Beim Frauen-Nachtslalom in Flachau deutet sich eine Fortsetzung des Zweikampfs zwischen der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin und der Slowakin Petra Vlhova an. An den Plätzen dahinter könnten auch die DSV-Starterinnen um Christina Ackermann schnuppern.
Schon der Name des Veranstaltungsortes im schönen Salzburgerland gibt einen Hinweis auf die Beschaffenheit der Slalom-Weltcupstrecke: Ausgeprägtere Steilheit im Gelände findet man - wenn überhaupt - nur am Start, und dort auch nicht extrem, sondern eher moderat. Danach wird es flacher und so widersprüchlich sich das anhört: Genau darin liegt das Problem. Erklärt sich aber mit der Logik, dass Fehler im steilen Gelände häufig verschmerzbar sind, weil die weniger Tempo kosten. Patzt man im Flachen wirkt sich das zeitlich fatal aus.
Griffig und eisig
Die DSV Mannschaft hat sich in dieser Saison achtbar geschlagen. Die Beste in bislang vier Slaloms war Christina Ackermann. In Killington und Lienz mit den Plätzen vier und fünf schon in der Nähe des Podium, in den anderen beiden Slaloms – darunter auch Zagreb zu Beginn des Jahres – nur 16. Und 19. Gerade nach dem eisigen, steilen Gelände in Zagreb kommt ihr Flachau gelegen. Zwar sind die Pistenverhältnisse deutlich anders als im Vorjahr, als man der Schneemassen kaum Herr wurde und sie Sechste wurde. Die jetzt mit Wasser präparierte, griffige auch teils eisige Strecke bleibt eine, auf der man angreifen muss. Ohne Wenn und Aber! Die Allgäuerin bewegt sich gut und schnell. Das sind die Rezepturen, um erfolgreich zu sein. Die Saison hat jedoch auch gezeigt, dass die Konkurrenz im Kampf um den dritten Podiumsplatz in vollem Gange ist: In vier Slaloms gab es vier unterschiedliche Dritte.
Starke Leistungskurve von Liensberger
In Levi kam die Österreicherin Kathrin Truppe durch das Ausscheiden von Petra Vlhova auf Rang drei. In Kilington rutsche die WM-Silbermedaillengewinnerin Anna Swenn-Larsson aus Schweden aufs Podest, weil Wendy Holdener aus der Schweiz patzte. Vor der Jahreswende in Lienz freute sich Michelle Gisin über Platz drei.
Und in Zagreb passierte das, was man mit Blick auf die Ergebnislisten fast schon vorausahnen konnte. Katharina Liensberger schnappte sich den dritten Rang. Eine Leistungskurve wie im Bilderbuch war vorausgegangen. Die Vorarlbergerin hatte mit den Plätzen Sieben, Sechs und Vier die Saison begonnen.
Unsicherheit fährt mit
Neben Christina Ackermann schickt der DSV unter anderen auch Lena Dürr ins Rennen. Ähnlich wie Ackermann, aber weniger in Podiumsnähe, hat sie sich zwei Top-Zehn-Platzierungen erarbeitet – aber auch zwei 25. Plätze zu verzeichnen. Es ist, als würde bei Deutschlands Slalom-Spezialistinnen immer auch die Unsicherheit über das eigene Können mitfahren. Mit der schweren Verletzung von Marlene Schmotz in Zagreb, die für den Rest der Saison nach ihrem Sturz ausfällt, fehlt zudem eine wichtige Konkurrentin in den Trainingseinheiten.
In Flachau ist Halbzeit der Slalomsaison. Und eines scheint jetzt schon in Stein gehauen zu sein: Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova werden auch den Rest der Saison dominieren.