Bei solchen betrügerischen Onlineshops bezahlt der Käufer oft per Vorkasse; geliefert wird gefälschte, mangelhafte oder gar keine Ware. Fake-Shops sehen den Internetseiten bekannter Anbieter oft zum zum Verwechseln ähnlich. Die Webseiten sind inzwischen sehr professionell gemacht: enthalten Impressum, AGB und Datenschutzerklärung sowie eine deutsche Domain mit der Endung ".de". Deshalb wird es immer schwerer, sie als betrügerisch zu identifizieren. Laut einer Umfrage der Verbraucherzentralen wurden bereits über vier Millionen Deutsche Opfer.
Fake-Shops erkennen
- Um nicht auf einen gefälschten Onlineshop hereinzufallen sollten Verbraucher vorab checken, ob es dazu im Netz negative Einträge von anderen Käufern gibt.
- Auf Internetseiten wie "Onlinewarnungen.de" werden Infos zu betrügerischen Shops gesammelt. Da sie oft nur wenige Tage existieren kann es allerdings sein, dass noch keine Einträge zu finden sind.
Fake-Shop: Gütesiegel prüfen
Auch vorhandene Gütesiegel des Onlineshops sollten Käufer vor dem Kauf prüfen. Die sind oft erfunden oder kopiert. Mit einem Klick aufs Siegel lässt sich checken, ob sie echt sind. Denn: Echte Siegel führen per Link auf die Website des Siegelbetreibers. Dort kann man dann nachschauen, ob der Shop aktuell zertifiziert ist. Ist das Gütesiegel nur als Bild in die Seite eingebunden und nicht anklickbar, ist Vorsicht geboten.
Einen hohen Schutz vor Fake-Shops bieten die Siegel "Trusted Shops" und "S@fer Shopping" des TÜV Süd. Außerdem listet die Webseite internet-guetesiegel.de Siegel auf, die vertrauenswürdig sind.
Fake Shop reingefallen
Misstrauisch werden sollten Käufer immer dann, wenn sie in einem unbekannten Onlineshop nur per Überweisung oder per Kreditkarte bezahlen können. Oft werden anfangs diverse Zahlungsmöglichkeiten angeboten. Aus technischen Gründen ist dann aber nur Vorkasse möglich. Bei dieser Zahlungsweise ist das Geld weg, falls keine Ware ankommt. Am sichersten ist ein Kauf auf Rechnung.
Bei Fake-Shop mit Kreditkarte bezahlt
- Wurde per Kreditkarte bezahlt ist der Aufwand oft hoch, das Geld zurückzuholen.
- Denn der Käufer muss nachweisen, dass keine Ware geliefert wurde oder es sich um eine Fälschung handelt.
- Fake-Shop-Opfer sollten sich mit ihrem Kreditkartenanbieter in Verbindung setzen und eine "Rückerstattung wegen Betrugsverdacht" beantragen.
- Außerdem ist es wichtig, die Kreditkarte sperren zu lassen. Denn die Betrüger könnten Daten wie Kreditkartennummer, Ablaufdatum und dreistellige Prüfnummer weiter nutzen.
Anbieter wie Paypal bieten Zahlungen mit Käuferschutz an. Deshalb sind sie relativ sicher. Allerdings gilt der Schutz nicht für alle Produkte und nicht bei Bezahlungen über die Freundefunktion.
Fake-Shop bestellt, was tun?
Die Zahlung per Vorkasse via Überweisung ist sehr riskant. Wurde das Geld dem anderen Konto gutgeschrieben, ist es so gut wie unmöglich, es zurückzuholen. Einen Versuch ist es dennoch wert. Dazu müssen Fake-Shop-Opfer schnell sein und Kontakt zu ihrer Hausbank aufnehmen. Dort können sie einen kostenpflichtigen "Überweisungsrückruf wegen Betrugsverdacht" beantragen. Mit etwas Glück überweist die gegnerische Bank das Geld zurück. Oft wissen die Kontoinhaber überhaupt nicht, dass sie ein Konto bei der jeweiligen Bank besitzen. Denn die Betrüger eröffnen Konten auf die Namen von unbeteiligten Dritten.
Fake-Shop bei der Polizei melden
Wer Opfer geworden ist sollte auf jeden Fall Strafanzeige bei der nächsten Polizeidienststelle oder im Internet erstatten. Daraufhin erhalten sie ein Aktenzeichen und einen Beleg. Der wird benötigt, um einen Überweisungsrückruf oder eine Rückzahlung über den Kreditkartenanbieter zu beantragen.