In vielen Kulturen gilt die Unterwelt als ein Ort des Grauens, als Reich der Toten, als Hades. Und doch sind wir fasziniert vom Verborgenen, von unterirdischen Räumen, Höhlen und Schächten. Zu Recht, denn darin verbirgt sich auch der Ursprung unserer Kultur.
Fabelhafte Entdeckungen
2019 entdeckten Forschende in Nordrhein-Westfalen den Eingang zu einer der größten Höhlen Deutschlands. Tief im Inneren des Windlochs unter dem Mühlenberg stießen sie auf ein weit verzweigtes Gängesystem – und eine Halle mit den größten Aragonit-Kristallformationen, die jemals gefunden wurden. Aufgrund ihrer besonderen Form nennen die Forscher sie die „Bäume des Glücks“. Ihre Entstehungsgeschichte zeugt von besonderen Bedingungen, wie sie nur in Höhlen zu finden sind.
Virtuelle Tour durch die Windloch-Höhle
Die ewige Finsternis inspiriert seit jeher zu Geschichten über Fabelwesen, die in den Höhlen leben. In Europa sind das zumeist Drachen, furchterregende Kreaturen, die ausfliegen, um Tod und Verderben zu bringen. In Slowenien glaubten die Menschen, sogar Beweise für ihre Existenz zu haben. Nach Unwettern spülten die angeschwollenen Bäche gelegentlich etwas aus den Höhlen, das sie für die Brut der Drachen hielten. Dirk Steffens besucht die berühmten Höhlen Sloweniens und entdeckt die wahren Drachenbabys: Grottenolme.
Anfänge der Höhlenforschung
Die Höhlen Sloweniens gehören zu einer Region, in der die Höhlenforschung – die Speläologie – einst ihren Anfang nahm. Die Geologie im Hinterland der italienischen Stadt Triest weckte schon im 19. Jahrhundert das Interesse von Forschenden. Triest hatte damals Schwierigkeiten, die wachsende Bevölkerung mit Wasser zu versorgen. Obwohl es ausreichend regnet, versickert das Regenwasser schnell. Die Region ist durchlöchert von Zehntausenden Höhlen und wird „il Carso“ genannt – schlicht: der Karst. Sie hat einem der häufigsten geologischen Phänomene ihren Namen gegeben, der Verkarstung. Sie greift überall dort an, wo ehemalige Urmeere eine Schicht aus Kalkgestein hinterlassen haben. Da Kalk wasserlöslich ist, waschen Regen und Flüsse riesige Höhlensysteme aus dem Gestein.
Auch in Deutschland geht mancherorts Seltsames vor im Untergrund. Südlich des Harzes bricht mehrmals im Jahr buchstäblich der Boden auf, Tonnen an Erdreich stürzen in meterbreite Löcher. In der Region wird seit Jahrhunderten Bergbau betrieben, doch dieser ist nicht der Verursacher. Über einen alten Förderschacht fährt Dirk Steffens ein in ein stillgelegtes Bergwerk und entdeckt nicht nur den Grund für die Erdfälle, sondern eine Unterwelt, in der Alabasterblumen blühen.
Wohnen im Untergrund
Millionen Jahre alte Erdschichten wecken seit Jahrtausenden Begehrlichkeiten: Was an der Oberfläche verwittert, bleibt im Untergrund erhalten. Im Salzbergwerk Borth überzeugt sich Dirk Steffens selbst von den Ausmaßen, mit denen der Mensch die Unterwelt ausbeutet. Minerale, Metalle und fossile Brennstoffe sind die Grundlage unserer modernen Zivilisation. Werden diese Bergwerke und Stollen vom Menschen aufgegeben, ziehen manchmal neue Bewohner ein: Fledermäuse. Wie kaum ein anderes Lebewesen konnten sie die Unterwelt für sich erobern, denn ihre Sinne sind für die Finsternis perfektioniert. In den Höhlen Borneos sind sie damit so erfolgreich, dass sie ihre Wohnhöhlen sogar maßgeblich verändern.
Im steinzeitlichen Europa boten Höhlen den frühen Menschen Schutz vor Raubtieren und der Kälte der Eiszeit. Dabei haben sie etwas hinterlassen, das uns bis heute staunen lässt: Malereien. Die Kunstwerke der Steinzeit finden sich Hunderte Meter tief in Höhlen, weit jenseits der bewohnten Bereiche. Die Räume sind oft nur schwer zugänglich. Es scheint unseren Vorfahren ein Bedürfnis gewesen zu sein, sich an solch magischen Orten tief in der Unterwelt zu verewigen. In der Höhle von Lascaux in Frankreich bewundert Dirk Steffens die Jahrtausende alten Malereien und erlebt die besondere Atmosphäre, in der die Rhythmen der Natur aufgehoben scheinen. Vielleicht waren es Orte wie diese, an denen die Entwicklung unserer Kultur ihren Anfang nahm.
Unterwelten sind Wunderwelten
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