Jung reitet zu Gold im Einzel
Vielseitigkeitsreiter Michael Jung hat bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille in der Einzelwertung gewonnen. Der 41-Jährige blieb im abschließenden Springen in Versailles mit seinem Pferd Chipmunk ohne Fehler und sorgte damit für das zweite deutsche Gold bei den Sommerspielen 2024 nach Schwimmer Lukas Märtens.
Jung setzte sich mit 21,8 Strafpunkten vor dem Australier Christopher Burton mit Shadow Man (22,4) und der Britin Laura Collett mit London (23,1) durch. Für Jung ist es bereits die vierte olympische Goldmedaille. In London 2012 hatte er im Einzel und mit der Mannschaft triumphiert, vier Jahre später in Rio gab es nochmal Gold im Einzel und Silber mit der Mannschaft.
Olympiasieger Märtens verpasst zweite Medaille
Schwimmer Lukas Märtens ist ohne die erhoffte zweite Medaille bei den Sommerspielen in Paris geblieben. Der Olympiasieger über die 400m Freistil musste sich über die halbe Distanz trotz zwischenzeitlicher Führung am Ende mit Rang fünf zufriedengeben. Märtens schlug nach 1:45,46 Minuten an. Auf Bronze und den Amerikaner Luke Hobson fehlten ihm 67 Hundertstelsekunden. Den Sieg sicherte sich Topfavorit David Popovici aus Rumänien, Silber ging an Matthew Richards aus Großbritannien. Märtens war als Zweiter der Weltjahresbestenliste über 200 Meter nach Paris gereist.
Basketballerinnen bezwingen Europameister Belgien
Die deutschen Basketballerinnen haben bei ihrer Olympia-Premiere eine Überraschung geschafft und Europameister Belgien besiegt. Das Team von Bundestrainerin Lisa Thomaidis setzte sich in Lille mit 83:69 (46:25) durch und legte damit die Grundlage für einen Einzug ins Viertelfinale, das in Paris stattfindet.
Satou Sabally (17 Punkte), ihre Schwester Nyara (16), Leonie Fiebich (16), Alexis Peterson (15) und Frieda Bühner (11) punkteten für das deutsche Team zweistellig. Nyara Sabally musste nach einem Zusammenstoß das Parkett verlassen, sie erlitt eine leichte Gehirnerschütterung.
Hockey-Frauen unterliegen Favorit Niederlande knapp
Trotz eines couragierten Auftritts haben die deutschen Hockey-Frauen gegen Topfavorit Niederlande eine Niederlage kassiert. Einen Tag nach dem 2:0-Sieg gegen Japan schnupperte das Team von Bundestrainer Valentin Altenburg an der Überraschung, verlor sein zweites Olympia-Vorrundenspiel aber mit 1:2 (0:0). Charlotte Stapenhorst brachte die Deutschland in der 44. Minute in Führung. Yibbi Jansen (50.) und Marijn Veen (54.) drehten die Partie aber noch zugunsten der Niederländerinnen, die in Paris zum fünften Mal die Goldmedaille holen wollen.
Nächster Gegner der deutschen Mannschaft ist am Mittwoch Gastgeber Frankreich.
Kerber kämpft sich in nächste Runde
Angelique Kerber setzt ihre Abschiedstournee im Achtelfinale der Sommerspiele fort. Zwei Tage nach ihrem glänzenden Auftakt in Paris kämpfte sich die 36-Jährige zum nächsten Sieg und gewann das spannende Match gegen die Rumänin Jaqueline Cristian mit 6:4, 3:6, 6:4.
Damit darf sie darf kurz vor ihrem Karriereende tatsächlich auf das Erreichen der Runde der besten Acht bei Olympia hoffen. Als nächste Gegnerin wartet nun die Kanadierin Leylah Fernandez.
Djokovic besiegt Nadal - nun gegen Koepfer
Novak Djokovic hat das Gigantenduell mit Rafael Nadal bei den Olympischen Spielen von Paris gewonnen und seinen Dauerrivalen dabei zeitweise deutlich dominiert. Der in Abwesenheit von Jannik Sinner an Nummer eins gesetzte Djokovic setzte sich in der zweiten Runde in 1:43 Stunden mit 6:1, 6:4 gegen Nadal durch.
Der Spanier kämpfte sich nach einem 0:4-Rückstand im zweiten Satz zwar noch einmal auf 4:4 heran, musste sich beim womöglich letzten Einzel-Auftritt auf seinem geliebten Court Philippe Chatrier aber geschlagen geben. Goldfavorit Djokovic trifft nun im Achtelfinale auf den Deutschen Dominik Koepfer, der den Italiener Matteo Arnaldi 3:6, 6:2, 6:1 besiegte.
Kanuslalom: Tasiadis verpasst dritte Olympia-Medaille
Für Slalomkanute Sideris Tasiadis ist der Traum von der dritten Medaille bei Olympischen Spielen geplatzt. Der Augsburger landete im Canadier-Finale auf dem vierten Platz, 24 Hundertselsekunden fehlten aufs Treppchen. Den Sieg sicherte sich der Franzose Nicolas Gestin vor Adam Burgess (Großbritannien) und Matej Benus aus der Slowakei.
Vor rund 15.000 Zuschauern im Osten von Paris zeigte Tasiadis als drittletzter Starter eine ordentliche Fahrt, leistete sich aber einige kleinere Fehler. In Frankreich war der 34-Jährige zum vierten Mal bei Olympia am Start. Tasiadis hatte bei den Sommerspielen in London 2012 die Silbermedaille gewonnen, 2021 in Tokio holte er Bronze.
Deutsche Handballer fertigen Japan souverän ab
Deutschlands Handballer haben bei den Olympischen Spielen ihre Pflichtaufgabe gegen Japan mit Bravour erfüllt und einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale gemacht.
Zwei Tage nach dem überraschenden Erfolg gegen den EM-Dritten Schweden bestätigte die Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason mit einem in allen Bereichen überzeugenden 37:26 (21:10) gegen die Asiaten ihre Medaillenform.
Beach-Duo Ludwig und Lippmann verliert zum Auftakt
Die Beach-Volleyballerinnen Laura Ludwig und Louisa Lippmann sind mit einer Niederlage in das olympische Turnier gestartet. Rio-Olympiasiegerin Ludwig und die ehemalige Weltklasse-Hallenspielerin Lippmann unterlagen den Französinnen Alexia Richard und Lézana Placette vor einer beeindruckenden Kulisse am Eiffelturm mit 14:21, 20:22.
Angefeuert von den vielen französischen Fans lagen Richard und Placette früh vorn. Das deutsche Duo fand im Stadion im Herzen von Paris von Beginn an keine Konstanz und machte immer wieder einfache Fehler. Eine Aufholjagd im zweiten Satz kam zu spät. Ludwig und Lippmann spielen seit 2022 zusammen.
Rückschlag für Wellbrock über 800 m Freistil
Freiwasser-Olympiasieger Florian Wellbrock hat einen Fehlstart in die Sommerspiele in Paris hingelegt. Der sechsmalige Weltmeister schied über 800 m Freistil bereits im Vorlauf mit der lediglich zwölftbesten Zeit aus.
Der 26-Jährige aus Magdeburg, der trotz großer Erfolge zuletzt einige schwere Enttäuschungen erlebt hatte, schlug nach 7:47,91 Minuten als Zwölfter an. Der WM-Vierte Sven Schwarz (Hannover) zog dagegen in 7:43,67 als Sechster in den Endlauf am Dienstag ein.
Deutschland-Achter muss um Finale bangen
Der Deutschland-Achter hat den direkten Einzug in das olympische Finale verpasst. Nach dem dritten Platz im Vorlauf muss das Paradeboot des DRV in den Hoffnungslauf. Die Crew um Schlagmann Mattes Schönherr fuhr im Stade Nautique der Weltspitze weit hinterher.
Im Ziel betrug der Rückstand auf die siegreichen Amerikaner und die Niederländer mehr als zwei Bootslängen. Das vorzeitige Aus wendete der Männer-Doppelvierer ab. Anders als im Vorlauf bot das Team eine starke Vorstellung und gewann den Hoffnungslauf knapp vor der Schweiz und Norwegen. Auch der Frauen-Doppelvierer ist im Finale.
Mountainbike: Pidcock siegt nach Defekt-Drama
Trotz Defekts hat sich Thomas Pidcock in einem packendem Mountainbike-Rennen durchgesetzt und ist wie schon in Tokio Olympiasieger. Der Brite siegte vor dem Franzosen Victor Koretzky und dem Südafrikaner Alan Hatherly. Dabei lag Pidcock aufgrund eines Defekts zur Halbzeit des Rennens bereits weit zurück, ehe er sich mit einem waghalsigen Manöver auf den letzten Metern durchsetzte.
Die deutschen Fahrer verpassten eine erhoffte Platzierung unter den besten Acht deutlich. Julian Schelb wurde 15., der deutsche Meister Luca Schwarzbauer 16.
Tischtennis: Mittelham in Runde zwei
Die EM-Zweite Nina Mittelham hat beim olympischen Tischtennis-Turnier souverän die zweite Runde erreicht. Die Weltranglisten-16. siegte gegen die Australierin Minhyung Jee 4:0 und trifft nun auf die Nordkoreanerin Song Gyong Pyon.
Mittelham ist die letzte noch im Wettbewerb verbliebene deutsche Spielerin, nachdem Xiaona Shan zum Auftakt gescheitert war.
Bei den Männern ist Europameister Dang Qiu schon in der zweiten Runde ausgeschieden. Der 27 Jahre alte Profi von Borussia Düsseldorf musste sich überraschend mit 3:4 dem Kasachen Kirill Gerassimenko geschlagen geben.
Turnen: Team Japan holt Mehrkampf-Gold
Japans Turner sind Mehrkampf-Olympiasieger in der Mannschaft. Der siebenmalige Weltmeister gewann das Finale bei den Olympischen Spielen in Paris mit 259,594 Punkten und damit das insgesamt siebte Mal Olympia-Gold. Dabei profitierte das Team um Mehrkampf-Olympiasieger Daiki Hashimoto auch von unerwarteten Patzern des bis zum letzten Gerät Reck führenden Favoriten China, der sich mit 259,062 Zählern und Silber zufriedengeben musste. Bronze ging an die USA mit 257,793 Punkten. Die deutsche Mannschaft hatte den Einzug ins Finale der besten Acht verpasst.
Synchronspringen: DSV-Turm-Duo auf Platz sieben
Timo Barthel und Jaden Eikermann haben im Synchronspringen vom Turm den siebten Platz belegt. Die EM-Dritten von 2022 konnten mit 364,41 Punkten wie erwartet nicht ernsthaft in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Barthel und Eikermann konnten weder beim Schwierigkeitsgrad noch bei der Ausführung ihrer Sprünge mit der absoluten Weltspitze mithalten.
Auch das zweite Gold der Wassersprung-Wettbewerbe ging an China. Lian Junjie und Yang Hao setzten sich vor den Briten Thomas Daley/Noah Williams durch. Bronze holten Rylan Wiens/Nathan Zsombor-Murray aus Kanada.
Schlechte Wasserqualität: Erneut Triathlon-Training abgesagt
Vor dem Triathlon ist auch das zweite Schwimmtraining in der Seine wegen zu schlechter Wasserqualität abgesagt worden. Damit steigen die Zweifel, ob wie geplant Wettbewerbe im Fluss durch die französische Hauptstadt stattfinden können. Die Organisatoren halten allerdings derzeit weiter an diesem Plan fest und geben sich optimistisch.
Die am Sonntag durchgeführten Tests hätten nicht die vom Triathlon-Weltverband geforderten Garantien für eine ausreichende Sauberkeit des Wassers geliefert, um das Schwimmen erlauben zu können, hieß es in einer Mitteilung. Dies liege am Regen, der am Freitag und Samstag gefallen sei.