorffs Kokon ausgezeichnet. Im Mittelpunkt des Coming-of-Age-Dramas stehen zwei junge Mädchen, die am Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg erwachsen werden: Nora (Lena Urzendowsky) ist ein Kreuzberger Mädchen. Umgeben von Menschen mit gebrochenen Biografien, aus unterschiedlichen Kulturen, bahnt sie sich ihren Weg ins Erwachsensein und fühlt sich dabei ziemlich verloren. Die Verwandlung ihres mädchenhaften Körpers zu dem einer jungen Frau löst große Unsicherheit bei ihr aus. Nora verbringt viel Zeit mit ihrer großen Schwester Jule (Lena Klenke) und deren bester Freundin Aylin (Elina Vildanova). Bei den Mädchen dreht sich alles um ihr Aussehen und um die Selbstdarstellung in den sozialen Medien. Nora unterwirft sich zwar auch dem Druck des Schönseins, wird dadurch aber immer unglücklicher. Dann taucht Romy (Jella Haase) auf. Sie bringt Nora bei, zu sich und ihrem Körper zu stehen.
Kokon wird produziert von Jost Hering Filme (Produzent: Jost Hering) in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel, dem Kuratorium junger deutscher Film und dem Medienboard Berlin-Brandenburg. Verantwortlicher ZDF-Redakteur ist Jörg Schneider. -
Für ihren Beitrag „Mittelstand im Überlebenskampf - Folgen der Corona-Krise“ haben die Frontal 21-Autoren Michael Haselrieder, Martina Morawietz und Sue Odenthal den dritten Platz beim Medienpreis Mittelstand Nord und Ost in der Kategorie TV belegt. In ihrem Beitrag, der in Frontal 21 am 7. April 2020 ausgestrahlt worden ist, begleiten die Autoren drei Mittelständler zu Beginn der Corona-Krise: eine Ladenbesitzerin, einen Start-up-Unternehmer und einen Gastronomen. Die drei Protagonisten stehen beispielhaft für den Umgang des Mittelstands mit der bisher größten Wirtschaftskrise der Bundesrepublik. Die Preis wurden in drei Kategorien am 24. Februar online verliehen.
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