Die Firma Koeppen, für die sie fährt, hat sich auf Chemietransporte spezialisiert, bewegt Tanks zwischen großen Chemiewerken, Güterbahnhöfen und Häfen. Auf ihrem Speditionsgelände im Duisburger Nordenlädt Janine Lübeck regelmäßig Container aus Rotterdam ab- und einen neuen Container auf.
Weiter geht´s, zum Container-Bahnhof – im Duisburger Hafen. Kürzlich musste in Duisburg eine Autobahnbrücke zwei Wochen lang komplett gesperrt werden, weil Risse entdeckt wurden. Man will sich nicht eingestehen, dass die Infrastruktur in vielen Teilen in Deutschland – in die Jahre gekommen ist, glaubt Janine Lübeck. Wie es so weit kommen konnte, versteht sie allerdings – nicht.
Von Montag bis Freitag ist Janine Lübeck weg von zu Hause, unterwegs, irgendwo in Europa. Sie arbeitet hart für ihr Geld. Ihr Blick – aus dem Fahrerhäuschen – auf die Wahlen in Deutschland – ist distanziert.
Die Lkw-Fahrerin hat nicht den Eindruck, dass die Politik – sich für ihre täglichen Probleme – Brücken, Baustellen, Staus – tatsächlich interessieren würde. Dennoch fühlt sich Janine Lübeck wohl im Transportbusiness. Schlimm – ist nur die Warterei. An der Bahn-Verladestation etwa merkt sie immer wieder, dass das Schienennetz – ähnlich überlastet ist – wie die Straße.
Janine Lübeck hat nicht das Gefühl, dass sich viel ändert. Im Gegenteil – immer kommt erst dann – ein bisschen Bewegung in eine Sache, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Die Politik: träge. Keine Partei – spricht sie an. Und so – geht auch sie – schon lange nicht mehr zur Wahl.
Ein Film von Dominik Müller-Russell